Alt-Katholiken

Religionsgemeinschaft, die nach dem Ersten Vatikanischen Konzil (1870) entstanden
ist. Anlass war das auf dem Konzil von Papst Pius IX. (1846–1878) verkündete Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes in Lehr- und Glaubensfragen und sein Anspruch, »die volle, höchste und universale Gewalt« über die Kirche (Primat) zu haben. Aus Protest gegen diesen Konzilsbeschluss sagten sich kath. Gruppen aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz von der röm.-kath. Kirche los und schlossen sich 1889 zur Utrechter Union zusammen. Die Alt-Katholiken verstehen sich als eine von Rom unabhängige katholische Kirche. Ihre Pfarrer und Bischöfe werden gewählt und müssen nicht ehelos leben (Zölibat). Auch Frauen können zum Priesteramt zugelassen werden. Weltweit zählt die alt-katholische Kirche nach eigenen Angaben rund 75.000 Mitglieder.