Kirchen fördern Flüchtlingsprojekte

Mit jeweils bis zu 15.000 Euro wollen die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, vier muslimische Gemeinschaften und der Zentralrat der Juden in Deutschland einzelne Projekte fördern, die sich interreligiös für Flüchtlinge engagieren. Gestartet wird das Projekt „Weißt du, wer ich bin?“ am 31. Mai 2016 mit einer Auftaktveranstaltung in Berlin.

Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht das Wort „Flüchtlingskrise“ in den Nachrichten auftaucht. Obwohl die Zahlen der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge langsam zurückgehen, dominieren meist negative Schlagzeilen, wenn es um die Zuwanderung nach Europa geht. Nicht zuletzt machen diffuse Ängste vor einer „Islamisierung“ oder „Überfremdung“ die Runde, die den rechtspopulistischen Parteien die Wähler in der Arme treiben. Klar ist, dass die Frage der religiösen und der kulturellen Herkunft der Flüchtlinge für deren Integration eine tragende Rolle spielt. Soll die Integration gelingen, müssen vor allem im Bereich der religiösen und kulturellen Verständigung tragfähige Konzepte erarbeitet werden.

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, der Zentralrat der Muslime, der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland, die Türkisch-Islamische Union (DITIB), der Verband Islamischer Kulturzentren und der Zentralrat der Juden in Deutschland haben sich daher zusammengetan, um mit Mitteln des Bundesministerium des Innern ein interreligiöses Projekt zu initiieren. Sie sind der Überzeugung, dass gerade in der Arbeit mit Flüchtlingen die Zusammenarbeit zwischen den Religionen von ausschlaggebender Bedeutung für deren Integration ist.   

Das Projekt „Weißt du, wer ich bin? – Schwerpunkt 2016: Interreligiöse Kooperation in der Flüchtlingshilfe“ will muslimische, christliche und jüdische Gemeinden und Einrichtungen ermutigen, im Bereich der Flüchtlingshilfe und des Dialogs mit Flüchtlingen zusammenzuarbeiten und Einzelprojekte zur Flüchtlingshilfe und -integration durchzuführen.

Gefördert werden örtliche Einzelprojekte und Initiativen. Verstärkt sollen dabei Projekte unterstützt werden, die in der religiösen und politischen Bildung aktiv werden. Denn letztlich zielt das Projekt darauf ab, Einstellungen der Menschen zu verändern, in der Begegnung und Erfahrung zwischen Menschen verschiedener Religionen die Toleranz zu stärken und das friedliche Zusammenleben zu sichern.

Mehr Infos zum Projekt finden Sie unter www.weisstduwerichbin.de. Auf dieser Seite stehen in wenigen Tagen auch die Bewerbungsunterlagen zur Verfügung.

Pressestelle Bistum Essen

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