von Thomas Rünker

Besuch am isolierten Caritas-Pflegeheim

Im Essener Caritas-Stift Lambertus haben sich rund ein Drittel der Bewohner und sechs Beschäftigte mit Corona infiziert. Sieben infizierte Bewohner sind in den vergangenen zehn Tagen gestorben. Overbeck dankte den Mitarbeitern für ihren aufopferungsvollen Dienst, sprach den Bewohnern Mut zu und betete für die Verstorbenen.

Stellvertretend für die vielen tausend von der Corona-Krise besonders betroffenen Bewohner und Pflegekräfte in den Altenheimen des Ruhrbistums hat Bischof Franz-Josef Overbeck am Gründonnerstag, 9. April, das Essener Caritas-Stift Lambertus besucht. Bei einem Besuch vor dem Tor des Pflegeheims dankte Overbeck den Mitarbeitern, sprach den Bewohnern angesichts des Besuchsverbots Mut zu und betete für die in den vergangenen Tagen verstorbenen Bewohner der Einrichtung.

Das Lambertusstift ist seit Ende März weitestgehend von der Außenwelt isoliert, nachdem rund ein Drittel der Bewohner und sechs der 58 Mitarbeiter positiv auf das Corona-Virus getestet worden waren. In den vergangenen zehn Tagen sind sieben mit dem Virus infizierte Bewohnerinnen und Bewohner des Lambertusstifts gestorben.

Palmsträuße aus Zeichen der Hoffnung

Overbeck brachte grüne Zweige mit zur Einrichtung. In einer kleinen Zeremonie auf dem Vorplatz segnete er diese Palmsträuße, ein traditionelles Symbol der Karwoche. Das Grün der Zweige sei „ein Zeichen von Leben, gerade in diesen wunderbaren, frühlingshaft sonnigen Tagen“, sagte der Bischof während der Feier, die über Lautsprecher zu den Bewohnern im Haus übertragen wurde. „Und Grün ist die Farbe der Hoffnung, dass alles gut wird.“ Overbeck wandte sich an die Bewohner: „In diesen Tagen wird oft davon gesprochen, dass Leben zu retten, bedeutet, Solidarität in Distanz zu üben. Das erleben Sie!“, sagte er mit Blick auf das Besuchsverbot in der Einrichtung. Manche der Maßnahmen zum Schutz vor Corona seien „ein Segen. Vieles aber auch schwer zu er-tragen“, so Overbeck, der in sein Gebet ausdrücklich die Familienangehörigen der Bewohner einschloss und das Gebäude des Pflegeheims im Anschluss einmal umrundete, um möglichst allen Bewohnern zumindest zu winken.

„Sie tun einen ganz wichtigen Dienst“

Der Bischof wandte sich zudem an die Belegschaft des Pflegeheims und sprach von den Mühen und Gefährdungen für Pflegerinnen und Pfleger, gerade mit Blick auf die erkrankten Bewohner, aber auch auf die „erkrankten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ihre Kolleginnen und Kollegen“. Overbeck betonte: „Sie tun einen ganz wichtigen Dienst und stehen besonderen Herausforderungen gegenüber. Dafür sage ich Ihnen persönlich und als Bischof ein von Herzen kommendes „Vergelt´s Gott!“. Anschließend umrundete er das Gebäude des Pflegeheims um möglichst allen Bewohnern und Mitarbeitern des Lambertus-Stifts zumindest einmal zu winken.

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