Bistum-Essen RSS Feed - https://www.bistum-essen.de de-de Bistum Essen Sat, 02 Dec 2023 23:39:35 +0100 Sat, 02 Dec 2023 23:39:35 +0100 TYPO3 news-20411 Fri, 01 Dec 2023 16:39:53 +0100 Bischof Overbeck: „Christliche Nächstenliebe konkret werden lassen“ https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/bischof-overbeck-christliche-naechstenliebe-konkret-werden-lassen Bischof Overbeck hat sich am Freitag mit den Leitungen kommunaler Sozialverwaltungen im Bistum Essen ausgetauscht. Dieser Austausch sei wichtig, um hilfebedürftige Menschen bestmöglich zu unterstützen, so Overbeck. Im Rahmen seines regelmäßigen Austauschs mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Kommunalverwaltungen im Bistum Essen hat sich Bischof Franz-Josef Overbeck am Freitag in Essen mit Sozialdezernentinnen und -dezernenten getroffen. An dem Gespräch mit Andrea Hense aus Gelsenkirchen, Brigitte Anger aus Bochum, Peter Renzel aus Essen und Rainer Weichelt aus Gladbeck nahm auch der Direktor der Bochumer Caritas, Dominik Spanke, teil. Im Fokus des Gesprächs standen die Strukturen und Möglichkeiten, über die bedürftige Menschen über die Sozialämter Hilfe erhalten. Gemeinsam identifizierte die Gesprächsrunde eine Lücke bei der Versorgung von Familien mit Kindern bis zu deren Eintritt in die KiTa. In dieser frühen Lebensphase würde es schwerfallen, Angebote für einkommensschwache Familien zu generieren, so der Tenor.

„Das heutige Gespräch hat mich in der Überzeugung gestärkt, dass wir als Kirche insbesondere im sozialen Bereich den Austausch mit kommunalen Verantwortungsträgern weiter vertiefen sollten“, fasste Bischof Overbeck im Anschluss seine Eindrücke zusammen. „Ihre bereichernden Perspektiven helfen uns dabei, christliche Nächstenliebe unter den Bedingungen der Gegenwart konkret werden zu lassen. Hilfebedürftige Menschen müssen bestmöglich unterstützt werden", betonte der Bischof.

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news-20410 Thu, 30 Nov 2023 18:12:15 +0100 Gottesdienst öffnet Raum für Trauer über Sternenkinder https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/gottesdienst-oeffnet-raum-fuer-trauer-ueber-sternenkinder Im Gedenken an Kinder, die während der Schwangerschaft gestorben sind, beschriften die Gäste des Gottesdienstes in St. Maria Magdalena am zweiten Adventssonntag Sterne, die an Heiligabend über der Krippe in der Kirche hängen. Alle Gäste erhalten zudem eine Kerze, die am Abend beim „Worldwide Candle Lighting“ im Gedenken an verstorbene Kinder entzündet wird. „Möge ihr Licht für immer leuchten!“ Wenn am 10. Dezember, dem zweiten Sonntag im letzten Monat des Jahres, beim „Worldwide Candle Lighting“ aller verstorbenen Kinder gedacht wird, stehen in Bochum-Wattenscheid besonders die Kinder im Fokus, die erst gar nicht lebend zur Welt gekommen sind. Um 17 Uhr laden zwei Sternenkinder-Mütter und eine Gemeindereferentin dann zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Kirche St. Maria Magdalena, Wattenscheider Hellweg 97, um sich gemeinsam an Sternenkinder zu erinnern, der Trauer um die ungeborenen Kinder Raum zu geben und Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.

„Ich finde es wichtig, dieses Thema an diesem weltweiten Gedenktag hier vor Ort sichtbar zu machen“, sagt Susanne Starkmuth, die seit gut vier Jahren ehrenamtlich das Online-Forum www.fehlgeburt.info betreibt, in dem sich Sternenkinder-Eltern austauschen. Und obwohl dies kein religiöses oder kirchliches Angebot ist, würden viele Frauen – Männer beteiligen sich dort kaum – in ihren Beiträgen die Vorstellung beschreiben, „dass ihre Kinder nun im Himmel sind, und dass sie sie dort einmal wiedersehen“, berichtet Starkmuth. So entstand die Idee zu dem Gottesdienst, der in dieser Form eine Premiere in Bochum-Wattenscheid ist.

Ein Stern für jedes verstorbene Kind

Den Begriff „Sternenkinder“ werden Susanne Starkmuth, Cornelia Weßel, Jugendreferentin in GleisX, der Kirche für Junge Menschen in Gelsenkirchen, und Gemeindereferentin Gertrude Knepper dabei ziemlich wörtlich nehmen: Für jedes verstorbene Kind gibt es einen kleinen Stern, auf dem trauernde Eltern, Geschwister, Großeltern oder andere Zugehörige den Namen notieren können. Zusammen mit allen anderen Sternen – auch denen für die Kinder, die noch keinen Namen hatten – werden die Sterne an ein Holzgestell gebunden, das wie ein großes Mobile aufgehängt wird. „Das steht dann in unserer Kirche – und an Heilig Abend rücken wir es ganz nah an die Krippe“, sagt Knepper. Der Stern von Bethlehem bekommt diesmal also reichlich Unterstützung.

Die Sterne stehen für so viel Traurigkeit, aber auch für unglaublich viel Liebe – so wie der Ort in der Kirche, an dem Starkmuth, Weßel und Knepper zum Sternenkinder-Gedenkgottesdienst einladen: Hinter dem Altar gibt es in St. Maria Magdalena ein kreuzförmiges Becken, in dem Menschen getauft werden. „Wir feiern hier aber auch Trauerfeiern“, sagt Knepper – Ausdruck eines Glaubens, bei dem das Leben auch nach dem Tod weitergeht. Gerade Familien, die ihr Sternenkind beerdigen, wünschten sich eine Feier an diesem Ort, so Knepper. „Hier ist die Ambivalenz zwischen Freude und Leid so konzentriert, dass man sich der kaum entziehen kann“, beschreibt Sternenkind-Mutter Weßel den besonderen Raum in der Kirche.

Viel Platz für individuelle Trauer

„Im Gottesdienst wird es viel Platz für individuelle Trauer geben“, kündigt Weßel an. Starkmuth ist das vor allem mit Blick auf die betroffenen Frauen wichtig. „Wer eine Fehlgeburt hatte schämt sich, fühlt sich schuldig und nicht normal“, so ihre Erfahrung. Kinder zu bekommen, sei doch das Normalste von der Welt. Doch wenn das Kind stirbt, denken Frauen „ich habe das nicht hinbekommen“. Umso wichtiger sei es, den Frauen zu sagen, dass auch Sternenkinder zum Lauf der Natur gehörten und niemand eine Schuld an deren Tod trage. Doch viele Frauen tabuisierten das Thema, so ihre Erfahrung. Starkmuth ist Mutter von drei Sternen- und fünf lebenden Kindern zwischen einem und zwölf Jahren.

Die ersten Reaktionen auf ihr Gottesdienst-Projekt machen den drei Frauen diesbezüglich Mut. Viele Bestatter im Umfeld der Kirche hätten das Plakat für den Gottesdienst ausgehängt, hat Knepper festgestellt – offenbar weiß man dort um die Not von Sternenkinder-Familien und die große Hilflosigkeit, die sich auch nach Kneppers Erfahrung einstellt, wenn eine Schwangerschaft derart dramatisch endet. Zudem weiß die Gemeindereferentin, dass Eltern die Trauer um verstorbene Kinder, die sie kaum kennenlernen konnten, oft erst verdrängen und sich diese dann manchmal nach Jahren oder Jahrzehnten Bahn bricht. „Das, was da kaputtgegangen ist, das kann man nicht wieder gut machen“, hat Knepper erfahren. Deshalb sind zum Gottesdienst ausdrücklich alle Menschen eingeladen, die um ein Sternenkind trauern, egal wie lange schon.

Vielleicht könne der Gottesdienst manchen Familien helfen, „dass das Thema einen Platz im Leben findet“, sagt Cornelia Weßel. „Vielleicht kann er ein Rahmen sein, in dem Menschen ihrer Trauer, ihrem Suchen einen Raum geben können.“ Weßel hat vor knapp eineinhalb Jahren ihre Tochter kurz vor der Geburt verloren und im Sommer zusammen mit ihrem Mann darüber berichtet, was ihnen in der Zeit danach geholfen hat.

Thema Sternenkinder soll in der Gesellschaft vom Rand in die Mitte rücken

Für Starkmuth muss das Thema Sternenkinder auch in der Gesellschaft einen neuen Platz finden und „vom Rand in die Mitte rücken“. Sie wünscht sich, dass Fehl- und Totgeburten und die damit verbundene Trauer in vielen Bereichen eine größere Rolle spielt – vom Biologie-Unterricht bis zur Gynäkologie-Praxis: „Vielen ist einfach nicht bewusst, dass eine Schwangerschaft auch schiefgehen kann.“ Gerade in Praxen und Kliniken wünscht sie sich mehr Sensibilität hinsichtlich der Trauer der Frauen und ihrer Familien. Doch stattdessen werde vielfach auf Eile gedrängt: „Obwohl es nur sehr selten ein Notfall ist, bekommen Sie für eine Ausschabung meist sehr schnell einen Termin.“ Damit es künftig andere Schwerpunkte gibt, fließt Starkmuths Know-how nun ein in eine von der Berliner Charité koordinierte Leitlinie für Gynäkologie-Praxen zum Umgang mit frühen Frühgeburten – der ersten überhaupt, so Starkmuth. Sie wirbt dafür, betroffenen Frauen Zeit zu lassen und ihnen Mut zu machen, von ihrer Trauer zu erzählen. Dies gelte auch für die „entrechtete Trauer“: Anders bei einer Totgeburt fühlten sich Frauen mit einer Fehlgeburt in der frühen Schwangerschaft mit ihrer Trauer allein, „sie denken dann, die Trauer wird ihnen nicht zugestanden“, sagt Starkmuth. In der Folge verdrängten die Frauen ihre Gefühle und zögen sich zurück.

Auch dagegen will der Gottesdienst in Wattenscheid ein sichtbares Zeichen setzen: Hier ist jede Trauer um ein Sternenkind erlaubt. Wer nach der Feier noch bleiben möchte, den laden die drei Organisatorinnen zu einem warmen Getränk ein. Und natürlich bekommen alle Gottesdienst-Gäste am Ende eine Kerze in die Hand gedrückt – so sind alle gut ausgestattet, um sich pünktlich um 19 Uhr ins „Worldwide Candle Lighting“ einzureihen.

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news-20406 Wed, 29 Nov 2023 12:03:16 +0100 Arnd Brechmann im Essener Dom mit dem Ehrenzeichen des Bistums geehrt https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/arnd-brechmann-im-essener-dom-mit-dem-ehrenzeichen-des-bistums-geehrt Für sein Engagement als Vorsitzender des Münsterbauvereins und in vielen anderen Bereichen wurde Brechmann am Dienstagabend ausgezeichnet. Der neue Essener Dompropst Michael Dörnemann und sein Vorgänger Thomas Zander haben dem Vorsitzenden des Münsterbauvereins Arnd Brechmann am Dienstagabend, 28. November, für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement das Ehrenzeichen des Bistums Essen überreicht.

Brechmann, der hauptberuflich den Bereich Vermögensmanagement und Versicherung bei der Sparkasse Essen leitet und Mitglied im Vorstand des Geldinstituts ist, engagiert sich ehrenamtlich seit mehr als 40 Jahren in seiner Heimatpfarrei St. Josef in Essen-Frintrop. Unter anderem ist er dort Lektor und Kommunionhelfer und seit über 25 Jahren Mitglied im Pfarrgemeinderat. Seit dem Jahr 2000 ist Brechmann Mitglied im sogenannten „Ansprachekreis“ der Pfarrei, dessen Mitglieder regelmäßig Predigten in Gottesdiensten der Pfarrei übernehmen. Darüber hinaus ist Brechmann Gründer und Vorsitzender des Fördervereins St. Josef-Frintrop (seit 2005) und der St. Josef-Frintrop-Stiftung (seit 2008).

Brechmann engagiert sich zudem im Münsterbauverein, dem überkonfessionellen Zusammenschluss der Essener Bürgerschaft, der sich seit gut 75 Jahren für den Wiederaufbau und den Erhalt des Essener Doms engagiert. Seit 2016 ist Brechmann der Vorsitzende dieses Vereins.

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news-20405 Sun, 26 Nov 2023 12:52:44 +0100 Pfarrer Michael Dörnemann als neuer Essener Dompropst eingeführt https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/pfarrer-michael-doernemann-als-neuer-essener-dompropst-eingefuehrt Mit Michael Dörnemann, der als neuer Dompropst auch Pfarrer der Essener Innenstadtpfarrei St. Gertrud ist, „wird die Seelsorge am Dom ein neues Gewicht erhalten“, sagt Bischof Franz-Josef Overbeck. Stabwechsel am Essener Dom: In einem feierlichen Gottesdienst mit Bischof Franz-Josef Overbeck ist Pfarrer Michael Dörnemann am Sonntag, 26. November, in das Amt des Essener Dompropstes eingeführt worden. Dörnemann, der zugleich die Essener Innenstadtpfarrei St. Gertrud leitet, übernimmt das Amt von Thomas Zander, der seit Anfang 2014 an der Spitze des Essener Domkapitels Verantwortung für die fast 1150 Jahre alte Domkirche und die damit verbundenen Einrichtungen getragen hat. Zander leitet künftig die Gladbecker Propsteipfarrei St. Lamberti und bleibt dem Essener Domkapitel als residierendes Mitglied erhalten.

Overbeck dankte Zander für seine fast zehnjährige Tätigkeit als Essener Dompropst und erinnerte „an seine Freude, mit der er sich immer wieder der Dommusik und der Liturgie angenommen hat, aber auch gerne Repräsentant von Domkapitel und Dom in der Stadt Essen und im Bistum gewesen ist“. Insbesondere würdigte der Bischof Zanders Einsatz für das Haus der Kirchenmusik, in dem die Ensembles der Dommusik proben und die Bischöfliche Kirchenmusikschule ihren Sitz hat. Bis 2021 war das Haus drei Jahre lang umfassend saniert, umgebaut und für eine zeitgemäße Arbeit eingerichtet worden. Zander werde „seine Erfahrungen, mit denen er hier Akzente im liturgischen und kulturellen Leben, aber auch in der Verbindung mit der Stadt Essen gesetzt hat, mit in seinen neuen Wirkungsort nehmen können“, betonte der Bischof mit Blick auf Zanders neue Aufgabe in Gladbeck.

