Sternsinger werben für Respekt und sammeln für Kinder in Not

Mit Liedern und Segensgebeten ziehen in den Weihnachtsferien wieder Tausende Jungen und Mädchen durch die Gemeinden des Bistums Essen. Sie bitten um Spenden für notleidende Altersgenossen überall auf der Welt.

Jungen und Mädchen bitten um Spenden für Altersgenossen in Not.

Wenn in den kommenden Weihnachtsferien-Tagen wieder Tausende Kinder und Jugendliche als Sternsingerinnen und Sternsinger durch die Gemeinden des Bistums Essen ziehen, dreht sich inhaltlich diesmal alles um das Thema Respekt. „Segen bringen Segen sein. Respekt für dich, für mich für andere – in Bolivien und anderswo“ heißt das Motto der 58. Aktion Dreikönigssingen. Am Beispiel des südamerikanischen Andenstaates wollen die Sternsinger für die Gefahren sensibilisieren, die von Ausgrenzung und Diskriminierung für ein friedliches Zusammenleben ausgehen.

Im vergangenen Januar waren 135 Sternsinger-Gruppen in den 43 Pfarreien des Ruhrbistums unterwegs, um mit ihren Liedern den Weihnachtssegen in die Häuser zu tragen, alles Gute für das neue Jahr zu wünschen und um Spenden für ihre Altersgenossen in aller Welt zu bitten. Gut 1,3 Millionen Euro an Spenden konnten die Jungen und Mädchen aus dem Ruhrgebiet und dem Märkischen Sauerland zu den insgesamt 45,5 Millionen Euro beisteuern, die die Sternsingeraktion 2015 insgesamt eingenommen hat – das zweithöchste Ergebnis seit dem Start der Aktion im Jahr 1959. Gut 1600 Hilfsprojekte für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa werden mit den Spenden unterstützt. Auch deshalb gilt die Sternsingeraktion als weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Vor wenigen Wochen wurde sie zudem mit der Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes gewürdigt.

Auch bei der bundesweiten Eröffnung am gestrigen Dienstag in Fulda waren Jungen und Mädchen aus dem Ruhrbistum mit dabei. Insgesamt feierten 2000 Sternsingern einen fröhlichen Gottesdienst zum offiziellen Auftakt der Aktion Dreikönigssingen. Zum Jahresbeginn werden die Sternsinger dann auch viele Rathäuser in der Region sowie die Landes- und die Bundesregierung besuchen. „Glück Auf!“ heißt es zudem am Montag, 4. Januar, beim Besuch der Bottroper Sternsinger auf der Zeche Prosper Haniel. Und beim traditionellen Sternsinger-Empfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag, 5. Januar, in Berlin wird in diesem Jahr eine Sternsinger-Gruppe der Kolpingfamilie Westenfeld aus der Pfarrei St. Gertrud in Bochum-Wattenscheid mit dabei sein. (tr)

Stichwort: Sternsingen

Das Matthäus-Evangelium berichtet von „Sterndeutern aus dem Osten“, die zur Geburt Jesu nach Jerusalem kommen, nachdem sie den Stern des neugeborenen Königs der Juden aufgehen sahen. Weil der Volksmund aus diesen Sterndeutern Könige gemacht hat, ziehen die Sternsinger rund um den Gedenktag dieser Heiligen drei Könige (6. Januar) mit Kronen und bunten Gewändern verkleidet durch die Straßen. Diesen Brauch gibt es schon seit Mitte des 16. Jahrhunderts. Heute ist er vor allem im Zusammenhang mit der Sternsinger-Aktion des Kindermissionswerkes und des Bundes der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ) bekannt, die 1959 gegründet wurde und Geld für Kinderhilfsprojekte in aller Welt sammelt. Oft schreiben die Sternsinger mit Kreide das traditionelle „C+M+B“ an die Haustür; eine Abkürzung, die nichts mit den landläufigen Namen der Sterndeuter – Caspar, Melchior und Balthasar – zu tun hat, sondern für das lateinische „Christus mansionem benedicat“ steht: Christus segne dieses Haus. (tr)

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