von Maria Kindler

Die Wolfsburg als „ökologisch und fair im Bistum Essen“ ausgezeichnet

Katholische Akademie erhält für ihre Anstrengungen für Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit das Zertifikat des Bistums Essen.

Keine Erdbeeren im Dezember, eine Ladesäule für E-Autos und fair gehandelte Blumen zur Dekoration des Akademierestaurants: Die Bistumsakademie Die Wolfsburg ist für ihr Engagement für Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit am Freitag (24. Juni) mit dem Zertifikat „ökologisch und fair im Bistum Essen“ ausgezeichnet worden.

„Das ist nur der Anfang noch größerer Bemühungen in Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit“, sagte Akademiedirektorin Judith Wolf am Freitag in Mülheim. Sie nahm das Zertifikat von Weihbischof Ludger Schepers und dem Leiter der Abteilung Weltkirche und Mission im Bistum Essen, Sebastian Neugebauer, entgegen.

Bei der Übergabe des Zertifikats waren auch die Teilnehmenden der Wolfsburg-Sommerakademie dabei. Die einwöchige Sommerakademie für engagierte Schüler:innen der katholischen Schulen im Bistum Essen stand in diesem Jahr unter dem Titel „Act green! Sozial-ökologisches Engagement und glokale Verantwortung“ und ging am Freitag zu Ende.

Wildblumenwiese, Solaranlage, Blockheizkraftwerk

Akademiedirektorin Wolf verwies auf die Wildblumenwiese neben dem Fachwerkhaus, auf die Solaranlage auf dem Dach und das eigene Blockheizkraftwerk, die jeweils auf unterschiedliche Art und Weise einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung leisteten. Für die Dekoration des Akademierestaurants würden etwa ausschließlich fair gehandelte Blumen verwendet, und auch in der Akademieküche sei Nachhaltigkeit ein großes Thema.

Nach Angaben von Wolfsburg-Küchenchef Adrian Völkel werden nur saisonale Lebensmittel verarbeitet. „Im Dezember gibt es eben keine Erdbeeren, und im Januar eben keinen Spargel“, sagte Völkel. Durch den Einsatz ressourcensparender Geräte und Strom aus der hauseigenen Solaranlage habe der Energie- und der Wasserverbrauch bei der Zubereitung von Speisen in den letzten Jahren deutlich reduziert werden können. Zudem werde in der Wolfsburg nur fair produzierter Kaffee ausgeschenkt.

Wenn immer möglich würden großen Mengen wie etwa Zehn-Liter-Milchtüten bestellt, um Verpackungsabfall zu reduzieren, und Bestellungen würden gebündelt, so dass Lieferanten die Bistumsakademie beispielsweise nur ein Mal statt mehrmals pro Woche ansteuern müssten, betonte Völkel. Vor allem werde darauf geachtet, dass nicht zu viel Essen zubereitet werde, sondern wenn möglich nur so viel, wie tatsächlich benötigt wird.

Das Zertifikat ist zunächst für drei Jahre gültig. Um es zu behalten, muss die Bistumsakademie zeigen, dass sie die Kriterien in Zukunft weiterhin erfüllt und zusätzlich um neue ökologische und faire Kriterien ergänzt.

Umstellung auf LED-Beleuchtung

Dass es für den weiteren Weg hin zu langfristigem umweltbewussten und nachhaltigem Handeln schon neue Ziele gibt, verriet der Leiter Finanzen und Verwaltung an der Wolfsburg, Hendrik Ruße: „Als nächstes steht die Umstellung auf eine energiesparendere LED-Beleuchtung im gesamten Haus und die Installation einer weiteren Ladesäule für E-Autos auf unserer Agenda.“

Die Wolfsburg gehört mit rund 30 000 Gästen im Jahr zu den größten Tagungshäusern im Ruhrgebiet. Neben Teilnehmenden an den vielfältigen Akademietagungen sind auch Übernachtungsgäste sowie Gruppen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Kirche zu Gast.

Info: Das Zertifikat „ökologisch und fair im Bistum Essen“ ist eine Initiative des Bistums Essen und wird seit 2020 vergeben. Damit werden im Bistum Essen Pfarreien und Gemeinden, Institutionen, Verbände oder andere Einrichtungen ausgezeichnet, die sich für Nachhaltigkeit, globale Gerechtigkeit, fairen Handel und die Bewahrung der Schöpfung in besonderer Weise und nachweisbar einsetzen. Das Zertifikat soll das den Anstrengungen zugrundeliegende öko-faire Bewusstsein sichtbar machen.

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