von Thomas Rünker

Weihbischof Zimmermann fordert zu Weihnachten wertorientierte Globalisierung

Das Christkind habe „mit dem Ganzen zu tun“, so der Essener Weihbischof in seiner Predigt am ersten Weihnachtstag im Essener Dom.

Der Essener Weihbischof Wilhelm Zimmermann stellt in seiner Weihnachtspredigt die Geburt des Jesuskinds in den Kontext der Globalisierung. „Das Kind, das an Weihnachten vor über 2000 Jahren zu Welt kam, hat nach christlicher Überzeugung mit dem Ganzen zu tun“, sagt Zimmermann am Ersten Weihnachtstag im Essener Dom. Wenn dieser Gottessohn in der Bibel mit den Worten „Er trägt das All“ beschrieben werde, gehe es an Weihnachten „um die Erschließung von Lebenszusammenhängen, von Himmel und Erde, Kosmos und Welt, Menschen und Schöpfung“. Bei der Globalisierung gehe es damit nicht nur um das Zusammenrücken von Menschen und Völkern, sondern auch darum, „Welt, Menschen und Ereignisse zu sehen und zu deuten vor dem Hintergrund der Sinnfrage“, so Zimmermann. Eine Weltsicht, die „nur unter dem Diktat des technischen Fortschritts steht, lässt den Gewinn der einen in der Regel auf den Kosten anderer steigen – und oftmals auch auf Kosten der Erde und ihrer Atmosphäre“, kritisiert der Weihbischof. Und wer für moderne Technik Rohstoffe wie seltene Erden aus meist armen Ländern der Welt erwerbe, der habe „auch einen Teil der Verantwortung zu tragen, für gerechte Löhne und gute Arbeitsbedingungen“.

Die christliche Weltsicht habe im Blick, dass „Heil nicht zuerst von den Errungenschaften der Märkte oder persönlicher Leistung kommt“, so Zimmermann. „Ursprung und Ziel der ganzen Schöpfung sind tief verwurzelt in der Liebe Gottes, die durch Jesus Christus eine Gestalt bekam.“ Er bringe das, „was Menschen hoffen und ersehnen“, betont der Weihbischof: „Friede, Gerechtigkeit und Leben, dass auch durch den leiblichen Tod nicht ausgelöscht wird“.

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