von Katholische Nachrichten-Agentur

Lehmann und Huber erhielten Ehrendoktorwürde der Uni Bochum

Ehemaliger Mainzer Bischof Lehmann wurde für seine theologische Suche nach Gott geehrt, der evangelische Altbischof Huber für seine Auseinandersetzung mit einer verantworteten Freiheit.

Kardinal Karl Lehmann, der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, und Wolfgang Huber, der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), haben am Mittwoch die Ehrendoktorwürde der Katholischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum erhalten. Mit ihnen seien zwei Persönlichkeiten geehrt worden, die die Entwicklung ihrer Kirchen entscheidend geprägt hätten, teilte die Fakultät in Bochum zur Begründung mit. „Sie haben eine große ökumenische Offenheit gezeigt und eine entscheidende Gesprächsbereitschaft und -fähigkeit bewiesen.“

Lehmann bearbeite in seinen wissenschaftlichen Publikationen ein vielfältiges Spektrum, würdigte die Fakultät den früheren Mainzer Bischof. Dabei habe sich die Gottesfrage und die Suche nach Gott in zeitgenössischen Kontexten als eine immer dringender werdende Frage herauskristallisiert. So habe Lehmann im Diskurs mit anderen Wissenschaften „eine reflektierte Sensibilität für die gegenwärtigen Herausforderungen der traditionellen Theologie“ entwickelt. Lehmann war fast 33 Jahre Bischof des Bistums Mainz. An seinem 80. Geburtstag am vergangenen Pfingstmontag trat er als Bischof von Mainz zurück. Von 1987 bis 2008 war er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

Auch Altbischof Huber habe über zahlreiche theologische und ethische Themen gearbeitet. Als sein zentrales Thema habe sich die Freiheit ergeben, ausgehend von Martin Luthers Freiheitsbotschaft, hieß es. Diese habe Huber auf den Begriff einer „verantworteten Freiheit“ gebracht, die ihn das Christentum „als die Religion einer lebensdienlichen Freiheit“ verstehen lasse. Huber habe sich zudem als Landesbischof von Berlin-Brandenburg und als EKD-Ratsvorsitzender „vor allem als Reformer seiner Kirche profiliert“ und angesichts einer weitgehenden Entkirchlichung vor allem im Osten Deutschlands auf eine missionarische Neuorientierung hingewirkt. Huber war von 1994 bis 2009 Bischof der evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg und von 2003 bis 2009 EKD-Ratsvorsitzender.

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