von Cordula Spangenberg

Brand in Gelsenkirchener Kirche St. Mariä Himmelfahrt

80 Feuerwehrleute im Einsatz. Die Kirche war zuvor schon stark renovierungsbedürftig.

Nach einem Brand am Abend des Ostermontags sind an der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Gelsenkirchen-Rotthausen erhebliche Schäden entstanden. Kurz nach 19 Uhr war die Feuerwehr wegen unklarer Rauchentwicklung in der alten Sakristei der seit 14 Jahren ungenutzten Kirche zur Richard-Wagner-Straße gerufen worden. Schnell hatten die Flammen sich ins holzvertäfelte Kirchenschiff und Richtung Dach ausgebreitet. Bis zwei Uhr nachts arbeiteten rund 80 Einsatzkräfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr sowie der Werksfeuerwehr der BP Raffinerie Gelsenkirchen mit drei Drehleitern und einer Teleskopmastbühne, um das Dach öffnen und Glutnester im Dachstuhl löschen zu können. Die Polizei ermittelt nun zur Brandursache.

Die 1893 erbaute Kirche war im Zuge der Neuordnung der Pfarreien im Bistum Essen im Jahr 2007 außer Dienst gestellt worden, weil ihr neugotischer Baukörper damals bereits stark renovierungsbedürftig war. Die Pfarrei St. Augustinus, zu der St. Mariä Himmelfahrt gehört, ist für die Verkehrssicherungspflicht zuständig und zäunte das denkmalgeschützte Gotteshaus mit einem Bauzaun weiträumig ab, um Unfälle durch herabstürzende Teile des maroden Dachs auszuschließen. „Wir hatten die Kirche über das übliche Maß hinaus gesichert, die großen Eingangstüren von innen verschraubt und die Fenster zum Teil vergittert“, sagt Peter Schmidt-Kuhl, Verwaltungsleiter der Pfarrei St. Augustinus. Dennoch habe es immer wieder Einbrüche und Vandalismus gegeben. Am Dienstagnachmittag werde man mit der Polizei und einem Architekten die Situation besprechen.

Für eine mögliche Nachnutzung der Kirche unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes lag bereits eine Machbarkeitsstudie vor. „Die ist jetzt hinfällig“, sagt Schmidt-Kuhl, „wir würden uns aber freuen, wenn es trotz des Brandes eine Lösung für den Standort gäbe, die verbliebene Teile der Kirche miteinbeziehen kann.“ Denn die Fläche des Kirchengrundstücks werde in Gelsenkirchen-Rotthausen dringend benötigt.

Pressestelle Bistum Essen

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