von Thomas Rünker

Steinkohlen-Bergbau endet mit feierlichem Gottesdienst im Essener Dom

Einen Tag vor der offiziell letzten Schicht auf Prosper Haniel verabschieden die katholische und die evangelische Kirche den Bergbau am Donnerstag, 20. Dezember, mit einem feierlichen Gottesdienst im Essener Dom.

Zum Ende des Steinkohlenbergbaus in Deutschland laden die katholische und evangelische Kirche im Ruhrgebiet gemeinsam zu einem Gottesdienst in den Dom

Zahlreiche Ehrengäste aus Bergbau und Politik, Kirche, Wirtschaft und Gesellschaft werden an der Feier teilnehmen

Bischof Overbeck und Präses Rekowski halten in der live vom WDR-Fernsehen übertragenen Feier gemeinsam eine Dialogpredigt

Mit einem feierlichen Gottesdienst im Essener Dom verabschieden die katholische und die evangelische Kirche am Donnerstag, 20. Dezember, um 17 Uhr gemeinsam den Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet. Einen Tag vor der offiziellen letzten Förderschicht im Bottroper Bergwerk Prosper Haniel wollen Bischof Franz-Josef Overbeck und Präses Manfred Rekowski gemeinsam mit hunderten Besuchern für den Wohlstand danken, den die Arbeit der Bergleute der Region und der ganzen Bundesrepublik gebracht hat. Zugleich sollen in dem live vom WDR-Fernsehen übertragenen Gottesdienst die Herausforderungen und Sorgen einen Platz haben, die mit dem Ende dieser traditionsreichen Industrie verbunden sind. Als Ausdruck der guten ökumenischen Verbundenheit zwischen dem Bergbau und den Kirchen halten Bischof Overbeck und Präses Rekowski während der Feier gemeinsam eine Dialogpredigt.

Als Ehrengäste werden neben dem aktuellen NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet und seinen Amtsvorgängern Hannelore Kraft, Jürgen Rüttgers und Wolfgang Clement auch der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm an dem Gottesdienst teilnehmen. Auch zahlreiche Oberbürgermeister aus Ruhrgebietsstädten werden im Dom zu Gast sein. Neben Michael Vassiliadis, dem Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, werden im Dom die Vorstandsvorsitzenden des RAG-Konzerns, Peter Schrimpf, und der RAG-Stiftung, Bernd Tönjes, erwartet sowie die Vorstandsvorsitzenden von Evonik, Christian Kullmann, und Eon, Johannes Teyssen. Aus den beiden Kirchen nehmen neben Bischof Overbeck und Präses Rekowski auch der frühere Essener Bischof Felix Genn aus Münster, Bischof Helmut Dieser aus Aachen und Erzbischof Hans-Josef Becker aus Paderborn sowie Präses Annette Kurschus für die evangelische Kirche von Westfalen an dem Gottesdienst teil. Aus dem Essener Partnerbistum im polnischen Kattowitz, das ebenfalls durch eine lange Bergbau-Tradition geprägt ist, reist Erzbischof Wiktor Skworc zur Feier des Bergbau-Abschieds ins Ruhrgebiet.

Barbara-Statue wird eigens aus dem Bergwerk geholt

Für die engen Beziehungen zwischen Bergbau und den Kirchen steht auch die Barbara-Statue, die Bergleute eigens aus rund 1200 Metern Tiefe von der 7. Sohle des Bergwerks Prosper Haniel nach Essen holen und die während des Gottesdienstes im Dom einen Ehrenplatz erhält. Musikalisch gestalten unter anderem der Ruhrkohle Chor, Domorganist Sebastian Küchler-Blessing und Mitglieder der Dortmunder Philharmoniker den Gottesdienst.

Nach der Feier ziehen die Gottesdienstteilnehmer zusammen mit Bergknappen vom Dom durch die Essener Innenstadt zur evangelischen Kreuzeskirche, wo der Abend mit einem Empfang der evangelischen Kirche schließt.

Aufgrund der TV-Übertragung wird es zwischen Montag, 17., und Freitag, 21. Dezember, im Dom und den Dom herum zahlreiche Auf- und Abbauarbeiten geben. Der Dom bleibt während dieser Zeit grundsätzlich geöffnet, allerdings werden zeitweise einige Bereiche gesperrt. Zudem entfällt der tägliche Mittagsimpuls um 12 Uhr. Am Mittwoch, 19. Dezember, ist der Dom ab 16.30 Uhr für die Generalprobe der Fernsehübertragung geschlossen. Am Donnerstag, 20. Dezember, schließt der Dom gegen 13 Uhr und öffnet dann um 15.30 Uhr für den Gottesdienst. Neben der reservierten Plätze für Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche, stehen im Bereich am Siebenarmigen Leuchter, in den Seitenschiffe und in vor der Nikolaus Groß Kapelle (zusätzliche Bestuhlung) Plätze für weitere Gottesdienstbesucher zur Verfügung. Wer dennoch keinen Platz im Dom bekommt, kann den Gottesdienst auf dem benachbarten Domhof live über eine Video-Leinwand verfolgen.

In der Anbetungskirche finden in der kommenden Woche alle Gottesdienste sowie Beichtgelegenheiten in gewohnter Weise statt. Auch der Domschatz ist wie üblich geöffnet, Führungen umfassen jedoch nur den Domschatz, nicht den Dom.

Pressestelle Bistum Essen

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45127 Essen