Der Dom wird künftig auch Pfarrkirche sein

Mit Pfarrer Michael Dörnemann als neuem Dompropst „wird die Seelsorge ein neues Gewicht am Dom erhalten“, sagte Bischof Overbeck. Wenn demnächst die bisherige Pfarrkirche St. Gertrud als Kirchengebäude aufgegeben werde, werde der Dom „wieder ,Münsterpfarrkirche‘ werden, wie es lange gewesen ist“, erinnerte der Bischof. Vor diesem Hintergrund werde sich Dörnemann großen Herausforderungen stellen, um „Kapitels- und Bischofsliturgien mit den Liturgien des pfarrlichen Lebens neu zusammenzufügen“, zudem gehe es um die Frage, wo künftig Angebote der Glaubensweitergabe und der Caritas ihren Platz finden sowie „der erfahrbaren Vergemeinschaftung von Menschen im Glauben und im Interesse am Leben mit Gott und der Kirche“. Overbeck: „Mit Dompropst Msgr. Dr. Dörnemann wird ein sehr musikalischer Priester diese Aufgabe übernehmen und seine reiche liturgische Erfahrung mit der Seelsorge, vor allem auch die Sorge an und mit den Armen und Bedürftigen unserer Stadt sprichwörtlich neu zusammenklingen lassen.“

Der Dom sei „ein Ort, der zur Unterbrechung einlädt“, sagte der neue Dompropst Dörnemann bei einem Empfang im Anschluss an die Messe. Ob Menschen im Dom still werden, eine Kerze entzünden, beten, der Orgelmusik, einem Chorkonzert oder den Ausführungen bei einer Domschatz-Führung lauschten: „all das unterbricht das Leben in positiver Weise und darum ist es gut, dass es diesen Ort mitten in Essen gibt“. Als Dompropst wolle er „alle Initiativen unterstützen, die dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen im und am Dom einen Ort finden, wo sie gerne ihr Leben unterbrechen“, betonte Dörnemann. Zugleich gehe es in seiner neuen Doppelrolle als Dompropst und Pfarrer von St. Gertrud darum, „das seelsorgliche und pastorale Wirken von Innenstadtpfarrei und Dom stärker zu verbinden. Und ich bin fest davon überzeugt, dass dies gelingen kann.“ Die Pfarrei St. Gertrud bringe ein hohes Engagement in der Caritas und in der Sozialpastoral mit, „was eine gute, wichtige und notwendige Ergänzung zur kulturellen und liturgischen Arbeit am Dom ist“, so Dörnemann.

Pfarrer Böckmann und Professor Tolksdorf werden Mitglieder des Domkapitels

Neben dem Wechsel an der Spitze des Domkapitels wurden am Sonntag auch zwei neue Mitglieder ins Essener Domkapitel aufgenommen, die jeweils aus Altersgründen ausgeschiedene Domkapitulare ersetzen. Als residierender Domkapitular wurde der Mülheimer Pfarrer Christian Böckmann aufgenommen. Böckmann leitet die beiden Mülheimer Pfarreien St. Barbara und Mariä Himmelfahrt. Damit werde „die Beziehung zwischen dem Dom, mitten in der Stadt, zur konkreten bunten Welt unseres Bistums deutlich“, so Bischof Overbeck. Als nichtresidierendes Mitglied wurde Wilhelm Tolksdorf, Professor für Pastoraltheologie am Paderborner Standort der Katholischen Hochschule NRW, aufgenommen. Das erweitere „den Blick auf den Dom, mitten in der Stadt Essen, die eine Stadt von Arbeit und Wissenschaft, von Verwaltung und vielen jungen und alten Menschen aller Art und Herkünfte ist“, erläuterte Overbeck.

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news-20404 Fri, 24 Nov 2023 09:35:00 +0100 Pastor Manfred Odenwald ist verstorben https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/pastor-manfred-odenwald-ist-verstorben Im Alter von 93 Jahren ist am 20. November Pastor Manfred Odenwald gestorben Der Verstorbene, der in Vallendar-Schönstatt gewohnt hat, wurde am 27. Mai 1930 in Essen geboren und am 24. Februar 1958 ebenfalls in Essen zum Priester geweiht.

Nach seiner Weihe war er als Kaplan in der Pfarrei St. Johann Baptist in Essen-Altenessen, ab 1963 in St. Joseph in Oberhausen-Sterkrade-Buschhausen und ab 1968 in der Pfarrei Liebfrauen in Duisburg eingesetzt. Nach seiner Kaplanszeit wurde er im Oktober 1973 als Rektoratspfarrer der Rektoratspfarrei St. Christophorus in Essen-Kray ernannt. Hier war er mehr als zwei Jahrzehnte, bis zu seinem Ruhestandseintritt im März 1996, aktiv. Im Ruhestand blieb Pastor Odenwald als Priester und Seelsorger engagiert, nicht zuletzt in geistlichen, marianisch inspirierten Gemeinschaften und insbesondere in der Schönstattbewegung. Er selbst gehörte dem Schönstatt-Priesterbund an.

Mit Manfred Odenwald ist ein Geistlicher verstorben, der zu den ersten im Bistum Essen geweihten Priestern gehörte. In seinen mehr als sechs Jahrzehnten als Priester ist er ein gutes Stück kirchlicher Geschichte – im Bistum Essen und außerhalb – mitgegangen und war vielen Menschen ein seelsorglicher und spiritueller Begleiter.

Der Ruhrbischof dankt dem Verstorbenen für seinen engagierten Dienst im Bistum Essen.

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news-20403 Wed, 22 Nov 2023 19:43:30 +0100 Oblatenmissionare verlassen das „Klösterchen“ in Gelsenkirchen https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/oblatenmissionare-verlassen-das-kloesterchen-in-gelsenkirchen Weihbischof Ludger Schepers feiert am Sonntag, 26. November, um 11 Uhr den letzten Gottesdienst im Gelsenkirchener „Klösterchen“. Danach verlassen die letzten sieben Patres – Durchschnittsalter knapp 82 Jahre – das Kloster nach 103 Jahren Geschichte der Oblatenmissionare in der Stadt. Zwei Patres wechseln in das vor knapp zwei Jahren eröffnete Kloster in Essen-Kray. Für ein richtiges Kloster hat es im Gelsenkirchener Volksmund nie gereicht: Vom „Klösterchen“ ist seit jeher die Rede, wenn man zu den Oblatenmissionaren im Stadtteil Bulmke-Hüllen geht. Nach 103 Jahren endet dort nun die Geschichte der Patres, die vor allem in der Seelsorge für die Menschen in und um die Gelsenkirchener Innenstadt tätig waren: Mit einem feierlichen Gottesdienst am Sonntag, 26. November, um 11 Uhr mit Weihbischof Ludger Schepers, wird der Orden offiziell verabschiedet.

In dem zweistöckigen Gebäude zwischen Wanner- und Schultestraße sieht es unverkennbar nach Aufbruch aus: Auf dem Gang stapeln sich Umzugskisten neben einem leeren Bücherregal. Im Wohnzimmerschrank steht nur noch eine letzte Marienikone. Und die Barbara-Figur an der Wand? „Die kommt mit nach Kray“, sagt Pater Werner Pieper. Er ist mit 79 der drittjüngste der sieben Ordensbrüder, die nun ihren Lebensabend nicht in Gelsenkirchen verbringen werden, sondern in anderen Klöstern der Oblatenmissionare: Pieper geht zusammen mit Pater Peter Eisenbart in das erst vor knapp zwei Jahren in der St.-Barbara-Gemeinde in Essen-Kray eröffnete Kloster. Die anderen Patres gehen ins Kloster Burlo bei Borken, ins Nikolauskloster bei Neuss oder ins Bonifatiuskloster im osthessischen Hünfeld. „Wir haben für jeden eine gute Lösung gesucht“, sagt Pieper.

Der heutige Rektor hat als Kind im Garten des Klosters gespielt

Pater Pieper ist der letzte Rektor des „Klösterchens“ und damit nicht nur Koordinator der sieben Geistlichen mit einem Durchschnittsalter knapp unter 82 Jahren, sondern in diesen Tagen auch deren Historiker, Pressesprecher und oberster Logistiker. „Den Schrank bekommt der, das Kreuz geht nach da und die Glocke haben wir dem versprochen …“, sagt Pieper sehr bedächtig und doch am laufenden Band, wenn er durch die Flure führt, die zuletzt sein Zuhause waren. Und nicht nur das: „Als Chef muss ich nun das Haus schließen, in dessen Garten ich als Kind Indianer gespielt habe.“

Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg ist Pieper in der Nachbarschaft des 1920 in einem uralten Bauernhof gegründeten Klösterchens aufgewachsen. Die 1950er Jahre, in denen Pieper die Oblatenmissionare als Kind kennengelernt hat „waren eine Aufbruchszeit“, berichtet er. Landauf landab hat der Orden Klöster eröffnet und „Mission“ vor allem als „Volksmission“ verstanden: In den Gemeinden der Nachbarschaft den Glauben erneuern. Als Jugendlicher ist Pieper dann aus Gelsenkirchen weggezogen und hat nach der Schule eine Lehre als Feinmechaniker absolviert. Erst danach kam ihm der Gedanke, Theologie zu studieren und Priester zu werden. Er hörte sich bei verschiedenen Gemeinschaften um – und stand irgendwann auch wieder vor dem Klösterchen, wo als erstes die Haushälterin den nun ziemlich groß gewordenen „kleinen Werner“ wieder entdeckte. Pieper tauschte sich mit den Patres aus und fasste schließlich tatsächlich den Entschluss, Oblatenmissionar zu werden – allerdings nicht in Gelsenkirchen. Er ging als Kaplan ins Schwäbische, war Krankenhaus-Seelsorger, engagierte sich im ehemaligen Exerzitienhaus des Ordens in Essen und kam erst vor vier Jahren wieder ins Klösterchen nach Bulmke-Hüllen.

„Hier sollte eine internationale Kommunität entstehen.“

Obwohl die sieben Patres auch da schon jenseits des Rentenalters waren, war von Schließung damals keine Rede. Ganz im Gegenteil: „Hier sollte eine internationale Kommunität entstehen“, erzählt Pieper. Aus aller Herren Länder sollten Mitglieder des Ordens nach Gelsenkirchen kommen, um im kulturellen Schmelztiegel des Ruhrgebiets auszuprobieren, wie man als multikulturelles Team Seelsorge-Angebote machen kann. Fast 4000 Mitbrüder in rund 60 Ländern haben die Oblatenmissionare. Die internationale Truppe fürs Ruhrgebiet war schon ausgesucht – „doch dann kam Corona“, markiert Pater Pieper den Wende- und Endpunkt des Projekts. Reisestopps, Einreisesperren… „Das war alles schon eingestielt, aber Corona hat alles kaputt gemacht.“ Und jetzt, wo die Pandemie beherrschbar ist, sind die verbliebenen Patres zu alt, um gemeinsam mit dem Nachwuchs aus aller Welt den Übergang hin zu einem Neustart zu gestalten. „Wir können das jetzt nicht mehr“, sagt Pater Pieper.

Traurig sei dies vor allem für die Gläubigen, die bislang dafür gesorgt haben, dass die kleine Klosterkirche am Sonntag stets gut gefüllt war. Viele hatten ihre Heimat bis Juni 2022 in der benachbarten Kirche Hl. Familie. Als die geschlossen wurde, war für viele das Klösterchen eine naheliegende Alternative. Die Patres hätten damals noch gehofft, dass das internationale Projekt doch noch gelingen kann, sagt Pieper. „Aber dann hat uns die Wirklichkeit eingeholt.“ Und manches Kirchenmitglied verliert nun zum zweiten Mal eine liebgewonnene Kirche.

Zwei Patres sind weiter als Seelsorger in Gelsenkirchen aktiv

Immerhin bleiben zwei der sieben Patres in Gelsenkirchen tätig: Pater Pieper und Pater Eisenbart werden weiter die Seelsorge in der Gelsenkirchener Innenstadtpfarrei St. Augustinus mitgestalten – auch wenn sie künftig in Essen-Kray wohnen. Dass die Hausgemeinschaft der sieben Patres, die seit vier Jahren in dieser Form zusammenlebt, nun auseinandergerissen und jeder noch einmal anderswo heimisch werden muss, sei sehr traurig, macht Pieper aus seinem Herzen keine Mördergrube, „manchmal will ich das noch gar nicht wahrhaben“. Doch dann holen ihn Umzugskisten und leere Schränke wieder in die Abschieds-Realität zurück. „Es ist eine Enttäuschung, dass wir hier aufhören müssen“, sagt er. Andererseits gehöre es zur „missionarischen Haltung“ ihres Ordens, Dinge aufzubauen und weiterzuziehen. Diese Haltung „erleichtert uns den Abschied“ – zumindest ein wenig. Letztlich war wohl für alle sieben Patres das Haus in Gelsenkirchen zu ihrem Alterssitz geworden.

Zumindest „Klösterchen“ wird in Gelsenkirchen ein Begriff bleiben, auch wenn nach der letzten Messe am Sonntag bis Ende des Jahres die letzten Patres ausgezogen sind: Allein die Senioren-Wohnanlage „Am Klösterchen“ gleich nebenan wird auch künftig an die Geschichte der Oblatenmissionare erinnern. Und ein Denkmal, in dem Menschen leben, erscheint nach 103 Jahren Seelsorge für die Leute in Gelsenkirchen nicht völlig unpassend.

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news-20402 Wed, 22 Nov 2023 15:00:21 +0100 Adventszeit im Dom: Zwischen Luziakonzerten und Weihnachtsoratorium https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/adventszeit-im-dom-zwischen-luziakonzerten-und-weihnachtsoratorium Zwischen dem 1. und dem 23. Dezember lädt der Essener Dom zu einem vielfältigen Gottesdienst- und Musikprogramm ein. Festliche Gottesdienste, große Konzerte und Meditationen mit Orgelmusik: Wenn sich Christinnen und Christen im Advent auf Weihnachten vorbereiten, bietet die Essener Dommusik das passende musikalische Programm für diese Zeit.

