von Thomas Rünker

Basilika St. Ludgerus in Essen-Werden ist ab Palmsonntag wieder geöffnet

Nach mehr als sechs Monaten aufwendiger Sanierungsarbeiten wird die St.-Ludgerus-Basilika an Palmsonntag, 2. April, wieder geöffnet.

Pünktlich zur Feier der Kar- und Ostertage öffnet am Palmsonntag, 2. April, die Ludgerus-Basilika in Essen-Werden wieder ihre Pforten. Seit dem Herbst war die rund 750 Jahre alte Kirche, die als eines der wichtigsten spätromanischen Gotteshäuser des Rheinlands gilt, mehr als sechs Monate lang geschlossen. Auf einem großen Gerüst mussten Fachleute in rund 20 Metern Höhe über dem Altarraum das Gewölbe sanieren. Nun sind die Arbeiten beendet, und die Gerüste werden abgebaut. Neben einer umfangreichen Reinigung der Kirche wird derzeit noch eine neue Beleuchtung installiert, bevor die Gläubigen dann mit dem Palmsonntags-Gottesdienst die Feier der Kar- und Ostertage in der Kirche eröffnen. Um 11.30 Uhr versammeln sich die Gläubigen zur Palmliturgie zunächst im Stephanshof an der Südseite der Basilika. Dort beginnt die Prozession, an die sich nach dem feierlichen Einzug in die Kirche die Heilige Messe anschließt.

Die St.-Ludgerus-Basilika

St. Ludgerus ist die Kirche der früheren, vom Heiligen Liudger gegründeten Werdener Benediktinerabtei. Ab 800 entstand der erste Kirchbau des Klosters, der sich vor allem durch die Umbauten im 13. Jahrhundert zu einer der bedeutendsten spätromanischen Kirchen im Rheinland und zum – nach dem Essener Dom – wichtigsten Gotteshaus des Bistums Essen entwickelte. Liudger – ab 805 erster Bischof von Münster – hatte verfügt, nach seinem Tod in seinem Kloster in Werden begraben zu werden. Seine Grabstätte ist heute in der Krypta der Kirche.

Die Basilika, in der der Hl. Liudger – Gründer des früheren Benediktinerklosters im heutigen Essen-Werden und erster Bischof des Bistums Münster – begraben ist, musste länger geschlossen bleiben als zunächst geplant. Im November waren bei routinemäßigen Arbeiten am Gewölbe deutlich größere Risse entdeckt worden als erwartet. Diese mussten vom Gerüst aus in Handarbeit verfüllt werden.

Gleichzeitig gab die Bezirksregierung Düsseldorf weitere Arbeiten in Auftrag. So wurden unter anderem die großen Holzfiguren der Seitenaltäre restauriert. Außerdem wurden spezielle Prismen ins Gewölbe der Kirche eingelassen, die künftig eine schnelle und einfache Laser-Vermessung vom Boden aus ermöglichen, ohne gleich wieder ein Gerüst aufbauen zu müssen.

Projektkosten in Höhe von rund 300.000 Euro

Warum dem Land NRW eine Kirche gehört

Nachdem der Staat Anfang des 19. Jahrhunderts im Rahmen der Säkularisation zunächst zahlreiche Kirchen-Güter enteignet hatte, hat er sich anschließend verpflichtet, für einzelne Kirchen die Baulast zu übernehmen, also ihren Erhalt zu finanzieren. Diese Verpflichtung ist 1946 auf das Land NRW als Rechtsnachfolger des Staates Preußen übergegangen.

Rund 300.000 Euro dürfte das aktuelle Sanierungs-Projekt gekostet haben, schätzt Martin Anders von der Bezirksregierung und verweist darauf, dass die Arbeiten noch nicht endgültig abgerechnet sind. Etwa zwei Drittel der Summe seien Baukosten, ein Drittel Nebenkosten wie das neu installierte Vermessungssystem. Anders vertritt in St. Ludgerus das Land Nordrhein-Westfalen, das aus historischen Gründen gemeinsam mit der Propsteipfarrei Eigentümerin der Kirche ist und die Baulast des sogenannten Patronatsgebäudes trägt, sprich: die Arbeiten zum Unterhalt der Kirche bezahlt.

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen