Kanonisation

Kanonisation: Der Weg zur Heiligkeit

1. Bedeutung der Kanonisation

Die Heiligsprechung ist ein feierlicher Akt, bei dem die Kirche erklärt, dass ein Verstorbener als Vorbild im Glauben gilt und in der Ewigkeit bei Gott lebt. Heilige werden in der Liturgie verehrt, und ihre Lebensgeschichte dient den Gläubigen als Orientierung für das eigene Leben im Glauben.

2. Der Unterschied zwischen Selig- und Heiligsprechung

  • Seligsprechung: Die erste Stufe, die eine Person für die regionale Verehrung in bestimmten Diözesen freigibt.

  • Heiligsprechung: Die endgültige und universelle Anerkennung durch die Weltkirche.


Der Prozess der Kanonisation

1. Prüfung des Lebens und Wirkens

Der Prozess beginnt auf Diözesanebene, wo das Leben, Wirken und der Ruf der Heiligkeit der Person untersucht werden. Dabei wird geprüft, ob die Person heroische Tugenden gelebt hat und ihr Leben im Einklang mit dem Evangelium stand.

2. Wundertätigkeit

In der Regel ist ein bestätigtes Wunder notwendig, das auf die Fürsprache der Person zurückzuführen ist, um die Seligsprechung zu erreichen. Für die Heiligsprechung ist ein weiteres Wunder erforderlich.

3. Papstentscheid

Die endgültige Kanonisation wird durch den Papst verkündet, meist in einer feierlichen Zeremonie im Vatikan.

Die Heiligen und der Kanon der Bibel

Neben der Kanonisation von Personen wird der Begriff auch für die Aufnahme von Büchern in den biblischen Kanon verwendet. Die Heiligen Schriften des Alten und Neuen Testaments wurden im Verlauf der Kirchengeschichte auf ökumenischen Konzilen verbindlich anerkannt. Dieser Prozess entschied, welche Schriften als inspiriert galten und damit Teil der Bibel wurden.


Die Bedeutung für die Gläubigen

Die Kanonisation ist nicht nur ein Zeichen der Verehrung, sondern auch eine Einladung, den Glauben konkret zu leben. Heilige stehen den Gläubigen als Fürsprecher bei Gott zur Seite und inspirieren durch ihre Lebensgeschichten.

Auch im Bistum Essen gibt es Orte und Kirchen, die Heiligen gewidmet sind, wie etwa der heilige Ludgerus, der als Glaubensbote im Ruhrgebiet wirkte. Ihre Verehrung verbindet die Gläubigen mit der universalen Kirche und der Geschichte des Glaubens.


Zusammenfassung der wichtigsten Fakten

  • Kanonisation bezeichnet die Aufnahme eines Verstorbenen in den offiziellen Kanon der Heiligen.

  • Es gibt zwei Stufen: Seligsprechung (regional) und Heiligsprechung (weltweit).

  • Der Prozess erfordert einen gründlichen Prüfungsweg und meist die Bestätigung von Wundern.

  • Der Begriff bezieht sich auch auf die Anerkennung der Heiligen Schriften der Bibel.

  • Heilige dienen als Vorbilder und Fürsprecher und haben auch in der lokalen Glaubenswelt, wie im Bistum Essen, eine große Bedeutung.

Die Kanonisation ist ein Ausdruck der lebendigen Verbindung zwischen den Gläubigen und der himmlischen Gemeinschaft der Heiligen.