Los geht’s am Freitag, 1. Dezember, mit einem „Evensong“, den die Jugendkantorei der Auferstehungskirche ab 19 Uhr im Dom präsentiert. „Grüßgott“, die Cityseelsorge am Essener Dom, lädt zu diesem besonderen musikalischen Gottesdienst als „Abendsegen für die Stadt“ ein.

Orgelmeditationen zur Mittagszeit

An den Adventssamstagen laden jeweils renommierte Organisten mittags um 12 Uhr zur „Orgelmeditation in der Adventszeit“ ein. Am 2. Dezember spielt der Essener Dominik Gerhard die Rieger-Orgel im Dom, am 9. Dezember, Jan Liebermann aus Frankfurt, am 16. Dezember, Alexander Grün aus Köln, und am 23. Dezember der Essener Domorganist Sebastian Küchler-Blessing. An den Sonntagen der Adventszeit sind sowohl die Kapitelsämter um 10 Uhr als auch die Abendmessen um 19 Uhr in besonderer Weise musikalisch gestaltet.

Luziakonzerte nach schwedischem Vorbild

Ein akustisches wie optisches Highlight der Adventszeit im Essener Dom sind die drei Luziakonzerte am Samstag, 9., und Sonntag, 10. Dezember. Unter der Leitung von Domkapellmeister Steffen Schreyer greifen der Essener Mädchenchor, das Ensemble VoiceMix, der Essener Domchor und Domorganist Sebastian Küchler-Blessing die schwedische Tradition auf, rund um den Gedenktag der Heiligen Luzia (13. Dezember) ein musikalisches Lichterfest zu feiern. Lucia (deutsch: „die Leuchtende“) war eine Märtyrerin, die im dritten Jahrhundert im italienischen Syracus lebte und seit dem frühen Mittelalter in vielen Ländern als Heilige verehrt wird. Der Legende nach brachte sie während der Christenverfolgung den in den Katakomben versteckten Menschen heimlich Essen und trug dabei Kerzen auf dem Kopf. Daraus entwickelte sich die Tradition des „Luziazugs“, der auch zum Programm der Luziakonzerte im Essener Dom gehört. Während es für das Konzert am Sonntag, 10. Dezember, um 16 Uhr allenfalls noch Restkarten an der Abendkasse gibt, können Tickets für die Konzerte am Samstag, 9. Dezember, um 17 und um 20 Uhr vorab in der Domschatzkammer oder an der Abendkasse für 25 (Mittelschiff) oder 15 Euro (Seitenschiffe) erworben werden. Zudem gibt es die Karten online (https://bistum.ruhr/luzia17 oder https://bistum.ruhr/luzia17) für 28,70 Euro und 17,70 Euro (ggf. zuzüglich Gebühren).

Domsingknaben präsentieren Barockmusik

Zum zweiten Chorkonzert im Advent laden die Essener Domsingknaben am dritten Adventssonntag, 17. Dezember, um 16 Uhr in den Dom. Zusammen mit Solistinnen und Solisten und begleitet vom Barockorchester Le Chardon singen sie unter der Leitung von Harald Martini die Kantate „Nun komm der Heiden Heiland“ (BWV 61) von Johann-Sebastian Bach, die 1. Kantate aus Bachs Weihnachsoratorium (BWV 248) sowie das „Te Deum“ von Marc-Antoine Charpentier. Karten zum Preis von 20 Euro (Hauptschiff) oder 15 Euro (Seitenschiffe) sind in der Domschatzkammer erhältlich. Bereits am Samstag, 16. Dezember, singen die Domsingknaben dieses Programm um 19 Uhr in der Propsteikirche St. Urbanus in Gelsenkirchen-Buer.

Orgel trifft Violoncello

Nur mit Kerzen ist der Dom am Mittwoch, 20. Dezember, erleuchtet, wenn Domorganist Sebastian Küchler-Blessing zusammen mit Simone Drescher am Violoncello zum vorweihnachtlichen Konzert „Dimension Domorgel IV“ einlädt. Unter der Überschrift „Tochter Zion, freue dich“ stehen dann adventliche und weihnachtliche Weisen sowie virtuose Kammermusik auf dem Programm. Der Eintritt ist frei – nach dem Konzert wird um Spenden gebeten.

Weitere Informationen gibt es online auf https://dommusik-essen.de/

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news-20401 Tue, 21 Nov 2023 10:44:19 +0100 24 neue Wortgottesfeier-Leitende im Bistum Essen https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/24-neue-wortgottesfeier-leitende-im-bistum-essen In immer mehr Gemeinden des Bistums Essen leiten Ehrenamtliche Gottesdienste: In den vergangenen Tagen haben 24 weitere Frauen und Männer ihre Qualifizierung für die Leitung von Wortgottesfeiern abgeschlossen. Nun sind rund 200 Ehrenamtliche entsprechend ausgebildet. 24 Frauen und Männer haben in diesen Tagen ihre Qualifizierung als ehrenamtliche Leitende von Wortgottesfeiern im Bistum Essen absolviert. Neben einem Kurs in der Bistums-Akademie „Die Wolfsburg“, an dem Menschen aus Pfarreien in Duisburg, Mülheim, Essen, Gelsenkirchen und Lüdenscheid teilgenommen haben, gab es parallel auch einen eigenen Kurs für Ehrenamtliche aus Bochumer Pfarreien. Während den Kurs in der „Wolfsburg“ die Liturgie-Referentin des Bistums, Jennifer Reffelmann, geleitet hat, fand der Bochumer Kurs in Zusmmenarbeit mit der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung unter der Leitung von Matthias Menke statt.

Seit 2014 bietet das Bistum die Ausbildungskurse an, die mittlerweile rund 200 Ehrenamtliche absolviert haben. In ihren Gemeinden sind diese besonders qualifizierten Frauen und Männer zunehmend unverzichtbar, damit die Gläubigen auch dann gemeinsam Gottesdienst feiern können, wenn niemand aus dem Team der hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger zur Verfügung steht.

Viele der Teilnehmenden in den beiden Kursen waren bereits zuvor in anderen Diensten, zum Beispiel als Lektor oder Katechetin, Küster oder Kommunionhelferin in den Gottesdiensten ihrer Gemeinden aktiv. Ihre bisherigen Erfahrungen konnten sie in den Qualifizierungskursen unter anderem durch den Blick auf die große Vielfalt katholischer Gottesdienstformen erweitern. Zudem ging es in den Kursen um ein Verständnis für Liturgie, um die Bibel, liturgische Bücher und die Musik im Gottesdienst. Besondere Zeichen und Symbole der Kirche waren ebenso Thema wie konkrete Übungen zu Ansprachen und Predigten sowie zum Formulieren von Gebeten und Fürbitten.

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news-20400 Mon, 20 Nov 2023 11:30:34 +0100 Bistum Essen wappnet sich für künftige Veränderungen https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/bistum-essen-wappnet-sich-fuer-kuenftige-veraenderungen Einmalige Effekte wie der Verkauf des Kardinal-Hengsbach-Hauses und eine späte Kirchensteuer-Verrechnung haben dem Bistum Essen im vergangenen Jahr ein positives Ergebnis beschert. Dieses Ergebnis helfe dem Bistum „damit wir die weiteren Veränderungsprozesse der kommenden Jahre finanziell absichern können“, schreibt Generalvikar Klaus Pfeffer im Finanzbericht 2022. Das Bistum Essen konnte zur Finanzierung der zahlreichen Veränderungsprozesse im vergangenen Jahr durch eine insgesamt günstige finanzielle Entwicklung seine Rücklagen stärken. Dies geht aus dem jetzt vorgelegten Finanzbericht des Bistums für das Jahr 2022 hervor. „Dieses Ergebnis hilft uns sehr, damit wir die weiteren Veränderungsprozesse der kommenden Jahre finanziell absichern können“, schreibt Generalvikar Klaus Pfeffer in dem Bericht. So konnte das Bistum bei einer Bilanzsumme von 485 Millionen Euro ein Jahresergebnis von fast 53 Millionen Euro verbuchen. Ausschlaggebend hierfür waren weniger steigende Einnahmen aus einer Erhöhung des aktuellen Netto-Kirchensteueraufkommens als vor allem die Erlöse aus dem Verkauf des Kardinal-Hengsbach-Hauses in Essen-Werden sowie die für das Ruhrbistum unerwartet positive bundesweite Kirchensteuer-Abrechnung aus dem Jahr 2018.

Überschuss war „keineswegs strukturell bedingt“

Nach zwei negativen Jahresergebnissen in 2019 und 2020 konnte das Bistum nach 2021 nun ein weiteres Jahr mit einem positiven Ergebnis abschließen. Dieser lag 2022 um etwa 3,7 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Generalvikar Pfeffer weißt im Finanzbericht indes darauf hin, dass der Überschuss „keineswegs strukturell bedingt“ sei. Das positive Ergebnis dürfe „nicht darüber hinwegtäuschen, dass die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung und die Zahl der Kirchenmitglieder – und damit der Kirchensteuerzahlenden – keineswegs optimistisch stimmen“. Umso wichtiger sei der ständige Anpassungsprozess der Kirche im Bistum Essen, dessen Finanzierung nun durch das positive Ergebnis des vergangenen Jahres unterstützt werde.

Unter anderem verweist Pfeffer einmal mehr auf das Ziel, die Struktur der Pfarreien mittelfristig auf die jeweiligen Kommunen hin auszurichten und entsprechend zusammenzuführen. So soll „ein verwaltungstechnischer Rahmen geschaffen werden, um in Zukunft auch mit deutlich weniger Ressourcen und Mitgliedern ein vielfältiges Leben zu ermöglichen – immer in Verbindung mit den weiteren kirchlichen Orten der Caritas, unseren Kitas und Schulen, den verschiedenen Bildungseinrichtungen bis hin zu unseren Ordensgemeinschaften“, betont Pfeffer.

Kirchensteuer ist die wichtigste Einnahmequelle

Die wichtigste Einnahmequelle des Bistums Essen ist weiterhin die Kirchensteuer, gut zwei Drittel der Gesamterträge in Höhe von 314,3 Millionen Euro stammten 2022 von den knapp 680.00 Kirchenmitgliedern. Auch angesichts der relativ schwachen Wirtschaftskraft im Ruhrgebiet belegt das Ruhrbistum im Vergleich der pro-Kopf-Kirchensteuerzahlungen aller 27 deutschen Diözesen erneut einen der letzten Plätze. Die weiteren Erträge sind zu einem großen Teil Zuwendungen und Kostenerstattungen, etwa die anteilige Länderfinanzierung für die bistumseigenen Schulen in Essen, Duisburg und Gladbeck.

Von den Gesamt-Aufwendungen des Bistums in Höhe von 261,3 Millionen Euro floss der größte Teil – 89,8 Millionen Euro – in die sogenannte „Pfarrliche Ebene“, finanzierte also die Seelsorge in den Gemeinden, die Kindertagesstätten sowie die Versorgung, Aus- und Fortbildung des pastoralen Personals. Hinzu kamen 51 Millionen Euro für die Schulen. Nach Abzug der Länderfinanzierung waren dies 3,3, Millionen Euro oder 6,5 Prozent mehr als der Gesetzgeber für die Schulfinanzierung verlangt. Daneben gab das Bistum unter anderem 15,1 Millionen Euro für caritative Aufgaben aus, 6,3 Millionen Euro für die Jugend und 5,6 Millionen Euro für die sogenannte Kategorialseelsorge, also die Seelsorge in besonderen gesellschaftlichen Bereichen wie Polizei, Feuerwehr, Krankenhäusern oder Gefängnissen.

Der komplette Finanzbericht 2022 sowie ein Ausblick auf die Haushaltsplanungen 2023 und verschiedene weitere Informationen gibt es online unter finanzen.bistum-essen.de.

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news-20399 Fri, 17 Nov 2023 16:27:16 +0100 „Lauschgericht“ bringt am Vorlesetag über 120 Tischgemeinschaften zusammen https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/lauschgericht-bringt-am-vorlesetag-ueber-120-tischgemeinschaften-zusammen An der Aktion des Bistums Essen, beim Essen vorzulesen, nehmen in diesem Jahr rund 1800 Menschen teil. Rund 1800 Zuhörerinnen und Zuhörer an mehr als 120 Tischgemeinschaften: Zwischen Duisburg, Bochum und dem Märkischen Sauerland hat das „Lauschgericht“ des Bistums Essen am bundesweiten Vorlesetag 2023 wieder Literatur, Kochkünste und ganz viel Lesespaß zusammengebracht. Ob beim Frühstück in KiTas und Schulklassen, in der Mittagspause von Anwaltskanzleien, Werkstätten oder Architekturbüros oder abends in einem Restaurant, beim Rommékreis oder einem privaten Geburtstag: Die uralte Klostertradition, sich beim Essen Vorlesen zu lassen hat auch an diesem Freitag, 17. November, zwischen Rhein, Ruhr und Lenne Fans gefunden.

Als ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser waren dabei jede Menge Frauen, Männer und Jugendliche unterwegs, die sich bereits im Sommer mit ihrer Anmeldung ebenso einen Platz an einem „Lauschgericht“ gesichert haben wie die Tischgemeinschaften. Während die für Essen und Trinken sorgen, wählen die Vorlesenden das Buch mit Blick auf die Tischgemeinschaft aus, die ihnen zugeteilt wurde. Die komplexe Organisation übernimmt das Medienforum im Bistum Essen ebenso wie das Bestellen der Bücher, die die Vorlesenden nach ihrem Auftritt als Geschenk auf dem Tisch liegen lassen.

„Für Kinder ist Vorlesen elementar wichtig“, sagte die Bibliothekarin Vera Steinkamp, Leiterin des Medienforums am Freitag. „Zugleich macht Vorlesen einfach Spaß. Dass dies nicht nur für Kinder, sondern gerade auch für Erwachsene gilt, ist eine der tollen Erfahrungen, die wir jedes Jahr beim „Lauschgericht“ machen“, so Steinkamp.

Während Generalvikar Klaus Pfeffer in einer Essener Werbeagentur aus dem Buch „Theorie des Regens“ von Ralf Rothmann vorgelesen hat, war der jüngste Vorleser beim diesjährigen Lauschgericht beim Team der Katholischen Öffentlichen Bücherei St. Johannes in Ennepetal zu Gast. Vorgelesen hat der 10-jährige Finn Roland aus Essen dabei aus dem zweiten Band „Die ganz und gar abenteuerliche Reise zu den Nebelfeldern“ der Reihe „Snöfried aus dem Wiesental“ von Andreas H. Schmachtl.

