von Cordula Spangenberg

Soziale Marktwirtschaft global gestalten

Reaktion des Essener Bischofs auf die Enzyklika „Fratelli tutti“ von Papst Franziskus

Eine nachhaltige Form der sozialen Marktwirtschaft gilt es nach den Worten des Essener Bischofs Franz-Josef Overbeck zu gestalten, in der ein Verständnis für die Sozialpflichtigkeit des Eigentums und den Wert der Arbeit wachse. So könne eine gerechtere globale Ordnung geschaffen werden. Im Blick auf das solidarische und gerechte Miteinander aller Menschen in Geschwisterlichkeit, wie Papst Franziskus sie in seiner am vergangenen Sonntag veröffentlichten Enzyklika Fratelli tutti fordert, sagte Overbeck: „Am Beispiel eines geeinten Europas sehen wir, wie es gelingen kann, Solidarität in einer Marktwirtschaft institutionell so zu konkretisieren, dass damit vielen Menschen gedient ist.“

„In der Enzyklika Fratelli tutti erinnert uns Papst Franziskus daran, dass wir Menschen grundlegend sozial eingebunden leben und am Fremden wie am Nächsten wachsen“, erklärte Overbeck, „wir sind eben nicht einfach autarke Individuen, sondern geschwisterlich verbundene Personen mit einer jeweils unveräußerlichen Würde.“ Darauf baue die sozialethische Kernaussage der Enzyklika auf: Jeder Mensch hat einen Rechtsanspruch auf ein menschenwürdiges Leben. „Diese Tatsache verpflichtet dazu, in interreligiöser Verbundenheit mit möglichst vielen Menschen für eine gerechtere Weltordnung einzutreten, in der Solidarität und Freiheit die bestimmenden Strukturprinzipien sind“, so der Essener Bischof.

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