von Cordula Spangenberg

Bischof Overbeck: „An der Seite der Angegriffenen und Stummen stehen“

Overbeck: „Wir können mit ihnen weinen, beten und klagen, zu Gott schreien – aber auch verstummen.“

Über die bedrückende existentielle Not auf dieser Erde hat Bischof Franz-Josef Overbeck in der Feier vom Leiden und Sterben Jesu am Karfreitag gesprochen: „Denken wir nur an die Menschen in der Ukraine, im Mittleren Osten, in Mali und in anderen Kriegs- und Krisengebieten unserer Erde. Vergessen wir die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien nicht wie auch all die von Naturkatastrophen betroffenen Menschen.“ Auch in den Krankenbetten zu Hause und in den Krankenhäusern, Seniorenzentren, Altenheimen und Hospizen - ganz in der Nähe – sei der Schrei Jesu am Kreuz stumm oder laut immer wieder hörbar und erfahrbar: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Schwierigste Situationen im Alltag ließen auch andere Menschen so rufen, die in ihrem tiefen Inneren, gleich was ihnen geschieht, mit Gott rechneten und sich von ihm verlassen fühlten.

„Ecce Homo! – Seht, der Mensch“, wie Pilatus es über Jesus sagte, nachdem er ihn hatte foltern lassen, das könne man heute hunderttausendfach sagen, wenn es um die Opfer von Krieg, Verbrechen, von Not und Leid geht. „Das können wir sagen mit ganz vielen und für ganz viele, können mit ihnen weinen, beten und klagen, zu Gott schreien und rufen, – aber auch verstummen“, sagte Overbeck.

„Ecce Homo – Seht, der Mensch“ sei Urbild für alle Menschen, die leiden, „aber auch für uns, wenn wir ausgelitten haben, unsere Glaubenshoffnung sich erfüllt und das ewige Leben auf uns zukommt.“

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