Alle Infos zum „Lauschgericht“ und die Ankündigungen der Anmeldetermine fürs nächste Jahr gibt es rechtzeitig online auf www.lauschgericht.de

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news-20398 Thu, 16 Nov 2023 14:12:42 +0100 Jugendkirche Tabgha: Seelsorge zwischen Sofa und Theaterkulisse https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/jugendkirche-tabgha-seelsorge-zwischen-sofa-und-theaterkulisse Nach gut zwei Jahren am neuen Standort im Duisburger Dell-Viertel steht in der ältesten Jugendkirche des Bistums Essen ein personeller Wechsel an: Nach mehr als sieben Jahren verlässt Jugendseelsorger Stephan Markgraf das Team. Die Leitung übernimmt Michele Przybyla – und als Priester kommt ab Januar Maximilian Strozyk nach Tabgha. An einem nasskalten November-Tag mitten in der Woche ist eine 150 Jahre alte Kirche nicht gerade ein Wohlfühl-Ort. Ganz anders in Tabgha, der Jugendkirche des Bistums Essen, die seit gut zwei Jahren in St. Joseph am Duisburger Dellplatz zuhause ist: Da legt man gern die Jacke ab und fläzt sich in ein gemütliches Sofa, während Kerzen auf dem Couchtisch leuchten. „Fußbodenheizung“, antwortet der Priester Stephan Markgraf mit einem Grinsen auf die Frage nach der angenehmen Raumtemperatur. Die gibt es nicht überall in dem denkmalgeschützten Gotteshaus. Aber zumindest im neuen Café, das mit dem Einzug der Jugendkirche eingerichtet wurde und mit Glaswänden vom Rest der Kirche abgetrennt ist, muss man nicht frieren. „In einem Kühlschrank fühlt sich niemand wohl“, sagt Jugendreferentin Michele Przybyla. Und wohlfühlen sollen sich die Gäste. Tabgha ist angekommen in Duisburg.

Nach 20 Jahren in Oberhausen ist „die älteste Jugendkirche der Welt“, so Markgraf, mitten in der Corona-Pandemie nach Duisburg gezogen und dort seit August 2021 fest beheimatet. Nun ist Zeit für neue Veränderungen: Mit einem Gottesdienst am Sonntag, 26. November, um 18 Uhr verabschiedet sich Markgraf nach mehr als sieben Jahren als Jugendseelsorger und Tabgha-Chef. Der 50-Jährige bleibt Duisburg erhalten und wechselt als Pastor in die südlichste Pfarrei der Stadt, nach St. Judas Thaddäus. Die Leitung des Jugendkirche-Teams übernimmt dann Michele Przybyla (31), die von der 23-jährigen Jugendreferentin Marilena Dornik unterstützt wird. Als Priester wechselt Maximilian Strozyk, bislang Seelsorger an der Sekundarschule in Essen-Stoppenberg, ab Januar mit einer halben Stelle ins Tabgha-Team. Mit der anderen Hälfte bleibt er Kurat der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg im Bistum Essen. Für Tabgha ist derweil eine zweite halbe Stelle im Seelsorge-Team noch ausgeschrieben.

„Tabgha ist Begegnung: Begegnung mit sich selbst, mit anderen und mit Gott.“

Dass sich das Tabgha-Team mit Besuch gern im Café der Kirche trifft, hat nicht nur praktische Gründe – der Ort ist zentral für die Arbeit der Jugendkirche. „Junge Leute kommen nicht nur, um einen Gottesdienst zu feiern, die wollen sich begegnen“, sagt Przybyla. Also geht’s nach den Messen am Sonntagabend hinter der Glaswand weiter – mit eher unkonventionellen Arbeitszeiten für das Team. „Kolleginnen und Kollegen schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, wenn wir erzählen, dass es hier sonntags gern mal bis 22 oder 23 Uhr geht“, berichtet Markgraf.

Doch auch das gehört zum Programm: „Tabgha ist Begegnung“, beschreibt der scheidende Seelsorger das Konzept der Jugendkirche: „Begegnung mit sich selbst, mit anderen und mit Gott.“ Dabei findet die Begegnung mit Gott derzeit in einer Theaterkulisse statt: Die Truppe des KJG-Theaters, die seit 18 Jahren zu Tabgha gehört, ist aus Oberhausen mit nach Duisburg gekommen und spielt nun im November „Robin Hood“ in der Kirche. Doch was wie ein reines Kulturprogramm im Gotteshaus klingt, ist fester Teil der Jugendkirchen-Arbeit: Wenn sonntags Messe gefeiert wird, wird der mobile Klapp-Altar auf die Bühne getragen und – in diesem Jahr neu – ein passendes Bild auf der LED-Kulisse eingespielt, während die junge Gemeinde im Zuschauerraum Platz nimmt. Mit der räumlichen ergeben sich dann auch spannende inhaltliche Verbindungen, berichtet Markgraf: Als es für einen Gottesdienst um die Bibelstelle geht, in der Jesus über das Thema Steuern spricht, gibt’s zu Robin Hood ganz offensichtliche Anknüpfungspunkte – „und dann sprechen wir plötzlich über die sehr unterschiedlichen Bedeutungen von Geld für jede und jeden Einzelnen“.

Erlebnisausstellungen bringen Schulklassen in die Jugendkirche

Die Gottesdienste und das KJG-Theater sind nur zwei der verschiedenen Angebote in Tabgha. Highlights sind zudem die jährlichen Ausstellungen, bei denen das Team zwischen Ostern und den Sommerferien im Kirchenraum eine Erlebniswelt für Schülerinnen und Schüler aufbaut, in denen sich Jugendliche den ganz großen Fragen widmen können: Vergangenes Jahr ging’s um Glück, dieses Jahr stand mit „LEBLOS“ das Thema Tod, Auferstehung und Leben nach dem Tod auf der Agenda. Das Besondere: Die Jugendlichen kommen als Schulklasse, gehen aber ohne ihre Lehrerinnen und Lehrer durch die Ausstellung. So entstünden besonders ehrliche und offene Gespräche, ist Przybylas Eindruck. 400 bis 500 Jugendliche zählt das Tabgha-Team pro Ausstellung. „Da erreichen wir Leute, die wir sonst nicht erreichen“, sagt Markgraf. Und wenn dann ein 16-Jähriger kaugummikauend mit Cappy auf dem Kopf im Sofa des Kirchencafés sitzt und sagt: „War gar nicht so scheiße wie erwartet“ ist das für das Tabgha-Team ein Kompliment. „Der kommt wahrscheinlich nicht zum nächsten Gottesdienst, aber er hatte eine gute Erfahrung mit uns als Kirche“, sagt Przybyla.

Für das nächste Jahr mit neuer Besetzung haben Przybyla und Dornik schon ein paar Ideen im Kopf. „Wir wollen hier weiter Ankommen, Kontakte knüpfen – und dann Mitspielen“, formuliert die künftige Tabgha-Chefin die Perspektiven im kulturaffinen Dell-Viertel mit einem Kino gegenüber und viel Ausgeh-Gastronomie links und rechts. „Tabgha hat hier ein wahnsinniges Potenzial.“ Und was nimmt Markgraf mit in die Kirchen von St. Judas Thaddäus? „Ich möchte auch dort gern Gottesdienste feiern, bei denen die Menschen in Berührung kommen“, sagt er, „auf Augenhöhe, so dass eine Gemeinschaft entsteht“. Als Priester habe er im Gottesdienst „nur eine Rolle unter vielen“. Und wenn er in dieser Priester-Rolle in Tabgha am Klapp-Altar stehe, ob in der Theater-Kulisse oder im großen Stuhl-Oval mitten im Kirchenschiff, in einem Gottesdienst mit Jugendlichen, die frei und authentisch über ihren Glauben sprechen, und mit seinen Team-Kolleginnen, die in dieser Messe relevante Aufgaben übernehmen, „dann denke ich manchmal: Toll, du feierst hier genau so Gottesdienst, wie du dir das als Jugendlicher selbst immer vorgestellt hast.“

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news-20395 Wed, 15 Nov 2023 18:48:00 +0100 Jesuit Professor Dr. Hans Waldenfels gestorben https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/jesuit-professor-dr-hans-waldenfels-gestorben Der Essener Hochschullehrer lehrte zwei Jahrzehnte Fundamentaltheologie an der Universität Bonn. Der Theologe Professor Dr. Hans Waldenfels ist am Sonntag, 12. November, im Alter von 92 Jahren in Essen gestorben.

Waldenfels stammte aus Essen und galt als herausragender Kenner fernöstlicher Religionen. 1951 trat er dem Jesuitenorden bei. Er studierte Philosophie in Pullach bei München und Theologie in Tokio, wo er 1963 die Priesterweihe empfing. Weitere Studien in Theologie und Religionsphilosophie absolvierte er in Kyoto, Rom und Münster. Nach einer Doktorarbeit an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom habilitierte sich Waldenfels 1976 mit einer Arbeit unter dem Titel „Absolutes Nichts. Zur Grundlegung des Dialogs zwischen Buddhismus und Christentum“ in Würzburg. Seiner „zweiten Heimat“ Japan blieb er Zeit seines Lebens verbunden. Im Jahr 1977 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Fundamentaltheologie, Theologie der nicht-christlichen Religionen und Religionsphilosophie an der Universität in Bonn, den er zwei Jahrzehnte lang bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1997 innehatte.

Waldenfels war viele Jahre Vorsitzender des Katholischen Fakultätentages und Berater der Deutschen Bischofskonferenz in weltkirchlichen Fragen. Durch zahlreiche weitere Gremien, Kollegien und Gastprofessuren war er ein international vernetzter Wissenschaftler. Zugleich bliebt er bis ins hohe Alter seelsorglich tätig. 2007 kehrte er als Priester im Ruhestand in sein Heimatbistum zurück und übernahm im Ruhrbistum priesterliche Dienste. Daneben engagierte er bis 2016 im Vorstand des Katholischen Akademikerverbandes Ruhr. Auch danach hat sich Waldenfels als Ehrenvorsitzender des Verbandes immer wieder aktive ins Vereinsleben eingebracht. Zu seinen bekanntesten Veröffentlichungen gehören das von ihm herausgegebene "Lexikon der Religionen" und die "Kontextuelle Fundamentaltheologie". 2003  wurde Waldenfels mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Das Auferstehungsamt für Pater Hans Waldenfels wird gefeiert am Donnerstag, 23. November, um 11 Uhr in der Kirche St. Bonifatius, Moltkestraße 111 in 45138 Essen. Die Beisetzung erfolgt anschließend in der Priestergruft der Jesuiten auf dem Parkfriedhof Essen-Huttrop, Am Parkfriedhof 33 in 45138 Essen.

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news-20396 Wed, 15 Nov 2023 16:32:03 +0100 Bischof Overbeck sichert Jüdinnen und Juden Solidarität zu https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/bischof-overbeck-sichert-juedinnen-und-juden-solidaritaet-zu Nach der Kundgebung vor der Alten Synagoge in Essen hat Bischof Overbeck am Mittwoch bei einem kurzfristig anberaumten Besuch der jüdischen Kultusgemeinde den Beistand und die Solidarität der katholischen Gläubigen zugesichert. „Wir stehen an ihrer Seite, wenn Sie mit Antisemitismus und Hass konfrontiert werden, für den es nirgendwo auf der Welt eine Rechtfertigung gibt – schon gar nicht hier in Deutschland“, sagte Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck am Mittwoch bei einem kurzfristig anberaumten Solidaritätsbesuch der Jüdischen Kultusgemeinde im Gespräch mit deren Vorsitzendem Schalwa Chemsuraschwili.

Overbeck und Chemsuraschwili hatten bereits am Sonntag gemeinsam mit rund 4500 Menschen vor der Alten Synagoge in Essen für Frieden und Solidarität mit Jüdinnen und Juden demonstriert – gut einen Monat nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel und gut eine Woche nach einer islamistisch geprägten Demonstration in Essen. Nun trafen sie sich in der Neuen Synagoge, in der die jüdische Gemeinde seit 1959 ihre Gottesdienste feiert. „Wir müssen beides im Blick behalten, weil beides eng miteinander verbunden ist: Unser Eintreten gegen Antisemitismus hier in Deutschland – von wem auch immer – und unser Engagement für den Staat Israel und seine Existenz in einem friedlichen Nahen Osten“, betonte Overbeck. Dies schließe das Gebet für die unschuldigen Opfer im Gazastreifen ein, die vielfach selbst ebenso Opfer der terroristischen Hamas seien, wie die getöteten, verwundeten und als Geiseln verschleppten israelischen Bürgerinnen und Bürger.

Chemsuraschwili dankte Overbeck für den Besuch und die verschiedenen Zeichen des Zusammenhalts der vergangenen Wochen: „Dieser Ausdruck von Verbundenheit und Solidarität ist für uns sehr wichtig und stärkt uns in dieser schwierigen Situation.“ Der Besuch des Bischofs zeige ihm ebenso wie die Kundgebung am Sonntag, dass die meisten Menschen in Essen nicht den Parolen von Terror und Gewalt folgen würden, sondern Sehnsucht nach Frieden und Gemeinschaft hätten, so der Vorsitzende der Kultusgemeinde.

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news-20394 Wed, 15 Nov 2023 15:00:00 +0100 Trauer um Alfons Fiedler https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/trauer-um-alfons-fiedler Langjähriger Oberhausener Hauptschul-Rektor und engagierter Katholik starb im Alter von 76 Jahren. Er war nicht nur in Oberhausen eine bekannte Größe. Auch über seine Heimatstadt hinaus engagierte sich Alfons Fiedler in vielfältiger Weise. Am vergangenen Donnerstag, 9. November, ist der langjährige Rektor der katholischen Hauptschule St. Michael in Oberhausen gestorben.

Alfons Fiedler habe mit seiner engagierten Arbeit den ihm anvertrauten jungen Menschen nicht nur die Grundlage für einen Weg in eine selbstbestimmte Zukunft bereitet, sondern ihnen auch wichtige Werte mitgegeben, so Thomas Gäng, Vorsitzender des Katholikenrats in Oberhausen. Der Oberhausener Stadtdechant André Müller würdigte den Verstorbenen als „einen engagierten Katholiken“. „Wir werden seine Klarheit, Standhaftigkeit und seinen Einsatz für das Leben und eine bessere Welt vermissen“, so Müller.

