von Thomas Rünker

Holocaust-Überlebende spricht beim „Dimension Domorgel“-Konzert

Am Mittwoch, 27. November, kommt die 94-jährige Cellistin Anita Lasker-Wallfisch in den Essener Dom. In einem Podiumsgespräch spricht sie mit Dompropst Thomas Zander und dem Leiter der Alten Synagoge, Uri Kaufmann. Domorganist Sebastian Küchler-Blessing spielt Orgelwerke, die für den jüdisch-christlichen Dialog stehen.

Das Gespräch mit der Musikerin und 94-jährigen Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch bringt Domorganist Sebastian Küchler-Blessing am Mittwoch, 27. November, im Essener Dom mit Orgelwerken zusammen, die für den christlich-jüdischen Dialog stehen. In der Reihe „Dimension Domorgel“, in der Küchler-Blessing stets das Orgelspiel mit anderen Kunstformen verbindet, setzt er an diesem Abend einen besonderen historischen Akzent, bei dem das Wort Gewicht erhält.

Die aus Breslau stammende Lasker-Wallfisch, deren Eltern, Tante, Onkel und Großmutter von den Nationalsozialisten ermordet wurden, überlebte das Konzentrationslager Auschwitz, weil sie als 17-jährige Cellistin einen Platz im Mädchenorchester des Lagers erhielt. Musik blieb für sie auch danach ein lebensbestimmendes Thema: Nach der Befreiung wanderte sie nach Großbritannien aus, heiratete einen Pianisten und wurde Mitbegründerin des English Chamber Orchestras.

Vortrag und Podiumsgespräch mit Dompropst Thomas Zander und dem Leiter der Alten Synagoge, Uri Kaufmann

Im Essener Dom wird die 94-Jährige zunächst einen Vortrag halten, der anschließend in ein Gespräch mit Dompropst Thomas Zander und dem Leiter der benachbarten Alten Synagoge, Uri Kaufmann, mündet. Musikalisch steht bei diesem Konzert unter anderem die Sonate III A-Dur des aus einer jüdischen Familie stammenden und später getauften Felix Mendelssohn Bartholdy auf dem Programm, inklusive des Chorals „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“. Außerdem spielt Küchler-Blessing die Choralfantasie „Nun freut euch, lieben Christen gmein“ von Dieterich Buxtehude, deren Choralmelodie dem „Maos Zur“ entspricht, das Juden beim Chanukkafest singen. Zum Abschluss erklingt der von Charles Marie Widor für Orgel bearbeitete Schlusschor aus Bachs Matthäuspassion: „Wir setzen uns mit Tränen nieder“.

Das „Dimension Domorgel“-Konzert beginnt am Mittwoch, 27. November, um 19.30 Uhr. Wie bei allen Konzerten der Reihe ist der Eintritt frei, nach dem Konzert wird am Ausgang um Spenden gebeten. Nach Beginn des Konzerts ist kein Einlass mehr möglich.

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