von Thomas Rünker

Domschatz-Mitarbeiter Rainer Teuber als „Prout Performer“ ausgezeichnet

Für sein Engagement für nicht-heterosexuelle Menschen hat die bundesweite Stiftung „Prout at Work“ den Leiter der Museumspädagogik und des Besucherservices im Essener Domschatz als „Prout Performer“ geehrt. Auch mehrere andere Kirchenmitarbeitende, die sich – wie Teuber – im Netzwerk #OutInChurch engagieren, wurden entsprechend gewürdigt.

Auszeichnung durch die Stiftung "Prout at Work"

Engagement gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz

Weitere Vertreter des katholischen Netzwerks #OutInChurch unter den Geehrten

Für sein Engagement für queere Menschen ist Rainer Teuber, Leiter der Museumspädagogik und des Besucherservices im Essener Domschatz, jetzt als bundesweiter „Prout Performer“ ausgezeichnet worden. Mit diesem Titel ehrt die Stiftung „Prout at Work“ Menschen, „die sich für die Belange lesbischer, schwuler, bisexueller, trans*, inter* und queerer Menschen, englisch abgekürzt LGBT*IQ, stark machen und so selbst zu Vorbildern werden“, teilte die Stiftung mit. In sieben verschiedenen Listen stellt „Prout at Work“ zum Beispiel Führungskräfte aus großen Organisationen und des Mittelstands sowie Personen aus Medien, Kunst, Kultur oder Politik vor, die sich entsprechend engagieren. Alle „Prout Performer“ mussten von Dritten nominiert werden und konnten sich dann über einen Fragebogen vorstellen. Über die Auszeichnung entschied dann eine Jury.

Teuber, der sich als schwuler Mann unter anderem im Queer-Netzwerk des Bistums Essen und in der bundesweiten Initiative #OutInChurch engagiert, wurde in der Rubrik „Prout in the Public Service“, zusammen mit anderen Menschen ausgezeichnet, die ebenfalls im öffentlichen Sektor tätig sind. Dazu gehören zum Beispiel der schwule Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium Rolf Schmachtenberg (SPD), die bisexuelle Ausbildungskoordinatorin im Sozialamt der Stadt Dortmund, Carrie-Ann Lawrence, oder die transsexuelle Ansprechperson für Diversitätsthemen im Präsidium der Bundespolizei, Joshua Bohling. Neben Teuber finden sich auch weitere Mitarbeitende der katholischen Kirche in der „Prout in the Public Service“-Liste: Raphaela Soden und Miki Herrlein zum Beispiel arbeiten im Referat Ehe-Familie-Diversität des Erzbischöflichen Seelsorgeamts Freiburg und bezeichnen sich beide als „non-binär, queer, trans“. Auch die drei schwulen katholischen Seelsorger Jens Ehebrecht-Zumsande (Gemeindereferent und Leiter des Grundlagenreferats Kirche in Beziehung im Erzbistum Hamburg), Burkhard Hose (Hochschulpfarrer in Würzburg) und Christoph Simonsen (Pfarrer in der Citykirche Mönchengladbach) wurden als „Prout Performer“ geehrt.

Engagement bei #OutInChurch

Wie Teuber engagieren sich alle katholischen „Prout Performer“ im Netzwerk #OutInChurch, das insbesondere für queere kirchliche Beschäftigte ein Ende jeglicher Diskriminierung fordert. Nach der im Januar 2022 veröffentlichten – und unter anderem mit dem Katholischen Medienpreis ausgezeichneten – TV-Dokumentation „Wie Gott uns schuf“ ist seit gut einem Monat der Nachfolgefilm des Teams Hajo Seppelt und Katharina Kühn abrufbar: „Wie Gott uns schuf – Nach dem Coming Out“. In der Zwischenzeit hat die katholische Kirche in Deutschland – auch durch vielfältige Initiativen aus dem Bistum Essen – das kirchliche Arbeitsrecht so verändert, dass etwa das Beziehungsleben oder die sexuelle Orientierung keine Auswirkungen mehr auf den Arbeitsvertrag haben.

Kampf gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz

Die Stiftung „Prout at Work“ verweist darauf, dass Diskriminierung am Arbeitsplatz ein gesamtgesellschaftliches Problem ist: „Tatsächlich outen sich, wie die Studie „Out im Office?!!“ von Dominic Frohn aus dem Jahre 2017 klar darlegt, 30 Prozent der Betroffenen im Job nicht“, heißt es in einer Mitteilung der Stiftung. „Von denen, die es doch tun, machen knapp 79 Prozent Diskriminierungserfahrungen. Das geht vom flapsigen Witz bis hin zu Mobbing und Gewalt. Noch immer zeigen sich viele nicht, weil sie fürchten, ihren Posten zu verlieren oder andere Nachteile zu erfahren. Das Projekt ,Prout Performer‘ will deshalb Engagement für die Chancengleichheit von LGBT*IQ fördern, indem es die Köpfe dahinter würdigt.“, so die Stiftung.

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen