von Thomas Rünker

Selbstständiges Lernen und ein starkes christliches Profil

Generalvikar Klaus Pfeffer hat für die Schulen des Bistums Essen neue Zielvereinbarungen unterzeichnet. Sie sind das Ergebnis einer intensiven, externen Qualitätsprüfung der Schulen in Essen, Duisburg und Gladbeck.

Mit den fünf Bischöflichen Gymnasien und der Gladbecker Jordan-Mai-Schule hat das Bistum neue Zielvereinbarungen für die künftige Entwicklung vereinbart

Die Zielvereinbarungen sind das Ergebnis einer intensivenQualitätsanalyse

Generalvikar Klaus Pfeffer sieht in dieser externen Reflektion der Schulen einen Vorbildcharakter auch für andere kirchliche Bereich

Bei einer Feierstunde im Essener Nikolaus-Groß-Abendgymnasium hat Generalvikar Klaus Pfeffer am Dienstagabend, 15. September, die Zielvereinbarungen für die weitere Arbeit der fünf Bischöflichen Gymnasien im Ruhrbistum und die Jordan-Mai-Förderschule in Gladbeck unterzeichnet. Die Vereinbarungen sind das Ergebnis von Qualitätsanalysen, bei denen externe Gutachter die Schulen in den vergangenen Jahren gründlich untersucht haben. „Diese Qualitätsanalysen bedeuten eine intensive Arbeit für die ganze Schulgemeinde“, betonte die Schuldezernentin des Bistums Essen, Eva Lingen, bei der Feierstunde. Als Konsequenz aus den Analysen hatte das Ruhrbistum als Träger mit den Schulen die Zielvereinbarungen für die Arbeit der kommenden Jahre abgestimmt, die Pfeffer nun offiziell in Kraft gesetzt hat.

Qualitätsanalysen liefern individuelle Ergebnisse für jede Schule

Der Leiter der Qualitätsanalysen an den Bistumsschulen, Oberstudiendirektor Stefan Zingler aus Paderborn, betonte den individuellen Charakter jeder Analyse, und damit auch jeder Zielvereinbarung: „Eines lassen die Qualitätsanalysen sicherlich nicht zu: Den Vergleich der Schulen untereinander.“ Vielmehr gehe es darum, für jede Schule individuell zu prüfen, „wie wir Schule besser machen können“. Neben fünf Bistumsgymnasien und der Gladbecker Förderschule durchläuft aktuell auch die Essener Sekundarschule am Stoppenberg eine Qualitätsanalyse. Da an der jüngsten Schule des Bistums Essen jedoch erst seit 2017 alle Jahrgangsstufen vertreten sind, erhält die Sekundarschule ihre Zielvereinbarungen erst später.

Trotz der großen Individualität der Zielvereinbarungen lassen sich laut Harald Gesing, stellvertretender Schuldezernent im Bistum Essen, jedoch durchaus Gemeinsamkeiten bei den sechs geprüften Schulen erkennen. „Bei allen Schulen wurde das konfessionelle Profil als sehr positiv dargestellt“, so Gesing. Hervorgehoben wurden eine „herzliche, menschliche, zugewandte Atmosphäre“ sowie ein „wertschätzender Umgang“ aller an den Schulen beheimateten Gruppen. „Das ist zum einen schlicht menschlich positiv“, sagt Gesing, „zum anderen befördert diese Atmosphäre aber auch das Lernen“, betont der Pädagoge. Ihre katholisch-christlichen Profile zählen zu den „Erhaltungszielen“ in den Zielvereinbarungen, erläutert Gesing, „da müssen die Schulen schauen, dass sie dieses gute Niveau halten“.

Fachkonferenzen stärken und selbstbestimmtes Lernen ausbauen

Daneben gebe es in jeder Vereinbarung „Entwicklungsziele“, bei denen die Schulen „die Chance haben, sich zu verbessern“, so Gesing. Große, jeweils fast alle Schulen betreffende Themen seien hier zum einen ein stärkeres selbstbestimmtes Lernen der Schüler – und zum anderen eine Stärkung der Fachkonferenzen. Dabei gehe es beim selbstbestimmten Lernen nicht nur um den in der Corona-Krise intensiv geübten „Distanzunterricht“, sagt Gesing: „Es geht auch darum, die Schülerinnen und Schüler – egal ob im Klassenraum oder auf Distanz – nicht nur fertige Lösungen lernen und diese üben, sondern vor allem eigene Strategien entwickeln zu lassen, um Probleme selbst lösen zu können.“ Daneben lenkten die Zielvereinbarungen den Blick auf die Fachkonferenzen, also die regelmäßigen Treffen aller Lehrer eines Fachs an jeder Schule. „Diese Konferenzen sind nicht nur an unseren, sondern auch an vielen staatlichen Schulen ein schlafender Riese für die Schulentwicklung“, so Gesing. In vielen Fällen könnten „die Lehrerinnen und Lehrer in den Fachkonferenzen noch mehr Einfluss auf die Didaktik ihres Fachs nehmen“.

Generalvikar Pfeffer würdigte das Engagement der Schulgemeinschaften rund um die externe Qualitätsanalyse. Für ihn haben die Qualitätsanalysen an den Schulen „Vorbildcharakter“ gerade auch für andere kirchliche Bereiche: „Sich zu öffnen und sich zu fragen, wie beurteilen uns Menschen, die von außen auf uns schauen, verhindert, dass man zu selbstreferenziell wird“, sagte Pfeffer. Zudem ermöglichten die Qualitätsanalysen und die daraus entstandenen Zielvereinbarungen, „dass wir auch nach außen zeigen können, wofür wir stehen und was das Besondere bei uns ist“.

Neuer Imagefilm zeigt besonderen Charakter der Bistumsschulen

Den besonderen Charakter der Schulen im Bistum Essen zeigt zudem ein neuer Imagefilm, den Schuldezernentin Eva Lingen in der Feierstunde präsentierte: Aus den von Schülern und Lehrern produzierten Filmen der einzelnen Schulen hat das Bistum einen 2:14 Minuten langen Überblick über alle bischöflichen Schulen produziert, der mit vielen Bildern, schnellen Schnitten und einem Interview mit Eva Lingen die Bistums-Schulen als Lehreinrichtungen und „Kirchen ohne Kirchturm“ zeigt.

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