von Thomas Rünker

Jesus, Liebe – und ein live gespraytes Kreuz

Vor dem Start des Live-Events „Die Passion“ machen die katholische und die evangelische Kirche in der Essener Innenstadt mit großen Worten aus Holzbuchstaben und einer Street-Art-Aktion auf zentrale Begriffe der Leidensgeschichte Jesu aufmerksam. Nach der Show sind Dom und Marktkirche zum ruhigen Ausklang geöffnet.

„Jesus“ steht vorm Dessous-Geschäft – und „Liebe“ am Springbrunnen hinterm Handelshof. In der Nähe der Anbetungskirche wartet die „Angst”, an der Marktkirche das „Kreuz”: Mit vier Worten in großen, bunten Holzbuchstaben machen die katholische und die evangelische Kirche in Essen am Mittwochnachmittag auf zentrale Begriffe der Leidensgeschichte Jesu aufmerksam. Während hinter den weiß verkleideten Bauzäunen am Burgplatz die letzten Proben für die vom Fernsehsender RTL am Mittwochabend live übertragene Musik-Show „Die Passion“ laufen, wundern sich Menschen auf Essens Haupteinkaufsstraße „Kettwiger“ über die ungewohnte Dekoration. „Man kommt schon mit Leuten ins Gespräch“, sagt Gemeindereferentin Andrea Schlüter, die vor dem Begriff „Kreuz“ an der Marktkirche steht. Wie sie sind auch an den anderen Wörtern Seelsorgerinnen und Seelsorger als Ansprechpersonen präsent – manchmal sogar bewusst mit einem passenden thematischen Schwerpunkt: Schlüter koordiniert den ehrenamtlichen Beerdigungsdienst im Bistum Essen und ihre Kollegin Jessica Lammerse am Begriff „Liebe“ ist Teil des Trauteams, an das sich angehende Eheleute wenden können, die Tipps und Unterstützung für eine kirchliche Hochzeit suchen.

Angesichts der mit großem Aufwand inszenierten modernen Passions-Geschichte im TV-Format hatten die christlichen Kirchen ein Rahmenprogramm erarbeitet, um die Gäste der Show, aber auch alle anderen Menschen in der Essener Innenstadt zum entspannten Nachdenken über Inhalte der 2000 Jahre alten Geschichte über den Verrat Jesu, seine Verhaftung und Kreuzigung anzuregen.

Noch mehr Beachtung als die vier Wörter hat an diesem Nachmittag jedoch der bundesweit bekannten Street-Art-Künstler Mika Springwald direkt neben der Anbetungskirche sicher. Er sprayt live zu Füßen der Kreuzigungsgruppe und hat hunderte Zuschauer, die sich durch das Tor zum Domhof drängen. Dort gibt’s während der Generalprobe die Chance auf einen Zaun-Blick auf Thomas Gottschalk und die anderen Stars von „Die Passion“. Doch dieser Blick ist nicht von Dauer: Während der Show ist der Domhof Teil des Programms und deshalb gesperrt. Bis dahin will Mika Springwald seine Bilder fertig haben. Ein bunter Jesus schaut den Passantinnen und Passanten schon entgegen, daneben ist ein Kreuz zu erkennen.

Das Rahmenprogramm zu „Die Passion“ geht indes auch nach der Fernseh-Show weiter. Bis Mitternacht sind Dom und Marktkirche geöffnet und laden im Anschluss an die Show zum ruhigen Ausklang ein. Im Dom wartet unter anderem ein großes Lichtkreuz auf die Besucherinnen und Besucher. 

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