Kasel, die
Kasel – das liturgische Gewand der Eucharistiefeier
Die Kasel, auch Casel genannt (vom lateinischen casula, „Häuschen“), ist das liturgische Obergewand, das der Priester während der Feier der Heiligen Messe trägt. Sie gehört zu den markantesten Symbolen des priesterlichen Dienstes und hat eine lange Tradition in der katholischen Liturgie.
Ursprung und Bedeutung
Die Kasel entwickelte sich aus dem römischen Paenula, einem einfachen, kreisförmigen Mantel mit Kapuze, der im Alltag getragen wurde. Mit der Zeit wurde sie speziell für den liturgischen Gebrauch angepasst und zu einem prunkvollen Gewand weiterentwickelt, das heute vor allem bei der Feier der Eucharistie verwendet wird.
Das Wort casula bedeutet „kleines Haus“ oder „Häuschen“ und verweist symbolisch auf Schutz und Geborgenheit, die Christus durch seinen priesterlichen Dienst vermittelt. Die Kasel umhüllt den Priester vollständig und steht damit für die Hingabe an Gott und die Gemeinschaft der Gläubigen.
Gestaltung und Farben
Die Kasel wird in verschiedenen liturgischen Farben gestaltet, die jeweils die Bedeutung der Feier unterstreichen:
-
Weiß: Feste der Freude, z. B. Ostern, Weihnachten, Marienfeste
-
Rot: Gedenktage von Märtyrern, Pfingsten, Passion Christi
-
Grün: Sonntage und Wochentage im Jahreskreis
-
Violett: Advent und Fastenzeit, Beerdigungen
-
Rosa: Gaudete- und Laetare-Sonntag
-
Schwarz (selten): Traditionell bei Beerdigungen oder Allerseelen
Moderne Kaseln sind oft schlichter gestaltet, während in der Vergangenheit aufwendige Stickereien, Goldfäden und Symbole wie das Kreuz oder das Lamm Gottes üblich waren.
Die Kasel in der Liturgie
Die Kasel wird über der Albe und der Stola getragen und ist das äußere Zeichen des priesterlichen Dienstes während der Eucharistie. Ihre Form und Gestaltung können variieren: von der traditionellen Glockenkasel, die rund und weit geschnitten ist, bis hin zur modernen, schmaleren Form.
Beim Anlegen der Kasel spricht der Priester ein Gebet, das an die Hingabe Christi erinnert. Dies betont die spirituelle Bedeutung des Gewands: Es steht nicht nur für die äußere Würde des Amtes, sondern auch für die innere Verpflichtung, in der Feier der Messe Christus zu repräsentieren.
Bezug ins heutige Leben
Auch heute hat die Kasel eine zentrale Bedeutung für das liturgische Leben in den Gemeinden, auch im Bistum Essen. Bei festlichen Anlässen, wie der Feier von Firmungen, Primizmessen oder besonderen Hochämtern, tragen Priester oft prächtig gestaltete Kaseln, die das Besondere des Moments unterstreichen. Gleichzeitig gibt es schlichtere Varianten, die den Fokus auf die Spiritualität und das Wesentliche der Liturgie lenken.
Die Kasel erinnert die Gläubigen daran, dass die Eucharistiefeier nicht nur ein gemeinsames Gebet, sondern die feierliche Vergegenwärtigung des Opfers Christi ist. Dieses Bewusstsein prägt auch die Art, wie die Liturgie im Bistum Essen gestaltet wird.
Zusammenfassung der wichtigsten Fakten
-
Die Kasel ist das liturgische Obergewand, das Priester während der Messe tragen.
-
Sie stammt vom römischen Paenula ab und symbolisiert Schutz, Hingabe und priesterlichen Dienst.
-
Die Farben der Kasel (z. B. Weiß, Rot, Grün, Violett) sind an den liturgischen Kalender angepasst.
-
Sie wird über der Albe und Stola getragen und betont die Würde des priesterlichen Amtes.
-
Im Bistum Essen ist die Kasel ein wichtiger Bestandteil festlicher Liturgien und verbindet Tradition mit modernem liturgischem Leben.
Die Kasel ist somit nicht nur ein Gewand, sondern ein tiefes Zeichen der Spiritualität und der Einheit in der Liturgie.