Als Vorsitzender des Katholischen Familienbundes im Bistum Essen setzte sich Fiedler viele Jahre für die Rechte von Familien ein. Darüber hinaus engagierte er sich als Vertreter der katholischen Kirche in der Veranstaltergemeinschaft von Radio Mülheim und Radio Oberhausen, gehörte dem Beirat der Christlichen Stiftung Zukunft Mensch an und gründete den Förderverein des SC Rot-Weiß-Oberhausen, dessen Ehrenvorsitzender er zuletzt war.

„Wir sind Alfons Fiedler zu großem Dank verpflichtet“, so Stadtdechant André Müller, „und werden ihm ein ehrendes Gedächtnis bewahren.“

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news-20393 Mon, 13 Nov 2023 15:18:03 +0100 Bottroper Pastoralreferent Florian Giersch plötzlich verstorben https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/bottroper-pastoralreferent-florian-giersch-ploetzlich-verstorben Der 42-jährige Pastoralreferent der Bottroper Pfarrei St. Cyriakus ist in der Nacht zum vergangenen Freitag plötzlich verstorben. Noch am Vorabend war er als Heiliger Martin im Stadtteil unterwegs. „Wir verlieren einen authentischen, theologisch gebildeten sowie musikalisch versierten Seelsorger.“ Mit diesen Worten würdigt der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck den am vergangenen Freitag verstorbenen Pastoralreferenten Florian Giersch. „Er hat die Menschen mit seiner Empathie und seinem Humor angesprochen.“ Der 42-Jährige war noch am Vorabend als Heiliger Martin beim Martinsumzug im Einsatz für seine Pfarrei St. Cyriakus in Bottrop. „Ich habe ihm für seinen Dienst gedankt, mich von ihm verabschiedet und natürlich auch gesagt: »Bis morgen dann!«“, schreibt der Bottroper Propst Jürgen Cleve im Nachruf auf der Homepage der Pfarrei. „Es ist leider ganz anders gekommen. Wir ringen mit unseren Gefühlen und versuchen irgendwie mit dieser Nachricht umzugehen“, schreibt Cleve weiter. In der Nacht zu Freitag sei es zu einem internistischen Notfall gekommen.

Florian Giersch hatte seine Ausbildung zum Seelsorger im Jahr 2013 zunächst als Pastoralassistent in der Essener Pfarrei St. Dionysius angefangen. 2016 wechselte er als ausgebildeter Pastoralreferent in die Bottroper Pfarrei St. Cyriakus. Gleichzeitig arbeitete er am bistumsweiten Zukunftsbildprojekt „Gründerbüro für pastorale Innovationen“ mit. Seit 2017 vertrat er als Mitglied der Mitarbeitervertretung der pastoralen Berufsgruppen die Interessen der Mitarbeitenden gegenüber dem Bistum als Arbeitgeber. In der Pfarrei St. Cyriakus war Florian Giersch zuletzt besonders in der Firmkatechese und im Bereich der Kinder- und Jugendpastoral engagiert.

In der Cyriakuskirche brennt seit Freitag eine besondere Kerze, die an Florian Giersch erinnert.

Am Freitag, 17.11.2023 besteht ab 15 Uhr in der Propsteikirche St. Cyriakus, Kirchplatz 1, 46236 Bottrop, die Möglichkeit zur persönlichen Verabschiedung. Um 19 Uhr wird der „Abschied von Florian“
in einer Wortgottesfeier begangen.

Das Auferstehungsamt wird gefeiert am Samstag, 18.11.2023, um 8:30 Uhr ebenfalls in der Propsteikirche St. Cyriakus. Die Beisetzung erfolgt um 10:45 Uhr auf dem Ostfriedhof, Erdbrüggenstr. 113, in 45889 Gelsenkirchen.

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news-20392 Mon, 13 Nov 2023 15:11:45 +0100 IHK ehrt Bistums-Kaufmann aus Essen als Azubi mit Bestnote https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/ihk-ehrt-bistums-kaufmann-aus-essen-als-azubi-mit-bestnote Der Essener Kristian Wember hat seine Ausbildung als Kaufmann für Büromanagement im Bistum Essen mit der Note “Sehr gut” abgeschlossen. Dafür ehrt ihn die Industrie- und Handelskammer am Montagabend bei einer Gala in der Essener Lichtburg. Parallel zur Ausbildung studiert Wember Wirtschaftspsychologie. Kristian Wember gehört zu den Besten: Als einen der diesjährigen Top-Azubis ehrt die Industrie- und Handelskammer für Essen, Mülheim und Oberhausen, den Kaufmann für Büromanagement im Ruhrbistum am Montagabend bei einer Gala in der Essener Lichtburg. Der 22-Jährige gehört zu den 170 der insgesamt 2855 Auszubildenden in den drei Ruhrgebietsstädten, die ihre Lehre in diesem Jahr mit der Note sehr gut abgeschlossen haben. „Wir freuen uns, dass mit Herrn Wember einer unserer Auszubildenden zu den besten Absolventen des Landes zählt“, sagt Benjamin Hoffmann von der Ausbildungsleitung im Bistum Essen. „Wir sind stolz auf seine Leistungen, die er auch im Rahmen seines ausbildungsbegleitenden Studiums bestätigt.”

Gefunden hatte der Abiturient aus Essen-Werden seine Ausbildungsstelle in der Kirchenverwaltung seinerzeit bei der Suche nach einem dualen Studium. Nachdem Wember seine Ausbildung bereits im Januar dieses Jahres beendet hat, arbeitet er im BWL-Studium an der Essener FOM-Hochschule gerade an seiner Bachelorarbeit. Azubi-Bestnote trotz berufsbegleitendem Studium an Abenden und Wochenenden? Klar müsse man für beides lernen, sagt Wember und verhehlt nicht, dass dies streckenweise ganz schön zeitintensiv sei. „Aber die Begleitung durch die Ausbildungsleitung ist bei uns gut. Ich habe mich hier immer gut aufgehoben und unterstützt gefühlt.“ Allen, die sich ebenfalls für ein duales Studium interessieren, empfiehlt er, die Ausbildung nicht zu unterschätzen. Natürlich gebe es bei einer kaufmännischen Ausbildung und einem  Betriebswirtschafts-Studium „Synergieeffekte, Themen, die in der Berufsschule und der Hochschule auftauchen“. Trotzdem brauche „die Ausbildung schon eine gewisse eigene Aufmerksamkeit“. Während im Studium oft eigenständiges Lernen angesagt sei, sei die Ausbildung sehr verschult. „Aber in der Berufsschule muss man auch dabeibleiben, sonst verpasst man den Anschluss“.

Hochschulabschluss der Betriebswirtschaft und Wirtschaftspsychologie

Im Studium strebt Wember einen Abschluss als Bachelor of Science der Betriebswirtschaft und Wirtschaftspsychologie an. Den hat er voraussichtlich im Februar in der Tasche. Dann wird sich wohl auch klären, wie es mittelfristig für den Top-Azubi beruflich weiter geht. Aktuell befindet er sich im sogenannten Anschlussjahr an die Ausbildung und unterstützt in der Bistumsverwaltung im Bereich Personal den Stabsbereich Strategische Personal- und Führungskräfte-Entwicklung. Weiter für die katholische Kirche zu arbeiten, kann Wember sich jedenfalls gut vorstellen: „Hier gibt es ein gutes Gemeinschaftsgefühl – und der Faktor Mensch spielt eine große Rolle.“

Trotz Spitzen-Ausbildung und parallelem Studium hat Kristian Wember übrigens auch noch ein Privatleben: „Ich bin gern draußen, fahre Fahrrad und gehe mountainbiken. Ich mache oft etwas zusammen mit anderen Leuten, setze mich aber auch ebenso gern in Ruhe mit einem Buch in den Garten“, beschreibt der 22-Jährige seine Freizeit.

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news-20391 Mon, 13 Nov 2023 12:02:43 +0100 Stadtdechant Schmidt: „Kleine Lichtblicke in einer dunkel gewordenen Welt“ https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/stadtdechant-schmidt-kleine-lichtblicke-in-einer-dunkel-gewordenen-welt Rund 4500 Menschen haben am Sonntagabend in der Essener Innenstadt an einer Kundgebung vor der Alten Synagoge gegen Antisemitismus und für Frieden und Solidarität teilgenommen. In einem breiten gesellschaftlichen Bündnis haben die katholische und die evangelische Kirche diese ruhige und nachdenkliche Demonstration mitgestaltet. Beeindruckend, wie still 4500 Menschen sein können. Als am Sonntagabend um 17.58 Uhr eine Musikerin ihrer Klarinette auf der Treppe der Alten Synagoge erste Töne entlockt, ist auf der sonst so belebten Straßenkreuzung im Herzen der Essener Innenstadt kein anderer Mucks zu hören. Ergriffen lauschen die Menschen den Klezmer-Klängen, einige haben Kerzen in den Händen – eine Stadt hält inne. Einen Monat nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und neun Tage nach einer islamistischen Demonstration nur wenige hundert Meter entfernt hat das breite gesellschaftliche Bündnis der „Essener Allianz für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat – gegen Intoleranz, Menschenfeindlichkeit und Gewalt“ dazu aufgerufen, sich mit Jüdinnen und Juden in Deutschland zu solidarisieren, sich zum Existenzrecht des Staates Israel zu bekennen und neben der Opfer des Hamas-Terrors in Israel auch derer zu gedenken, die nun im Gaza-Streifen unter Krieg und unwürdigen Lebensumständen leiden.

Oberbürgermeister Kufen: „Das waren Bilder, die nicht für Essen stehen.“

Der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) ist auch eine gute Woche später noch hörbar angefasst von den Bildern der vermeintlichen „Pro Palästina“-Kundgebung, bei der ein „Kalifat“ in Deutschland gefordert wurde und Fahnen wehten, deren Legalität gerade die Polizei überprüft, weil sie verdächtig der Optik des sogenannten Islamischen Staates ähnelten. „Das waren Bilder, die nicht für Essen stehen. Wir wollen diese Bilder nicht – wir wollen diese Gruppierungen nicht!“, ruft Kufen unter kräftigem Applaus. Bei der Demonstration hätten „radikal-islamistische Gruppen Freiheitsrechte in Anspruch genommen, die sie anderen nicht zugestehen würden“, sagt der CDU-Politiker mit Blick auf Diskussion um die Meinungs- und Versammlungsfreiheit, die seit dieser und anderer Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen laufen. Auch Bischof Franz-Josef Overbeck, der am Sonntag zusammen mit Generalvikar Klaus Pfeffer, Stadtdechant Jürgen Schmidt, dem Essener Caritas-Direktor Björn Enno Hermans und dem designierten neuen Dompropst Michael Dörnemann vor der Alten Synagoge stand, hatte sich in der vergangenen Woche hierzu klar positiniert: „Das entschiedene Eintreten gegen Antisemitismus und Judenhass ist gerade kein Angriff auf die Meinungsfreiheit, sondern unser aller demokratische Pflicht.“

Schmidt. „Kampf gegen Antisemitismus geht uns alle an.“

Stadtdechant Schmidt schließt sich der Kritik des Oberbürgermeisters an der einseitigen und propagandistischen Kundgebung an: „Es erschüttert uns ins Mark, wenn auf den Straßen unserer Stadt Angriffe, Geiselnahmen und Ermorderungen bejubelt und wenn Hass und Hetze geschürt, Gewalt verherrlicht und Zerstörung propagiert werden.“ Und er betont: „Wir können der Kampf gegen die Anfeindung von Jüdinnen und Juden nicht den staatlichen Behörden überlassen – das geht uns alle an. Nie wieder sollen in dieser Stadt Jüdinnen und Juden angefeindet und bedroht werden.“

Greve: „Wir leiden mit den Opfern auf allen Seiten“

Kufen verweist darauf, dass neben einem wachsenden Antisemitismus „auch muslimische Einrichtungen und Menschen muslimischen Glaubens angegriffen werden. Auch das lassen wir nicht zu – wir lassen uns nicht spalten!“ Als Sprecherin der Allianz betont die Superintendentin der Evangelischen Kirche in Essen, Marion Greve, man könne im aktuellen Konflikt nicht „neutral“ sein: „Wir ergreifen Partei für alle Menschen, die leiden und Gewalt, Terror und Tod ausgesetzt sind. Wir leiden mit den Opfern auf allen Seiten.“ Zugleich müssten „die Täter beim Namen genannt“ werden. Das hatte zuvor schon Thomas Kufen übernommen und mit Blick auf die Hamas betont: „Das sind keine Freiheitskämpfer, das sind Terroristen und Mörder.“ Gleichwohl sei der Krieg im Nahen Osten keine Rechtfertigung für Antisemitismus und Rassismus in Essen. Ausdrücklich beschreibt Greve das Recht des Staates Israels auf seine Existenz als einen wesentlichen Punkt des Zusammenlebens in Deutschland. „Deutschland ist ohne den Kampf gegen Antisemitismus nicht zu haben!“

Leuchtender Applaus aus dem Kerzenmeer

Von der Treppe der Alten Synagoge, die von Judenhass erfüllte Nazi-Schergen vor 85 Jahren und drei Tagen in der Reichspogromnacht in Brand gesetzt hatten, schauen Kufen, Greve, Schmidt und die anderen Redner an diesem Abend in ein friedliches Kerzenmeer. Das erhebt sich bei jedem Applaus als leuchtender Beifall, weil man mit Kerzen in der Hand schlecht Klatschen kann. „Jede Kerze“, sagt Schmidt am Ende mit Blick auf den Nachthimmel, „ist wie ein kleiner Lichtblick in einer dunkel gewordenen Welt.“ Auch dafür danken die Menschen auf der Straße mit leuchtendem Beifall. Dann stellen sie sich in langen Schlangen auf, um ihre Kerze auf den Stufen der Synagoge abzustellen. Zumindest die Polizisten, die die Synagoge bewachen, haben es in dieser Nacht ein wenig heller und wärmer als sonst.

