von Cordula Spangenberg

Generalvikar Pfeffer: „Idealbild von Kirche fällt in sich zusammen“

„Missbrauch in der Kirche: Viele haben etwas gewusst oder geahnt. Wenn man an den Kirchenstrukturen nichts verändert, kann sich alles wiederholen“, sagt Pfeffer im Podcast „Augen auf und hingehört“.

Angesichts des Missbrauchsskandals „fällt ein Idealbild von Kirche wie ein Kartenhaus in sich zusammen“, sagt der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer in der jüngsten Ausgabe des Präventions-Podcasts „Augen auf und hingehört“. Auch wenn radikale Veränderungen der Kirche vielen Menschen Angst machten, gehe kein Weg daran vorbei, in den kirchlichen Strukturen Machtaufteilung, Transparenz und synodale Beteiligung zu verankern, so Pfeffer.

Im Gespräch mit den Podcastern Isabelle Wrede und Maurice Andree, die beide ehrenamtlich in Präventionsschulungen im Einsatz sind, berichtet der Generalvikar über den aktuellen Stand von Prävention und Intervention im Bistum Essen, über das fünfköpfige Team von Führungskräften, mit dem er nun das Generalvikariat leitet, und über Hintergrund und Vorgehensweise der Aufarbeitungsstudie, die das Ruhrbistum beim Münchener Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) in Auftrag gegeben hat, und deren Ergebnisse im Februar 2023 veröffentlicht werden.

Pfeffer warnt davor, sich nach der Veröffentlichung zahlreicher Missbrauchs-Studien damit zu begnügen, Täter und Vertuscher benannt und gegebenenfalls angeklagt zu haben. Viele hätten etwas gewusst oder geahnt darüber, dass Menschen in der Kirche schreckliches Leid zugefügt wurde – sie seien aber nicht eingeschritten. „Wenn man an den Strukturen der Kirche nichts verändert, dann kann sich alles wiederholen – das darf nicht sein.“

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen