von Thomas Rünker

Bücherei-Kunden lieben Michelle Obama, Hape Kerkeling und Pfarrer Schießler

Unter den mehr als 360.000 Medien in den Katholischen Öffentlichen Büchereien im Bistum Essen gehörten drei populäre Biografien in diesem Jahr zu den beliebtesten Büchern der rund 200.000 Leserinnen und Leser.

Die 115 Katholischen Öffentlichen Büchereien im Bistum Essen haben ihre "Ausleih-Top-Hits" ausgewertet

Bei den Kindern standen Hexe Lilli und Greg’s Tagebuch hoch im Kurs

Bei den Romanen führen „Der Zopf“, „Die sieben Schwestern“ und „Flugangst 7A“ die Hitliste an.

Michelle Obama, Hape Kerkeling und der Münchener Pfarrer Rainer Maria Schießler – bei den rund 200.000 Besuchern der 115 Katholischen Öffentlichen Büchereien (KÖB) im Bistum Essen waren die Bücher dieser illustren Runde 2019 besonders gefragt. Vera Steinkamp, Leiterin des Medienforums im Bistum Essen, hat bei den katholischen Büchereien zwischen Duisburg, Bochum und dem märkischen Sauerland die Hits dieses Jahres abgefragt – und freut sich über den Erfolg der Autobiografie der ehemaligen US-First-Lady, die über alle Literatur-Kategorien am häufigsten gefragt war: „Ein starkes Buch über eine starke Frau, die angesichts von Bewegungen wie „Maria 2.0“ sicher auch viele katholische Frauen inspiriert.“ Natürlich sind nicht alle KÖB-Besucher katholisch – schließlich sind in vielen Stadtteilen sowie in ländlichen Gegenden die allen Menschen offenstehenden Büchereien der Kirche der einzige Literatur-Anbieter vor Ort. Doch dass in der Kategorie Sachbücher neben der lokalpatriotischen Ruhrgebiets-Geschichte von Kerkelings „Der Junge muss an die frische Luft“ auch die Ansichten des Münchener Pfarrers Schießler ausgesprochen häufig den Weg über den Ausleihtresen fanden, zeigt für Steinkamp doch ein Leser-Interesse an innovativen Kirchenthemen: „Schießler legt auf unkonventionelle und leidenschaftliche Art den Finger in die ,Wunden‘ der katholischen Kirche“.

„Der Zopf“ vor „Flugangst 7A“

In der Belletristik führt das 2018 erschienene Buch „Der Zopf“ von Laetitia Collombani die Hit-Liste der KÖB-Besucher an: Die Autorin flechtet drei Geschichten aus drei Welt-Regionen rund um das Thema Haare und Perücken so geschickt ineinander, dass daraus ein neues Werk entsteht – wie ein literarischer Zopf. Lucinda Rileys erster Band der Reihe „Die sieben Schwestern“ (2015) landete in diesem Jahr auf Platz zwei der beliebtesten Romane in den katholischen Büchereien – und verdrängte noch Stefan Fitzeks Neuerscheinung „Flugangst 7A“ auf Platz drei.

Kinder greifen zu „Hexe Lilli“ und „Greg’s Tagebuch“

Die große Gruppe der Kinder unter den KÖB-Lesern griff 2019 besonders gerne zu Knisters „Hexe Lilli und der kleine Eisbär Knöpfchen“, gefolgt vom 13. Band der Erfolgs-Reihe Greg’s Tagebuch: „Eiskalt erwischt!“ Dass die Vermittlung von Inhalten gerade bei Kindern nicht nur über das Lesen läuft, zeigt zudem das drittplatzierte Buch in dieser Kategorie: „Die Welt der Fahrzeuge“ ist Teil der „tiptoi“-Reihe „Wieso weshalb warum?“, bei der die Kleinen Bilder und Text anschauen und mit einem elektronischen Stift weitere Informationen zu den jeweiligen Inhalten anhören können. „Multimediale Inhalte werden in unseren Beständen immer wichtiger“, erläutert Medienforums-Chefin Steinkamp. Neben Kinderbüchern mit Verknüpfungen zu elektronischen Inhalten würden zum Beispiel auch Hörbücher in den KÖB immer stärker nachgefragt.

Für 2020 tippt Vera Steinkamp auf Nick Hornby

Mit Blick auf die Hits des kommenden Jahres ist Steinkamp zögerlich: „Die Bestseller-Glaskugel haben wir hier natürlich auch nicht“, sagt die Bibliothekarin. Gute Chancen beim Publikum der Katholischen Öffentlichen Büchereien könne aber zum Beispiel der in 2020 erscheinende neue Roman von Nick Hornby „Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst. Eine Ehe in zehn Sitzungen“, haben, erwartet Steinkamp. Auch der Venedigkrimi von Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo „Der freie Hund. Commissario Morello ermittelt in Venedig“ bringe als spannender Krimi gute Voraussetzungen mit, ein neuer Hit zu werden.

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