von Thomas Rünker

Essener Dom feiert den Heiligen Altfrid mit Gottesdiensten und Domschatz-Führung

Mitglieder der Altfrid-Bruderschaft tragen am Samstagabend die Reliquien des Mitbegründers von Stadt und Stift Essen aus der Dom-Krypta ins Kirchenschiff.

Der Hl. Altfrid, Mitbegründer der Stadt und des Stifts Essen, steht am Samstag und Sonntag am Essener Dom im Fokus. Weil der Gedenktag des vor 1148 Jahren verstorbenen Bischofs, der 16. August, in diesem Jahr mitten in der Woche liegt, erinnert der Essener Dom am kommenden Wochenende mit Gottesdiensten und einer besonderen Führung an den Hl. Altfrid.

Am Samstagabend, 20. August, um 17.30 Uhr, bringen in der Vorabendmesse mit Dompropst Thomas Zander Mitglieder der Altfrid-Bruderschaft in einer feierlichen Prozession die Reliquien des Heiligen aus der Krypta ins Kirchenschiff des Doms. Außerdem nimmt die Bruderschaft in diesem Gottesdienst mit dem Essener Klaus Peter Optenhövel ein neues Mitglied in ihre Reihen auf. In der Messe am Sonntagabend um 19 Uhr mit Cityseelsorger Bernd Wolharn werden die Reliquien dann wieder zurück in die Krypta gebracht.

Bereits um 15 Uhr bietet am Samstag, 20. August, das Team der Essener Domschatzkammer eine einstündige Sonderführung zum Altfrid-Fest an. „Altfrid und wie alles begann“, heißt die Überschrift des Rundgangs, bei dem das Grab des Heiligen in der Dom-Krypta ebenso vorgestellt wird, wie ausgewählte Schatzstücke und die Architektur des Doms. Inklusive des Eintritts in den Domschatz kostet die Teilnahme an der Führung sechs Euro pro Person. Eine Anmeldung ist per E-Mail oder telefonisch (0201 / 2204206) möglich.

Bischof und Friedensdiplomat

Altfrid wurde um das Jahr 800 geboren. Er stammt aus einem angesehenen sächsischen Adelsgeschlecht und erhielt eine gute Erziehung, vermutlich in den Klöstern von Fulda oder Corvey. Um 850 gründete Altfrid mit einer Gruppe sächsischer Adliger auf seinem Hofgut Astnide das Stift Essen – eine religiöse Frauengemeinschaft, die über Jahrhunderte das geistliche und politische Leben in der Region bestimmte. Erste Äbtissin wurde Altfrids Schwester Gerswid. 851 wurde Altfrid zum vierten Bischof von Hildesheim ernannt. Als Berater und Gesandter König Ludwigs des Deutschen erlangte er politischen Einfluss, war als Unterhändler und Friedensstifter zwischen dem West- und Ostfrankenreich tätig. Groß war seine Sorge um Klöster und die Bildung des Klerus. Er ist Begründer des Hildesheimer Doms (1. November 872) und der ersten Kirche in Essen, die dem heiligen Quintinus geweiht und erst 1817 abgerissen wurde – heute erinnert neben dem Dom die Gasse „An St. Quintin“ an dieses Gotteshaus. Altfrid starb am 15. August 874 und wurde auf seinen Wunsch in der von ihm errichteten Stiftskirche zu Essen bestattet. Heute ist die frühere Stiftskirche der Essener Dom und die Kathedralkirche des 1958 gegründeten Ruhrbistums.

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