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news-20390 Sat, 11 Nov 2023 18:14:10 +0100 Synodaler Ausschuss stellt in Essen Weichen für weitere Reformberatungen https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/synodaler-ausschuss-stellt-in-essen-weichen-fuer-weitere-reformberatungen Der Synodale Ausschuss, der nach den Vollversammlungen des Synodalen Wegs die gemeinsamen Beratungen von Bischöfen und Laien in einem Synodalen Rat vorbereitet, hat sich am Freitag und Samstag in Essen zu seiner ersten Sitzung getroffen. Bei einem Treffen in Essen hat die Reformbewegung Synodaler Weg der katholischen Kirche in Deutschland am Freitag und Samstag wichtige Entscheidungen für den weiteren Dialog zu Kirchenreformen getroffen. Nach den im März vorerst beendeten Vollversammlungen hat sich in der Ruhrmetropole am Wochenende der Synodale Ausschuss konstituiert, der in den kommenden drei Jahren regelmäßig tagen und die Synodalität der Kirche weiterentwickeln soll.

Im Ausschuss sind nominell die 27 deutschen Ortsbischöfe vertreten, 27 Mitglieder des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) sowie 20 weitere Vertreterinnen und Vertreter aus der Vollversammlung des Synodalen Wegs. Gemeinsam beraten sie zur Zukunft der Kirche. Allerdings haben die vier Bischöfe Kardinal Rainer Maria Woelki aus Köln, Gregor Maria Hanke aus Eichstätt, Stefan Oster aus Passau und Rudolf Voderholzer aus Regensburg ihre Teilnahme am Synodalen Ausschuss grundsätzlich abgesagt, wie derVorsitzend der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Freitag in Essen erklärte.

Morgenmesse im Essener Dom als Unterbrechung im Abstimmungsmarathon

Zwischen Freitag Nachmittag und Samstag Mittag haben die Synodalen einen wahren Abstimmungsmarathon absolviert und sich am Ende einstimmig auf eine Satzung und Geschäftsordnung verständigt. Unterbrochen wurden die Beratungen am Samstag von der Morgenmesse im Essener Dom. Gemeinsam mit Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck stand da auch Finja Miriam Weber im Altarraum. Die katholische Pfadfinderin aus Dortmund gehört zu den jüngsten Mitgliedern des Synodalen Ausschusses und war zu Beginn des Synodalen Wegs als eine von 15 unter 30-Jährigen vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in die Synodalversammlung entsandt worden. Gemeinsam mit Bischof Overbeck und den 72 weiteren Ausschussmitgliedern wird sie nach der Konstituierung in Essen nun mit dem Synodalen Ausschuss bis 2026 die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten. Dort wollen Laien und Bischöfe dann ihre Beratungen über die Schlüsselthemen des Synodalen Wegs wie Macht, Rolle der Frauen, Sexualmoral und priesterliche Lebensform fortsetzen.

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, zeigte sich nach der konstituierenden Sitzung erfreut und zuversichtlich: „Ich bin froh, dass der Ausschuss sich unter anderem auf eine künftige Entscheidungsfindung mit Zweidrittelmehrheit aller anwesenden Mitglieder geeinigt hat.“ Zudem habe sich der Ausschuss in seiner Geschäftsordnung darauf verständigen können, künftig im Regelfall presseöffentlich zu tagen. Beide Punkte waren im Vorfeld zwischen ZdK und Deutscher Bischofskonferenz strittig gewesen.

Bischof Bätzing: „Der Synodale Ausschuss ist in Fahrt gekommen“

Auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, zeigte sich erfreut: „Der Synodale Ausschuss ist in Fahrt gekommen.“ Mit den Beschlüssen sei ein deutliches Zeichen gesetzt worden, „dass wir Synodalität und ihre Voraussetzung - das gegenseitige Vertrauen ineinander - gelernt und praktiziert haben.“ Die Tagung in Essen sei geprägt gewesen von ehrlichen Debatten, Aufeinanderzugehen und konstruktivem Umgehen mit Änderungsanträgen.

Stetter-Karp räumte ein, dass sich das ZdK im Frühjahr gewünscht hätte, „dass der Tanker katholische Kirche schneller Fahrt aufnimmt. Aber ewig in die Vergangenheit zu schauen, ist jetzt nicht hilfreich. Nach vorn denken. Handeln. Und die Herausforderungen annehmen. Darum geht es jetzt.“

Auch der Bundesvorsitzende des BDKJ, Gregor Podschun, lobte die Beratungen in Essen als gemeinschaftlich und konstruktiv: „Auch wenn zunächst bei Fragen wie zum Beispiel den nötigen Mehrheiten bei Abstimmungen scheinbar sehr konträre Positionen zur Diskussion standen.“ Dass allerdings nur die Medien bei den künftigen Ausschusssitzungen zugelassen würden und die restliche Öffentlichkeit ausgeschlossen werde, sei bedauerlich.

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news-20389 Fri, 10 Nov 2023 14:49:28 +0100 Bischof und Generalvikar beteiligen sich an Menschenkette vor der Alten Synagoge https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/bischof-und-generalvikar-beteiligen-sich-an-menschenkette-vor-der-alten-synagoge Auch Bischof Franz-Josef Overbeck und Generalvikar Klaus Pfeffer werden sich einreihen, wenn am Sonntag zahlreiche Menschen in Essen ein Zeichen der Solidarität mit Jüdinnen und Juden und gegen jede Form von Antisemitismus setzen wollen. Das Bistum Essen unterstützt den Aufruf zur Menschenkette am kommenden Sonntag, 12. November, um 18 Uhr an der Alten Synagoge in Essen. Auch Bischof Franz-Josef Overbeck und Generalvikar Klaus Pfeffer werden sich dann in die Kette derer einreihen, die angesichts des Terrors im Nahen Osten ein klares Zeichen der Solidarität setzen wollen und für den Schutz von jüdischem Leben in Essen und des Staates Israel eintreten. Overbeck hatte in dieser Woche mit Blick auf den 85. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November 1938 – in der auch die Essener Synagoge geschändet worden war – betont: „Das entschiedene Eintreten gegen Antisemitismus und Judenhass ist gerade kein Angriff auf die Meinungsfreiheit, sondern unser aller demokratische Pflicht“. Am Freitag vor einer Woche haben sich rund 3000 Menschen an einer vermeintlichen “Pro Palästina”-Demonstration in der Essener Innenstadt beteiligt, die Beobachter angesichts der dort gezeigten Fahnen und Transparente als „islamistisch“ beschreiben. Seitdem wird in Nordrhein-Westfalen auch über die Grenzen der Meinungs- und Demonstrationsfreiheit diskutiert. Zugleich war die Demonstration ein Anlass für die für Sonntag geplante Menschenkette an der Alten Synagoge.

Aufgerufen zu der Menschenkette hat die Essener Allianz für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat – gegen Intoleranz, Menschenfeindlichkeit und Gewalt. Zu den Partnern dieser gesellschaftlich breit aufgestellten Allianz gehören unter anderem Kirchen und Religionsgemeinschaften, der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Essener Unternehmensverband, die Stadt Essen, die Kreishandwerkerschaft, die Arbeitsgemeinschaft Wohlfahrt Essen, der Essener Sportbund, die Arbeitsagentur und die Universität. Den Aufruf unterstützen darüber hinaus die großen politischen Parteien CDU, SPD und Grüne in Essen. Unter anderem heißt es in dem Aufruf: „Die Allianz verurteilt die Terrorangriffe der Hamas. Gleichzeitig fordert sie humanitäre Hilfen für die Menschen im Gaza‐Streifen.“

Bei der für etwa eine Stunde geplanten Menschenkette am Sonntag werden neben dem Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) auch Stadtdechant Jürgen Schmidt und die Essener Superintendentin Marion Greve sprechen. Zudem wird ein gemeinsames Statement des Initiativkreis Religionen in Essen verlesen. Alle Teilnehmenden sind aufgerufen, eine Kerze mitzubringen und diese als Zeichen des Friedens und der Hoffnung im Nachgang der Menschenkette auf die Stufen der Alten Synagoge zu stellen.

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news-20388 Fri, 10 Nov 2023 11:55:02 +0100 Bischöfe bitten um Spenden für Gemeinden in der Diaspora https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/bischoefe-bitten-um-spenden-fuer-gemeinden-in-der-diaspora Die Kollekte in den Gottesdiensten am Diaspora-Sonntag, 19. November, unterstützt Gemeinden in Nord- und Ostdeutschland, Nordeuropa und Teilen des Baltikums. Unter dem Motto „Entdecke, wer dich stärkt“, bittet das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken in allen Gottesdiensten am sogenannten Diaspora-Sonntag, 19. November, um Spenden für katholische Christinnen und Christen in Nordeuropa, dem Baltikum und einigen deutschen Landesteilen, in denen die katholischen Kirchenmitglieder nur eine sehr kleine Bevölkerungsgruppe sind.

In einem Aufruf zum Diaspora-Sonntag 2023 schreibt Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck zusammen mit den deutschen Bischöfen. „Seit den Anfängen unserer Kirche leben viele Christinnen und Christen ihren Glauben als Minderheit, nicht selten unter schwierigen Bedingungen. Dies trifft auch auf die katholische Diaspora in Nord- und Ostdeutschland, Nordeuropa und im Baltikum zu.“ Die Diasporakirche sei an vielen Orten international, jung und lebendig, doch oft auch materiell arm. „Sie braucht Hilfe, damit der Dienst der Seelsorger, Räume für das Gemeindeleben und Fahrzeuge für weite Wege finanziert werden können.“ Mit jährlich etwa 750 Projekten unterstütze das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken diese Anliegen, so die Bischöfe.Weiter heißt es in dem Aufruf: „Wir bitten Sie anlässlich des Diaspora-Sonntags am 19. November um Ihr Gebet und um eine großzügige Spende bei der Kollekte. Helfen Sie mit, dass unser Glaube überall lebendig bleibt!“

Neben der Kollekte ist eine Spende für die Arbeit des Bonifatiuswerks auch online möglich: https://www.bonifatiuswerk.de/online-spende/

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news-20387 Thu, 09 Nov 2023 11:28:36 +0100 Sekundarschule am Stoppenberg freut sich über neues „Ruhrtalent“ https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/sekundarschule-am-stoppenberg-freut-sich-ueber-neues-ruhrtalent Mit einem Festakt in der Essener Lichtburg ist am Dienstag Aaron Sakru, Schüler der Bischöflichen Sekundarschule am Stoppenberg, zusammen mit 199 weiteren Jugendlichen als Stipendiat in das Förderprogramm „Ruhrtalente“ aufgenommen worden. Gala-Stimmung in der Essener Lichtburg. Einen Tag nach der „Tribute von Panem“-Premiere hatten Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Ruhrgebiet am Dienstagabend ihren großen Auftritt auf dem roten Teppich in Deutschlands größtem Kino-Saal. Mittendrin Aaron Sakru, Schüler der Bischöflichen Sekundarschule am Stoppenberg. Der Teenager ist einer von 200 Jugendlichen, die an diesem Abend neu in das Programm der „Ruhrtalente“ aufgenommen wurden, in dem – maßgeblich finanziert von der RAG-Stiftung – engagierte und leistungsorientierte Schülerinnen und Schüler aus dem Ruhrgebiet als Stipendiatinnen und Stipendiaten gefördert werden. Damit ist Aaron im Schulzentrum am Stoppenberg in bester Gesellschaft, aktuell gibt es dort zehn „Ruhrtalente“. Die Sekundarschule bemüht sich jedes Jahr, Acht- und Neuntklässler für eine erfolgreiche Bewerbung zu motivieren und im Auswahlprozess zu begleiten – und einige „Ruhrtalente“ wechseln anschließend zum benachbarten Gymnasium, um nach der Mittleren Reife auch noch das Abitur zu machen.

Benedikt Bahrfeck, Klassenlehrer von Aaron und stellvertretender Leiter der Sekundarschule, betont vor allem die individuelle und maßgeschneiderte Förderung der Jugendlichen als Pluspunkt des Programms: „Die ,Ruhrtalente‘ haben mit ihren Talentscouts feste Ansprechpartner, die individuelle Absprachen treffen, je nach Interessen und Förderbedarfen der Schülerinnen und Schüler.“ So seien bei Schwierigkeiten im Fremdsprachenunterricht Sprachreisen oder Nachhilfe durch Muttersprachler möglich. In anderen Fällen gehe es um eine Unterstützung durch Sachleistungen, etwa durch einen Laptop mit spezieller Software. „Eine Schülerin mit fünf Geschwistern hat auch schon mal Bürozeiten bekommen, um in Ruhe lernen zu können“, berichtet Bahrfeck und betont die vielfältigen Möglichkeiten, die aus pädagogischer Sicht für das Programms sprechen.

Neben der individuellen Förderung böten die „Ruhrtalente“ weitere Angebote für ihre Stipendiatinnen und Stipendiaten wie Akademien, Praktika und Workshops. Zudem gehe es neben der schulischen und beruflichen Weiterbildung auch um politische Teilhabe, etwa bei Besuchen in Berlin, erläutert Bahrfeck: „Das Programm hat immer mit Berufswahl und Zukunftsplanung zu tun – will aber auch den Demokratiegedanken fördern.“ Und wenn er an früherer „Ruhrtalente“ denkt, fasst Bahrfeck zusammen: „Die werden reifer als andere – und sie kommen in Bereiche, zum Beispiel über Praktika, in die andere nicht kommen.“ Zudem umfasse die Förderung nicht nur die Schulzeit, sondern begleite die Jugendlichen auch im Studium oder in einer Ausbildung.

Bis dahin hat Aaron noch Zeit. Er interessiert sich vor allem für Technik, will irgendwann vielleicht mal eine Ingenieur-Richtung einschlagen. Bis dahin steht in der Schule vor allem das Abitur auf dem Programm. Bei den „Ruhrtalenten“ hat er sich auch vor der offiziellen Aufnahme am Dienstag schon mit 3-D-Druckern, Computeranimationen, der Konstruktion von Autos oder dem Thema „autonomes Fahren“ beschäftigt. Das weitere Programm wird Aaron dann demnächst mit seinem Talentscout besprechen.

