von Thomas Rünker

Stadt Gladbeck und Bistum Essen bauen die Jordan-Mai-Schule um

Neue Unterrichtsräume und ein zweiter Aufzug sind schon im Bau. Anschließend folgen eine Mensa und ein neues Therapiebad für die bischöfliche Förderschule in dem städtischen Schulgebäude an der Söllerstraße.

Notfalls steht ein Ausweichquartier bereit

Den Schülern und Lehrern an der Gladbecker Jordan-Mai-Schule hat das neue Schuljahr nicht nur das große Wiedersehen nach den Sommerferien gebracht, sondern auch Baustaub, Lärm und Dreck. Seit einigen Wochen sind Arbeiter im Dachgeschoss des Schulgebäudes damit beschäftigt, neue Räume für die die aktuell 147 Kinder und Jugendlichen zu schaffen. Außerdem wird auf dem Schulhof ein zweiter Aufzug an das Schulgebäude angebaut, der die Schüler künftig bis ins Dachgeschoss befördert und den bislang einzigen Aufzug der Schule entlastet. Anschließend erhält das städtische Schulgebäude, in dem das Bistum Essen seit 40 Jahren die überregional anerkannte Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung betreibt, eine eigene Mensa. Zu guter Letzt baut das Bistum der Schule ein neues Therapiebad. Bis Ende 2018 werden die Arbeiten dauern, die parallel zum Schulbetrieb laufen sowie zu großen Teilen in den Ferien. Die Kosten teilen sich die Stadt Gladbeck und das Bistum: Die Stadt Gladbeck finanziert die neuen Räume im Dach, den Aufzug und die Mensa – das Bistum Essen trägt die Kosten für das Therapiebad. Insgesamt investiert die Stadt rund 2,6 Millionen Euro in den Schulstandort. Das Bistum plant für den Neubau der Therapiebads Kosten in Höhe von rund 4 Millionen Euro ein.

Die neuen Räume im Dachgeschoss standen nicht ohne Grund als erstes auf der Agenda der Bauleute. Bislang ist das städtische Schulgebäude nur für rund 100 Schüler ausgelegt. „Wir haben hier zuletzt wirklich in jeder Ecke des Gebäudes unterrichtet“, berichtet Schulleiter Michael Brieler. Viele Schüler sind auf Grund ihrer Behinderung zudem auf einen Rollstuhl und damit auf zusätzlichen Platz angewiesen. Umso erfreuter ist auch der Schuldezernent des Bistums Essen, Bernd Ottersbach, dass die Stadt Gladbeck angesichts des dramatischen Raummangels nun Abhilfe schafft: „Die intensiven, aber immer konstruktiven Gespräche mit der Stadt Gladbeck tragen nun erste, sichtbare Früchte.“ Dabei sei ihm bewusst, „dass die Phase der Bauarbeiten für die Jordan-Mai-Schule sehr schwierig wird“, sagt Otterbach. „Aber das Aushalten von Lärm und Dreck wird durch bessere Lern- und Arbeitsbedingungen belohnt werden.“ Zudem haben Stadt und Bistum vorgesorgt, dass sich die Belastungen für die Schüler so weit wie möglich in Grenzen halten. Einerseits wurden besonders lärm- und staubintensive Arbeiten in die Schulferien verlegt. Andererseits steht mit der benachbarten ehemaligen Willy-Brandt-Hauptschule ein Ausweichquartier parat, in das bei Bedarf einzelne Lerngruppen flexibel und kurzfristig umziehen können.

Wenn dann im kommenden Frühjahr die neuen Räume unter dem Dach eingeweiht werden, beginnen die Arbeiten für eine Schulmensa. Auch diese verspricht immense Verbesserungen im Leben der Schule. Denn bislang konnten die Schüler ihre Mahlzeiten meist nur im Klassenraum einnehmen. Die Fertigstellung der Mensa planen Stadt, Schule und Bistum derzeit für das Jahresende 2017.

Parallel haben dann schon die Arbeiten für das neue Therapiebad begonnen, dass das Bistum Essen für die Schülerinnen und Schüler baut. In einem Neubau neben der Schule wird dann ab Ende 2018 auch wieder Therapeutisches Schwimmen an der Jordan-Mai-Schule möglich sein.

Die 41 Lehrerinnen und Lehrer sowie die drei Kinderpflegerinnen der Jordan-Mai-Schule betreuen Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 20 Jahren. 13 Schuljahre sind für Förderschüler Pflicht. Stärker als an einer Regelschule arbeitet die Förderschule jedoch jahrgangsübergreifend: Nach einer zweijährigen Eingangsphase folgen Unter-, Mittel-, Ober- und schließlich die Berufspraxis-Stufe.

Pressestelle Bistum Essen

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