Das Antoniusbrot
Das »Antoniusbrot« ist eine nach dem hl. Antonius von Padua benannte Aktion der Nächstenliebe für Notdürftige, die im 19. Jh. von dem italienischen Priester Antonio Locatelli begründet wurde. Der Name bezieht sich auf ein dem hl. Antonius zugeschriebenes Wunder, das sich beim Bau seiner Basilika in Padua ereignet haben soll. Ein kleines Kind fiel in einem unbeobachteten Moment in einen Wasserbehälter und ertrank. Die verzweifelte Mutter rief den hl. Antonius an und versprach ihm so viel Getreide für die Armen, wie das Kind an Gewicht auf die Waage brachte, wenn er ihr helfen würde. In der Volksfrömmigkeit entstand so der »pondus pueri« (das Gewicht eines Kindes) als Maß des Aufwandes für wohltätige Zwecke. Es wurde bis in das Mittelalter hinein von Eltern gespendet, deren Kinder von Epidemien und Krankheiten auf Fürbitte verschont wurden. Der im Mittelalter untergegangene Brauch – heute wird Geld statt Getreide gespendet – sieht im franziskanischen Sinne in den Ärmsten diejenigen, an denen sich die Fürsorge und Liebe Gottes besonders zeigt.