von Cordula Spangenberg

Peter Schlippe im Essener Dom zum Priester geweiht

Overbeck: Die Welt verändert sich rasant – Aufgabe der Kirche ist es, die Lebensfreude des Evangeliums zu vermitteln und die Vieldeutigkeit des Lebens nicht nur auszuhalten, sondern zu gestalten.

Bereits seine Weihe zum Diakon fand für Peter Schlippe unter Pandemie-Bedingungen statt – nun wurde auch seine Priesterweihe am Freitagabend vor Pfingsten im Essener Dom per Livestream übertragen, um trotz Ansteckungsgefahr möglichst vielen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen.

Allen Widrigkeiten zum Trotz hat Peter Schlippe sich ein couragiertes Leitwort des Apostels Paulus für seine Priesterweihe gewählt: „Diener eurer Freude sind wir“. Das Wort drücke zugleich Energie und Bescheidenheit aus, weil es positiv beschreibe, was den priesterlichen Dienst ausmache, bescheinigte Bischof Franz-Josef Overbeck dem Kandidaten in seiner Predigt im Weihe-Gottesdienst: Es gehe zunächst um eine innige Beziehung zu Jesus Christus und dann darum, ein gesellschaftlich relevantes und auch politisch offenes Lebenszeugnis zu geben, vernünftig vom Glauben zu reden, diskursfähig zu sein und auf der Höhe der Zeit zu argumentieren.

Die Welt gehe derzeit durch die Krisen und Konflikte eines umfassenden Veränderungsprozesses; Politik, Wirtschaft, Kultur und auch die Religionen seien daran beteiligt, sagte Overbeck: „Die Welt, in die hinein unser Weihekandidat sein priesterliches Lebenszeugnis gibt, wird sich in den kommenden Jahrzehnten mit einer Schnelligkeit verändern, dass uns gerade mit Blick auf das Leben der Kirche selbst oft noch Hören und Sehen vergehen wird.“

Overbeck sieht die „Diaspora-Kirche“ der Zukunft bescheidener und kleiner „mitten in einer Welt unterschiedlicher Bekenntnisse und einer noch größeren Anzahl solcher, die ohne öffentlich bekannten Glauben leben“. Aufgabe bleibe es, die Vieldeutigkeit des Lebens nicht nur auszuhalten, sondern zu gestalten: „Unser Ruhrbistum zeigt Tag für Tag, was das bedeutet.“

Das Weiheamt werde man in der Kirche weiterhin benötigen, ist der Essener Bischof überzeugt. Denn es biete Verantwortung sowie Verbindlichkeit und unterstütze die Menschen dabei, den Zugang zum Evangelium zu finden mit aller Lebensfreude, die diese Botschaft zu bieten habe.

Der Neupriester Peter Schlippe (29) stammt aus Altena. Nach dem Abitur hatte er sich zunächst an der Uni Dortmund für das Fach Grundschul-Lehramt eingeschrieben und erst nach einigen Semestern entschieden, Priester zu werden. Nach dem Theologie-Studium in Münster wurde er im September 2020 in Altena zum Diakon geweiht. Nach ersten praktischen Erfahrungen in der Schwelmer Propsteipfarrei St. Marien wird er ab Juni in der Pfarrei St. Urbanus in Gelsenkirchen als Kaplan eingesetzt.

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Seine Heimatprimiz feiert Peter Schlippe am Pfingstsonntag um 11 Uhr mit angemeldeten Gottesdienstbesuchern in St. Matthäus in Altena. Die Pfarrei überträgt den Gottesdienst als Livestream. In seiner Diakonats-Pfarrei St. Marien Schwelm feiert Schlippe am Fronleichnamstag, Donnerstag, 3. Juni, um 9.30 Uhr den Primizgottesdienst. Um 13 Uhr gibt es dort außerdem eine Andacht mit Primizsegen. Auch hierfür ist eine Anmeldung erforderlich.

Predigt des Bischofs Franz-Josef Overbeck zur Priesterweihe von Peter Schlippe

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Pressestelle Bistum Essen

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