von Sandra Gerke

Die Kirche am Abgrund? Zwei Sichtweisen!

Wattenscheider Katholikin und Bischof Overbeck antworten im Magazin BENE auf die Frage „War’s das jetzt? Die Katholische Kirche am Abgrund“.

„Wir stehen mit der Katholischen Kirche nicht nur am Abgrund, sondern sind bereits weit in den Abgrund geraten. Vor allem der Skandal des sexuellen Missbrauchs durch Kleriker hat schreckliches Leid offenbart, das Kindern und Jugendlichen zugefügt wurde“, erklärt der Bischof von Essen im aktuellen BENE-Magazin. „Die Verbrechen haben zu tun mit grundsätzlichen Missständen in der Katholischen Kirche“

Der Vertrauensverlust sei inzwischen enorm und die Gefahr groß, dass die Zahl der Kirchenaustritte ein Ausmaß annehme, das existenzgefährdend für die Kirche sei. „Dem können wir nur noch eine radikale Erneuerung entgegensetzen“, stellt Franz-Josef Overbeck fest.

Engagement für Veränderung

Auf eine solche „radikale Erneuerung“, wie es der Bischof nennt, hofft auch Elisabeth Hartmann-Kulla. Die 67-jährige Katholikin aus Wattenscheid bekennt in BENE: „,Das war’s jetzt mit der Kirche‘ – den Impuls hatte ich schon öfter.“

Die vielen Missbrauchsfälle, das Pflichtzölibat für Priester, die Diskriminierung homosexueller Kirchenmitglieder und die Tatsache, dass Frauen keine Priesterinnen werden dürfen – Elisabeth Hartmann-Kulla hat viele Kritikpunkte an der Kirche. Dennoch trete sie nicht aus. Stattdessen engagiert sich die Lehrerin um Ruhestand für Veränderung. „Meine katholische Glaubensgemeinschaft ist es wert, erhalten zu bleiben“, begründet sie und vermeidet bewusst den Ausdruck „Katholische Kirche“: „Die Amtskirche wird nicht in der jetzigen Form bestehen bleiben. Sie wird entweder zusammenbrechen, sich selbst erledigen durch Skandale und immer mehr Austritte. Oder wieder stark werden durch grundlegende Reformen.“ Beide Statements können Sie hier nachlesen: Zum BENE-Magazin

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