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news-20386 Wed, 08 Nov 2023 15:59:19 +0100 Seelsorge-Teams verteilen Martinsbrezeln an der Straßenbahn 302 https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/seelsorge-teams-verteilen-martinsbrezeln-an-der-strassenbahn-302 Entlang der längsten Straßenbahnlinie des Ruhrgebiets haben Seelsorgerinnen und Seelsorger am Mittwoch zwischen Gelsenkirchen-Buer und Bochum-Langendreer Martinsbrezeln an Pendlerinnen und Pendler verteilt. Ein schmackhafter Aufruf zum Teilen und einander Helfen. Seinerzeit ritt der Heilige Martin auf einem Pferd – in Bochum und Gelsenkirchen kam er am Mittwoch gewissermaßen mit der Straßenbahn: Entlang der Linie 302 standen zwischen Gelsenkirchen-Buer und Bochum-Langendreer Seelsorgerinnen und Seelsorger, um Martinsbrezeln an Pendlerinnen und Pendler zu verteilen. Insgesamt 2000 Brezeln haben die Teams aus den Pfarreien St. Urbanus (Gelsenkirchen-Buer), St. Augustinus (Gelsenkirchen-Mitte), der katholischen Kirche Wattenscheid, St. Peter und Paul (Bochum-Mitte) und Liebfrauen (Bochum-Osten/Norden) am Morgen und am Nachmittag an einigen der 51 Haltestellen verteilt, die die längste Straßenbahnlinie des Ruhrgebiets ansteuert. „Wir haben da in sehr viele überraschte und erfreute Gesichter geschaut“, berichtet Gemeindeassistentin Jasmine Sophie Kölsch, die in der Bochumer Innenstadt im Einsatz war. Viele Pendlerinnen und Pendler seien überrascht gewesen, „dass sie auch mal als Erwachsene eine Brezel beschenkt bekommen“.

Mit einem QR-Code auf der Tüte konnten sich die Beschenkten über die Geschichte des Heiligen Martin informieren. Ein Mann, der zeige, „wie wichtig es ist füreinander zu sorgen und aufeinander zu achten“, so Kölsch. So wurden denn auch die Passantinnen und Passanten aufgerufen, ihre Martinsbrezeln nicht allein zu essen, sondern sie mit Familie, Freunden oder fremden Menschen zu teilen.

Zudem ging es den Seelsorgenden nicht nur ums Teilen und Helfen, sondern auch um ein offenes Ohr für die Anliegen, Bedürfnisse und Wünsche der Menschen in ihrer Nachbarschaft. So entstanden beim Brezel-Verteilen im Umfeld der belebten Straßenbahnhaltestellen auch manche Gespräche und womöglich die ein oder andere Idee für neue Seelsorge-Projekte in den Stadtteilen entlang der gut 28 Kilometer langen Straßenbahnlinie.

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news-20385 Wed, 08 Nov 2023 11:58:09 +0100 Overbeck: „Eintreten gegen Antisemitismus ist unsere demokratische Pflicht“ https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/overbeck-eintreten-gegen-antisemitismus-ist-unsere-demokratische-pflicht Bischof Overbeck fordert angesichts eines wachsenden Antisemitismus’ in der Gesellschaft ein entschiedenes Einschreiten gegen jede Form von Hass gegen Jüdinnen und Juden. Angesichts antisemitischer Demonstrationen und Gewalttaten in Folge des Hamas-Angriffs auf Israel und vor dem Hintergrund des 85. Jahrestags der Reichspogromnacht am morgigen 9. November fordert der Essener Bischof Franz-Overbeck ein entschiedenes Einschreiten gegen jede Form von Hass gegen Jüdinnen und Juden. „Es schockiert mich zutiefst, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder existentielle Ängste um ihre Sicherheit ausstehen müssen“, sagte der Bischof am Mittwoch in Essen. „85 Jahre nach der Reichspogromnacht werden auf Demonstrationen hier in Essen und andernorts wieder verabscheuungswürdige antisemitische Parolen gebrüllt. Auch wird der Holocaust relativiert und das Existenzrecht Israels infrage gestellt. Darauf kann und darf es nur eine unmissverständliche Antwort geben: Antisemitismus – von welcher Seite auch immer – muss mit allen demokratischen Mitteln bekämpft werden“, forderte der Ruhrbischof. „Das entschiedene Eintreten gegen Antisemitismus und Judenhass ist gerade kein Angriff auf die Meinungsfreiheit, sondern unser aller demokratische Pflicht“, betonte Overbeck.

Am vergangenen Freitag waren hunderte Menschen bei einer vermeintlichen „Pro-Palästina“-Demonstration mit islamistisch geprägten Parolen und Plakaten durch die Essener Innenstadt gezogen. Der Essener Polizeipräsident Andreas Stüve beklagte: „Die Islamisten haben die Täuschung auf die Spitze getrieben.“ Bischof Overbeck hob hervor: „Wir dürfen nicht akzeptieren, dass das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung ausgenutzt wird. Wer fundamentale Gewissheiten, die unser freiheitlich-demokratisches Miteinander garantieren, im Namen der Meinungsfreiheit mit Füßen tritt, dem muss Einhalt geboten werden. Antisemitismus und Hass sind niemals zu tolerieren. Intoleranz ist niemals zu tolerieren."

Wort der NRW-Bischöfe zum 85. Jahrestag der Reichspogromnacht

In einem gemeinsamen Wort anlässlich des 85. Jahrestags der Reichspogromnacht haben die katholischen Bischöfe der fünf NRW-Bistümer auch die aktuellen Auseinandersetzungen im Nahen Osten in den Blick genommen: "Wir stehen an der Seite der Trauernden und beklagen die vielen Opfer des Überfalls auf Israel und die vielen Menschen, die in der Folge auf beiden Seiten der Grenze ihr Leben verloren haben. Wir fühlen mit den Menschen, die unfassbares Leid und große existentielle Ängste erfahren", schreiben die Bischöfe in dem Wort mit der Überschrift "Jetzt ist die Zeit!"

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news-20384 Wed, 08 Nov 2023 10:42:45 +0100 Namen und Daten | 08. November 2023 https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/namen-und-daten-08-november-2023 Maximilian Strozyk, Mariusz Kamil Gruszfeld, Christoph Werecki Diözesankurat Maximilian Strozyk wird zum 31.12.2023 von seiner Ernennung als Schulseelsorger am Schulzentrum am Stoppenberg in Essen und seinen Ernennungen als Subsidiar an der Propsteipfarrei St. Gertrud von Brabant in Bochum-Wattenscheid sowie als rector ecclesiae der Hauskapelle der Jungen Kirche cross#roads an St. Ignatius in Essen entpflichtet

Seine Ernennung als Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) bleibt hiervon unberührt.

Gleichzeitig wird er zum 01.01.2024 als Jugendseelsorger im Team an der Jugendkirche Tabgha ernannt.

Pastor P. Mariusz Kamil Gruszfeld  wurde mit sofortiger Wirkung zum Stellvertreter des Pfarrers der Propsteipfarrei St. Augustinus in Gelsenkirchen ernannt. Seine weiteren Aufgaben bleiben hiervon unberührt.

Rektor Christoph Werecki wurde zum 30. November 2023 von seiner Aufgabe als vicarius paroecialis mit dem Titel Pastor der Pfarrei St. Marien in Oberhausen entpflichtet.

Gleichzeitig wurde er mit Wirkung vom 1. Dezember 2023 als vicarius paroecialis mit dem Titel Pastor der Pfarreien St. Barbara und St. Mariä Himmelfahrt in Mülheim ernannt.

Für seine Ernennung als Jugendseelsorger an GleisX in Gelsenkirchen wurde gleichzeitig sein Beschäftigungsumfang erhöht.

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news-20383 Mon, 06 Nov 2023 12:48:55 +0100 Ehrenzeichen des Bistums für den Chef der Duisburger „Leo Boys“ https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/ehrenzeichen-des-bistums-fuer-den-chef-der-duisburger-leo-boys Nach seinem altersbedingten Wechsel in den Ruhestand hat sich der frühere Küster und Hausmeister der Gemeinde St. Petrus Canisius in Duisburg-Wanheimerort weiter intensiv ehrenamtlich für seine Kirche engagiert. Dafür hat der 90-jährige Leo Knabben am Samstag das Ehrenzeichen des Bistums Essen erhalten. Für sein langjähriges und intensives ehrenamtliches Engagement in der Gemeinde St. Petrus Canisius in Duisburg-Wanheimerort (Pfarrei Liebfrauen) hat Pastor Klaus Wilhelm Mertes den früheren Küster und Hausmeister der Gemeinde, Leo Knabben, jetzt mit dem Ehrenzeichen des Bistums Essen ausgezeichnet. Mertes überreichte Knabben die Auszeichnung am Samstag in der Vorabendmesse der Gemeinde.

Als der vor zwei Monaten 90 Jahre alt gewordende Knabben vor 25 Jahren in den Ruhestand gewechselt ist, hat er eine Gruppe von Männern in der gleichen Lebenssituation zusammengestellt, um fortan gemeinsam ehrenamtlich anfallende Arbeiten rund um die Kirche zu erledigen. Ein Nachfolger als hauptamtlicher Küster und Hausmeister war angesichts der wirtschaftlichen Situation der Pfarrei nicht in Sicht. Also traten die Rentner als „Leo-Boys“ in Aktion – benannt nach ihrem Gründer – und übernahmen Gartenarbeiten, Reparaturen und Instandsetzungen. Offenbar ein Erfolgsmodell, denn nach einem Vierteljahrhundert ist die Truppe nicht nur weiterhin aktiv, sondern freut sich auch über Nachwuchs: Immer wieder stießen neue Mitglieder hinzu, die der aus Wanheimerort stammende Leo Knabben für die Mitarbeit in der Gruppe gewinnen konnte, berichtet Pastor Mertes. Noch eine Woche vor dessen 90. Geburtstag im September habe er Knabben in Arbeitskleidung bei Außenarbeiten auf dem Kirchengelände getroffen. Erst mit seinem Geburtstag hat Knabben die Leitung der Gruppe nun abgegeben.

Neben den festen Terminen mit den „Leo-Boys“ habe Knabben auch weitere Arbeiten übernommen, die „das Gesamtbild der Anlagen aufs Positivste beeinflusst“ hätten, so Mertes. Zudem sei er für Handwerker, die rund um die Kirche im Einsatz waren, ein wichtiger Ansprechpartner gewesen.

Eine große Unterstützung habe Knabben stets durch seine Ehefrau Renate erhalten, die ebenfalls in der Gemeinde St. Petrus Canisius aktiv ist, betonte Mertes. Auch bei der Ehrung ihres Mannes am Samstag war Renate Knabben mit dabei.

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news-20382 Thu, 02 Nov 2023 15:01:58 +0100 Essener Adventskalender 2023 macht täglich Lust auf Weihnachten https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/essener-adventskalender-2023-macht-taeglich-lust-auf-weihnachten Mit dem Titel „Macht die Türen auf!“ erzählt die 46. Auflage des Essener Adventskalenders nicht nur biblische Geschichten rund um offene und verschlossene Türen oder die Suche nach einer Herberge für die Nacht. Unter der Überschrift „Macht die Türen auf!“ lädt der Essener Adventskalender in diesem Jahr Kindergarten- und Schulkinder mit täglich neuen Geschichten, Rätseln, Spielen, Basteltipps, Rezepten, und Liedern ein, die Advents- und Weihnachtszeit zu erleben. Mag die Überschrift angesichts des Winterwetters auf dem Titelbild ein wenig stutzen lassen: „Macht die Türen auf!“ spielt auf das bekannte Adventslied „Macht hoch die Tür“ an und auf das in KiTas beliebte Lied „Macht die Türen auf“. Sie verweist aber auch auf die vielen Geschichten von offenen und verschlossenen Türen, die die Bibel gerade rund um das Weihnachtsfest erzählt – zum Beispiel die Herbergssuche der Heiligen Familie. An jedem Adventssonntag gibt es eine solche „Türöffner“-Geschichte.

Viele Ideen rund um das Thema des 46. Essener Adventskalenders stammen von Kindern, Familien oder Gemeindegruppen – wie zum Beispiel die Bastel-Anleitung für einen Türstopper am 10. Dezember oder die Spielidee zu Türen in der Umgebung am 21. Dezember. Dass das Thema zugleich eine politische Dimension hat, wird zum Beispiel in den Beiträgen des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat am 5. oder am 11. Dezember deutlich, wo es um die Schicksale Geflüchteter und das Thema Menschenrechte geht.

„Ich bin froh und unserem Redaktionsteam ausgesprochen dankbar, dass zu diesem spannenden Thema ein so vielfältiger Kalender entstanden ist“, sagt Theresa Kohlmeyer, Leiterin der Abteilung Liturgie und Glaubenskommunikation im Bistum Essen. „Ich wünsche allen Familien, Kindergartengruppen, Schulklassen und Katechese-Runden, die mit unserem Kalender durch die Advents- und Weihnachtszeit gehen viele schöne gemeinsame Momente und vielleicht den ein oder anderen Impuls, der in dieser Zeit zum Nachdenken anregt.“

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news-20381 Thu, 02 Nov 2023 14:32:58 +0100 Digitale Info-Abende zum Auslandsfreiwilligendienst „Seitenwechsel“ https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/digitale-info-abende-zum-auslandsfreiwilligendienst-seitenwechsel Bevor am 30. November die Anmeldefrist für das „Seitenwechsel“-Programm 2024/2025 endet, können sich Jugendliche und junge Erwachsene an zwei Abenden digital aus erster Hand über Erfahrungen mit dem Auslandsfreiwilligendienst des Bistums Essen informieren. Jugendliche und junge Erwachsene, die ab dem kommenden Sommer für ein Jahr einen Freiwilligendienst im Ausland absolvieren möchten, können sich am 7. und 22. November bei zwei digitalen Veranstaltungen über das „Seitenwechsel“-Programm des Bistums Essen informieren. In jedem Sommer entsendet das Bistum Essen bis zu zehn Freiwillige im Alter von 18 und 28 Jahren in verschiedene Einsatzstellen in Tansania und Lateinamerika. Dort arbeiten die Freiwilligen vor allem in der Kinder– und Jugendarbeit in Schulen, Kinderheimen und ähnlichen Einrichtungen und lernen das Leben in einem anderen Teil der Welt kennen.

Aktuell läuft das Bewerbungsverfahren für den „Seitenwechsel“-Freiwilligendienst 2024/2025. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 30. November. Vorab stellen an den beiden Info-Abenden Verantwortliche des Bistums das Programm vor. Zudem berichten ehemalige „Seitenwechsel“-Freiwillige von ihren persönlichen Erfahrungen und beantworten die Fragen der Interessentinnen und Interessenten.

Wer sich für einen der beiden Termine am

Dienstag, 7. November, 20 bis 21 Uhr oder

Mittwoch, 22. November, 20 bis 21 Uhr

interessiert, meldet sich mit einer E-Mail an seitenwechsel@bistum-essen.de oder mit einer kurzen Chat-Nachricht via Signal oder WhatsApp an 0171-1858524 und erhält die Zugangsdaten für den Info-Abend via Zoom.

