Das Seil hält, die Zukunft wird gut

Auch wenn der Weg nicht immer leicht war: Mittlerweile ist die Don Bosco Gemeinschaft ein wichtiger Bestandteil des spirituellen Lebens in St. Altfrid, Essen-Kettwig. Am Sonntag, 20. Januar, blicken die Schwestern auf ihr zehnjähriges Bestehen zurück und laden zur gemeinsamen Feier in die Jugendbildungsstätte ein.



Don Bosco Gemeinschaft im Jugendhaus St. Altfrid feiert 10-jähriges Bestehen


Alles begann mit einem Experiment im Jahr 2002: Das Bistum Essen suchte damals Nachfolgerinnen für die Elisabeth-Schwestern, die über Jahrzehnte in der Jugendbildungsstätte St. Altfrid in Essen-Kettwig gelebt und gearbeitet hatten. Schließlich waren es die Don Bosco Schwestern, die anboten, dort eine „Offene Gemeinschaft“ zu gründen. Am Sonntag, 20. Januar, können sie auf ihr zehnjähriges Bestehen dort zurückblicken.

Eine Frau der ersten Stunde heißt Schwester Birgit Holtick. Sie prägt auch heute noch das spirituelle Leben in St. Altfrid und der Jugendbildungsstätte. Erst zu zweit, später zu dritt und heute wieder alleine vertritt sie die Gemeinschaft in der kleinen „Enklave“ des Bistums Essen, hoch oben auf dem Kettwiger Hügel. Schwester Birgit hat turbulente Zeiten hinter sich. Nicht nur einmal war der „Gang auf dem Drahtseil“ ganz schön „wackelig“. Zum Beispiel im Jahr 2006: Im Rahmen des Umstrukturierungsprozesses der Jugendpastoral lag damals sogar die Kündigung auf dem Tisch. Die Zusammenarbeit sei nicht mehr zu finanzieren, hieß es zwischenzeitlich. Doch alles wurde gut und dank des Einsatzes vieler Förderer – darunter auch die Jugendstiftung im Bistum Essen – konnte die Don Bosco Gemeinschaft in Kettwig bleiben. Mittlerweile ist Schwester Birgit mit vollem Stellenumfang als Jugendseelsorgerin dort tätig und ist neben Diözesesanjugendseelsorger und Rektor der Jugendbildungsstätte Stefan Ottersbach für die spirituellen Angebote verantwortlich. „Wir laden zum täglichen Morgen- und Abendgebet in die Kirche ein. Die Angebote werden häufig von Schülern und Lehrern wahrgenommen, die zu den Tagen der Religiösen Orientierung zu Gast sind“, erzählt Schwester Birgit. Sie ist nicht nur Ansprechpartnerin für Schüler und Schulklassen, sondern auch für die Mitglieder der Gemeinde St. Altfrid in Essen-Kettwig und die Freiwilligen, die beim Bistum Essen arbeiten. „Langweilig wird es da eigentlich nie.“

Auch wenn ihre Mitschwestern in Essen-Borbeck leben: So wirklich alleine ist Schwester Birgit dort „oben“ in Kettwig trotzdem nicht. Für Gäste steht ihre Tür immer offen und auch spontane Besucherinnen und Besucher sind herzlich auf eine Tasse Kaffee oder Tee eingeladen. „Natürlich bin ich auch oft bei meinen Mitschwestern in Borbeck – oder sie besuchen mich“, schmunzelt die Ordensfrau. Außerdem gibt es da noch ein ganz besonderes Angebot für junge Frauen: Sie haben die Möglichkeit, für ein Wochenende oder mehrere Tage als Volontärinnen in das Leben in einer Ordensgemeinschaft „hineinzuschnuppern“. Und das ist auch gar nicht so ungewöhnlich, berichtet die Schwester. „Ich hatte sogar schon mal eine junge Dame aus Italien zu Gast, die einige Zeit in Deutschland verbracht hat“. Was so faszinierend an dem Leben in St. Altfrid ist? „Es bietet einerseits die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen und zugleich aktiv am Gemeindeleben teilzunehmen. Auch Mitschwestern nutzen diesen Ort als Rückzugsort“, so Holtick.

Eben dieser enge Kontakt zur Gemeinde und dem Leben in der Jugendbildungsstätte ist es, was Schwester Birgit an ihrer Arbeit sehr schätzt und was ihrer Ansicht nach „typisch“ für die Don Bosco Gemeinschaft in der Jugendbildungsstätte ist. Und das soll beim Jubiläumsfest nicht anders sein – auch hier wird die Begegnung im Mittelpunkt stehen. Im Anschluss an den Festgottesdienst, den Generalvikar Klaus Pfeffer halten wird, sind alle Gäste eingeladen zu bleiben, miteinander ins Gespräch zu kommen, gemeinsam zu essen oder sich auf einem kleinen „Jahrmarkt“ bei Mitmachaktionen auszuprobieren. Außerdem wird es Gesprächsrunden mit Menschen geben, die die Geschichte der Don Bosco Schwestern in Kettwig in den letzten Jahren auf ihre Art und Weise mit gestaltet haben. „Der junge Don Bosco zog die Menschen in seiner Stadt mit Zaubertricks in den Bann und brachte sie somit zum gemeinsamen Gebet“, erzählt die Ordensschwester. „Dieses Bild greifen wir bei unserem Jubiläumsfest in vielfacher Weise auf“. Ansonsten wollen die Schwestern einfach präsent sein. Dabei tragen viele Gäste und Gemeindemitglieder etwas zum Fest bei: Der eine bringt etwas für das Buffet mit, der andere gestaltet einen Programmpunkt. „Das Fest wird getragen und gestaltet von Gemeindemitgliedern und Menschen, die sich mit dem Haus und der Gemeinschaft verbunden fühlen“, freut sich die Ordensfrau. „Und wir sind mittendrin“.

Was die Zukunft bringen wird? „Daran arbeiten wir gerade“, erzählt die Ordensfrau. Im Grunde ist es ihr wichtig, einfach weiterhin das zu tun, was sie immer schon getan hat: Spirituelle Präsenz zeigen und Menschen vernetzen. „Wie das gelingen kann und wie wir das umsetzen, schauen wir Schritt für Schritt“. Aber das Seil wird halten, die Zukunft wird gut – darin ist sie sich, ganz dem Motto des Festes, sicher.

Die Feier „10 Jahre Don Bosco Gemeinschaft im Jugendhaus St. Altfrid“ findet am Sonntag, 20. Januar, in der Jugendbildungsstätte St. Altfrid (Charlottenhofstraße 61, 45219 Essen) statt. Die Feier beginnt um 11.30 Uhr mit einem Festgottesdienst. Anschließend lädt die Don Bosco Gemeinschaft zu Begegnung, Gesprächen und einem bunten „Jahrmarkt“ ein. Herzlich willkommen sind alle, die sich der Don Bosco Gemeinschaft oder der Jugendbildungsstätte St. Altfrid verbunden fühlen oder einfach nur neugierig sind. (ms)

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen