Ein Weihrauch-Tasting, Gespräche mit Bischöfen oder ein Predigt-Wettstreit – als Teil der 4000-köpfigen Wallfahrt der nordwestdeutschen Messdienerinnen und Messdiener nach Osnabrück haben am Samstag auch 275 Kinder und Jugendliche aus dem Bistum Essen einen eindrucksvollen Tag erlebt. „Vor allem die Escape-Room-Angebote haben es unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern angetan“, berichten Sven Christer Scholven und Katarzyna Paczynska-Werner aus dem Team der Fachstelle Kinder, Jugendliche und Junge Erwachsene im Bistum Essen, die die Teilnahme der Messdienerinnen und Messdiener aus Duisburg, Bottrop, Oberhausen, Essen, Bochum, Gelsenkirchen, Hattingen und Schwelm organisiert und begleitet haben.

Nach einem gemeinsamen Auftakt mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus den Bistümern Hamburg, Hildesheim, Münster, Paderborn, Aachen, Essen und Osnabrück konnten die Kinder und Jugendlichen aus dutzenden Spiel-, Kreativ- oder Glaubens-Angeboten auswählen. Während beim Weihrauch-Tasting die feine Nase der Ministranten-Gruppen gefragt war, um zu entscheiden, ob eine der vielen in Osnabrück ausgestellten Sorten vielleicht der Gemeinde zuhause doch besser gefällt als der heimische Standard, war beim Preacherslam Courage und Sprachgefühl gefragt. Viel Applaus erhielt die Oberhausenerin Johanna für ihren Beitrag bei diesem Wettstreit um das beste Predigt-Gedicht: Ausgehend vom Motto der Wallfahrt „Ich glaub‘ an dich“ schilderte sie sehr persönlich, wie sie oft gerade in der Schule das Gegenteil erfahren habe – das wird nichts, du schaffst das nicht – und wie ihr gerade die Jugendarbeit in ihrer Pfarrgemeinde Mut gemacht habe. Gewonnen hat den Preacherslam eine Messdienerin, die unter der Überschrift „Kirche regt mich auf“ ihre Zerrissenheit zwischen den aktuellen Spannungen in der Kirche und so positiven Erfahrungen wie der großen Ministrantenwallfahrt zum Thema machte.

Bischof Bode dankt den Messdienerinnen und Messdienern für ihren Dienst

Während die jüngeren Messdienerinnen und Messdiener Spiel- und Sportangebote ausprobierten oder sich bei Stichworten wie „Upcycling“ oder „Zero-Waste“ mit gesellschaftlichen Fragen rund um Nachhaltigkeit beschäftigten, genossen viele Gruppenleiterinnen und -leiter zwischendurch ein wenig freie Zeit in der „Leiter*innenlounge“.

Mit einem großen Freiluft-Gottesdienst vor dem Osnabrücker Dom endete am Nachmittag die Ministrantenwallfahrt. Dabei dankte Bischof Franz-Josef Bode den Kindern und Jugendlichen für ihren Dienst in den Gemeinden. Er wisse, dass es heute schwer sei und Mut erfordere, in der Kirche tätig zu sein. „Umso dankbarer bin ich, dass ihr Messdiener seid und bleibt“, so der Bischof. Die 4000 Teilnehmenden seien eine große Ermutigung für die ganze Kirche: „Ihr Minis seid wirklich maxi, das können wir heute erfahren.“

„Viele Jüngere haben ein solch großes Treffen noch nie erlebt.“

Auch für die Messdienerinnen und Messdiener aus dem Bistum Essen hat sich die Fahrt nach Osnabrück gelohnt, bestätigen Paczynska-Werner und Scholven – „gerade, weil viele der Jüngeren ein solch großes Treffen nach den Corona-Einschränkungen der vergangenen Jahre ja noch nie erlebt haben“, sagt Paczynska-Werner. „Es ist einfach schön zu sehen, wie die Kinder und Jugendlichen eine große Gemeinschaft erleben, gute Erfahrungen mit Kirche und Glaube machen und dann hoffnungsfroh nach Hause zu fahren“, so Scholven.

Wann die nächste Wallfahrt der nordwestdeutschen Bistümer startet, ist noch offen. Für den kommenden zwei Jahren stehen zunächst zwei internationale Fahrten an: Im kommenden Sommer hat Papst Franziskus zum Weltjugendtag nach Portugal eingeladen – und vom 29. Juli bis zum 2. August 2024 findet die XIII. internationale Wallfahrt der Ministranten in Rom statt.