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news-20380 Thu, 02 Nov 2023 12:47:10 +0100 Wie der Wanderstock des Bundespräsidenten ans St.-Hildegardis-Gymnasium kam https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/wie-der-wanderstock-des-bundespraesidenten-ans-st-hildegardis-gymnasium-kam In der Kaiserzeit als Mädchenschule gegründet, bis heute am gleichen Standort präsent und an den gleichen Werten orientiert: Die wechselvolle Geschichte des Bischöflichen St.-Hildegardis-Gymnasiums in Duisburg. Kichern, Flüstern, schräge Blicke: Lehrer Jens Nürnberger muss ein paar Spötteleien von Schülerinnen und Schülern aushalten, als er im Duisburger St.-Hildegardis-Gymnasium mitten in der großen Pause mit einem Wanderstock für Fotos posiert. Solch hölzerne Accessoires sind etwas aus der Mode geraten, zumal mit Plaketten und Stocknägeln als Ausflugs-Erinnerung. Doch der Pädagoge für Geschichte, Deutsch und Religion steht nicht mit irgendeinem Wanderstock Modell, sondern immerhin mit dem, der Bundespräsident Karl Carstens (1914 – 1992) auf zahlreichen Touren begleitet hat. Der Krückstock mit dem Hauch der Bonner Republik ist wohl das skurrilste der Exponate, die Nürnberger und andere aus 125 Jahren Schulgeschichte zusammengetragen haben und nun in Vitrinen im Schulflur präsentieren. Im Jahr 1898 wurde das heutige bischöfliche Gymnasium als katholische Mädchenschule gegründet. Grund genug, um nicht nur im September groß zur feiern, sondern die wechselvolle Geschichte der Schule von der Kaiserzeit bis heute aufzuarbeiten und im Jubiläumsjahr immer mal wieder präsent werden zu lassen.

Der Pfarrer regte die Schulgründung an

Der Pfarrer der nahen St.-Joseph-Kirche am Dellplatz habe den Anstoß gegeben, eine katholische Mädchenschule zu gründen. „Damals war es nicht üblich, dass Mädchen schulisch gebildet wurden“, sagt die heutige Schulleiterin Sabine Kretschmann-Dulisch. Ende des 19. Jahrhunderts herrschte Aufbruchstimmung in der Hafenstadt, die Industrialisierung war in vollem Gange: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es Zechen, Eisen- und Stahlhütten, seit 1890 war der Kaiserhafen in Betrieb, seit 1892 die Getreide-Börse. In diesem Boom kümmerten sich katholische Gemeinden und Orden vielerorts um die Menschen, die nicht von den Segnungen des Aufschwungs profitierten, bauten Krankenhäuser – oder eben Schulen. „Mit der Industrialisierung kamen auch viele katholische Familien nach Duisburg“, berichtet Kretschmann-Dulisch – und deren Mädchen konnten ab 1898 auf die Schule im Dellviertel gehen. „Damals war das hier noch Neubaugebiet“, erläutert Geschichts-Lehrer Nürnberger. Heute steht die Schule immer noch am gleichen Standort wie im Gründungsjahr, aber in einer dicht besiedelter City-Randlage.

Zunächst gab es nur Volksschul-Unterricht, zur weiterführenden Schule als „katholisches Oberlyceum“, wurde die Einrichtung erst in den 1920er Jahren. „1931 machten die ersten 15 Schülerinnen ihr Abitur, ein Drittel mit der Note ,gut‘“, zitiert Kretschmann-Dulisch aus der Chronik und schmunzelt: Heute markiert eine knappe 2- den Durchschnitt aller Abi-Noten in NRW. Eine der ersten Abiturientinnen: Aenne Braucksiepe (1912-1997), Mitbegründerin der CDU in Duisburg, Mitglied des ersten Deutschen Bundestags und von 1968/1969 Bundesfamilienministerin.

„Die Ordensschwestern haben zugesehen, dass die Kinder auch mal rauskommen.“

Von Beginn an gehörten Ordensschwestern zum Lehrpersonal der Schule – schon, weil es um die Jahrhundertwende kaum Lehrerinnen gegeben habe, so Kretschmann-Dulisch. Schon immer habe „ein ganzheitlicher Unterricht“ zum Schulprogramm gehört, hat Nürnberger recherchiert: Neben Lesen, Rechnen und Schreiben hätten stets auch Ausflüge, Theaterbesuche und öffentliche Feiern wie der Geburtstag des Kaisers auf der Agenda gestanden. „Die Ordensschwestern haben zugesehen, dass die Kinder auch mal rauskommen.“ Ob die Schülerinnen der ersten Jahrzehnte aus armen oder reichen Familien kamen, lässt sich heute kaum nachvollziehen. Nürnberger und Kretschmann-Dulisch vermuten eine Mischung, da Familien einerseits Schulgeld für den Besuch der privaten, ab 1908 staatlich anerkannten Schule bezahlen mussten – es andererseits aber auch Stipendien für Schülerinnen gab, die sich dies nicht leisten konnten. Immerhin legte man damals Wert auf ein einheitliches Aussehen der Schülerinnen: Zur „Corporate Identity“ der Schule gehörten Schulmützen.

Alle politischen Wirren des 20. Jahrhunderts spielten sich auch in der Schule ab: Im Ersten Weltkrieg stricken die Schülerinnen Socken für Soldaten und halfen im benachbarten Lazarett, in dem der junge Soldat Erich Remark seinen Bestseller „Im Westen nichts Neues“ schrieb. Und als während der Ruhrbesetzung ab 1923 das öffentliche Leben durch „passiven Widerstand“ lahmgelegt wurde, eröffnete auf dem Schulhof eine Feldküche  - und die Kinder aus weit entlegenen Stadtteilen konnten im Ordenskonvent übernachten, weil keine Bahnen fuhren.

Bistum übernahm die Schule 1964 und errichtete sie komplett neu

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten nahmen ab 1933 auch die Schwierigkeiten für katholische Schulen zu – bis die Schule 1938 als katholische Einrichtung geschlossen wurde und fortan als „Städtische Oberschule für Mädchen“ firmierte. Diese Zwangsenteignung der katholischen Schulträger wurde indes nicht gleich nach 1945 rückgängig gemacht, sondern erst nach einem viele Jahre dauernden Gerichtsverfahren. 1954 eröffnete die katholische Schule, die fortan als „St.-Hildegardis-Gymnasium“ firmierte. Die Heilige Hildegard als Schulpatronin sei eine selbstbewusste Frau gewesen, „die für ihre Rechte gekämpft hat und der die Bewahrung der Schöpfung sehr wichtig war“, verweist Nürnberger auf moderne Aspekte in der Vita der Mystikerin aus dem 12. Jahrhundert.

1964 übernahm das Bistum Essen die Schule – nur sechs Jahre nach der Bistumsgründung. Dass das Gymnasium drei Jahre später komplett neu errichtet wurde, zeigt nicht nur die baulichen Mängel der Nachkriegsjahre, sondern auch „den Wert, den gute Bildung damals schon für das noch junge Bistum hatte“, so Nürnberger. Schließlich entstand zur gleichen Zeit auch das Bischöfliche Gymnasium am Stoppenberg in Essen. Der Neubau in Duisburg – inklusive des bei vielen Schülerinnen beliebten Schwimmbads – wurde während des laufenden Schulbetriebs umgesetzt, mit der Folge, dass manche Klasse in benachbarte Wohnräume ausweichen musste. „Da gab es dann Mathe-Unterricht im Wohnzimmer“, beschreibt Kretschmann-Dulisch. Es folgten diverse Schulreformen, der Höchststand an Schülerinnen im Jahr 1981 (1110) und der Wechsel von „G9“ auf „G8“ und zurück auf „G9“. Zwischendurch wurden die ersten Jungen im ehemals reinen Mädchengymnasium aufgenommen, sie haben im vergangenen Sommer ihr Abitur gemacht.

Der Blick auf den oder die Einzelne(n)

Über all die vielen Jahrzehnte sei „die Orientierung an unseren christlichen Werten“ das Verbindende gewesen, sagt Kretschmann-Dulisch: Der Blick auf den oder die Einzelne(n), möglichst individuelle Unterstützung – „unsere Lehrerinnen und Lehrer sind ganz nah daran“, beschreibt es die Schulleiterin. Dafür sorge auch „das kleine System“ mit vergleichsweise wenigen Schülerinnen und Schülern. Von „einer besonderen Atmosphäre, einem besonderen Geist, der hier herrscht“, hätten viele Ehemalige beim Schulfest gesprochen, davon berichteten auch viele Eltern bei Anmeldegesprächen, sagt Kretschmann-Dulisch.

Zu diesem besonderen Geist gehört am St.-Hildegardis-Gymnasium auch das Engagement für andere, zum Beispiel in Form von „Charity-Walks“: Wander- oder Laufveranstaltungen, bei denen sich die Schülerinnen und Schüler pro Runde oder Kilometer für einen guten Zweck sponsern lassen. Dass diese Aktionen schon 1981 „Charity-Walks“ genannt wurden, hat Geschichtslehrer Nürnberger ebenso überrascht wie die Initiative der Schülerinnen, den Bundepräsidenten zum Mitlaufen zu animieren. Der lehnte dankend ab, schickte aber zum Trost seinen Wanderstock. Die Schulchronik verzeichnet, dass beim Spendenlauf auch ohne den Präsidenten stolze 20.000 D-Mark als Spendensumme zusammenkamen – und der Spazierstock ziert nun die Schul-Vitrine.

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news-20379 Thu, 02 Nov 2023 10:02:08 +0100 Overbeck: "2024 muss es um bessere Argumente gehen" https://katholisch.de/artikel/48250-overbeck-nach-weltsynode-2024-muss-es-um-bessere-argumente-gehen "Das ist nicht katholisch", bekam Bischof Overbeck bei der Weltsynode zum Synodalen Weg in Deutschland gesagt. Wieso die Kritik verstummte, was ihn am Abschlusspapier der Synode stört und warum er sich im kommenden Jahr mehr Kontroversen wünscht, erzählt der Ruhrbischof im katholisch.de-Interview. foobar

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news-20378 Mon, 30 Oct 2023 16:10:21 +0100 Kirchenmusikschule bekräftigt ökumenische Perspektive der Ausbildung https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/kirchenmusikschule-bekraeftigt-oekumenische-perspektive-der-ausbildung Nach einer dreijährigen Test-Phase hat das Bistum Essen mit drei evangelischen Partnern jetzt eine feste Vereinbarung für die ökumenische Kirchenmusikausbildung in Essen getroffen. Mit einem ökumenischen Gottesdienst hat das neue Ausbildungsjahr am Samstag begonnen. Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Marktkirche hat die Bischöfliche Kirchenmusikschule in Essen am Samstag ihr neues Ausbildungsjahr eröffnet. Zugleich bekräftigten die ökumenischen Partnerinnen und Partner aus dem Bistum Essen, den Evangelischen Kirchenkreisen Essen und An der Ruhr (Mülheim) sowie der Evangelischen Kirche von Westfalen die 2020 testweise begonnene ökumenische Ausbildung von Musikerinnen und Musikern mit einer festen Vereinbarung. „Wir freuen uns außerordentlich, die wunderbare inhaltliche Zusammenarbeit nun auch formal auf sicheren Boden gestellt zu haben“, betonte Theresa Kohlmeyer, Leiterin der Abteilung Liturgie und Glaubenskommunikation im Bistum Essen. Mit dieser für zunächst fünf Jahre getroffenen Vereinbarung sei „das klare Signal verbunden, dass wir uns der personellen Herausforderung im Kontext der Kirchenmusik, die die nächsten Jahre mit sich bringen werden, bewusst sind und dass wir uns ihnen gemeinsam stellen möchten“. Gemeinsam hätten die ökumenischen Partner die Überzeugung, „dass Kirchenmusik eine spirituelle Dimension unseres Glaubens berührt, die wir nicht rationalisieren möchten“.

Schulleiter Jörg Stephan Vogel hob hervor, dass „unsere Erfahrungen der ersten drei Jahre der ökumenischen Kirchenmusikausbildung alle Erwartungen weit übertroffen haben. In unseren Kursen gibt es kein Neben- sondern ein achtsames Mit- und Füreinander“, so Vogel. „Diese von Respekt und Wertschätzung geprägte Lernatmosphäre dürfte ein wunderbarer Nährboden sein, für vieles, was da künftig wachsen mag in unseren Kirchengemeinden.“ Auch aus der Perspektive der Kompetenzvermittlung profitierten alle vom neuen Konzept, weil man im Unterricht Kunst, Musik und liturgische Traditionen nicht mehr nur aus konfessionell gefärbten Perspektiven betrachte. „Ich denke, wir öffnen damit neue, individuelle Zugänge, stiften Verständnis und Zusammenhang – und ermutigen zugleich, auf dieser Grundlage auf die Herausforderungen einer liturgischen Musikkultur unserer Gemeinden die Dinge neu und mutig zu denken.“

Bischöfliche Kirchenmusikschule besteht seit 1966

Die bereits seit 1966 bestehende Bischöfliche Kirchenmusikschule bietet in dem 2021 komplett sanierten Haus der Kirchenmusik neben dem Essener Rathaus eine Kirchenmusikausbildung an, die mit der sogenannten C-Prüfung abschließt. Dabei ist die zwei- bis vierjährige Ausbildung so angelegt, dass sie neben dem Besuch einer Schule/Hochschule oder parallel zu einer Berufsausbildung oder Berufstätigkeit absolviert werden kann. Auch eine Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung in Basiskursen ist möglich.

Die neue Vereinbarung für die dauerhafte ökumenische Ausrichtung der Ausbildung sehen neben einer Aufteilung der Kosten – der katholische und die evangelischen Partner tragen jeweils etwa die Hälfte – auch die Einrichtung eines neuen Fachbeirats vor, der die Schule unter anderem bei der Weiterentwicklung des Schulprogramms, bei Fragen zu Finanzierung und Kommunikation sowie bei konkreten Projekten unterstützt. Mitglieder des Fachbeirats sind:

  • Schulleiter Jörg-Stephan Vogel
  • Kreiskantor des Ev. Kirchenkreis Essen, Thomas Rudolph
  • Kreiskantor des Ev. Kirchenkreis an der Ruhr, Sven Schneider
  • Landeskirchenmusikdirektor (LKMD) der evangelischen Kirche von Westfalen, Harald Sieger
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