von Lisa Myland

Weihbischof Zimmermann erinnert an Ostern an Impulse für das eigene Leben

In seiner Predigt am Ostermontag hat Weihbischof Wilhelm Zimmermann im Essener Dom an notwendige Anregungen für das eigene Leben erinnert – so wie Jesus es nach seiner Auferstehung für die Jünger in Emmaus war.

Mit notwendigen Impulsen, die Menschen aus Gedanken- und Handlungskreisen befreien können, hat sich der Essener Weihbischof Wilhelm Zimmermann am Montag in seiner Osterpredigt im Essener Dom beschäftigt. In einem Gedankenkreis gefangen sein, auf Anstöße und Anregungen von außen hoffen, die ihn durchbrechen: Eine Erfahrung, die viele Menschen aus verschiedenen Lebenssituationen kennen, so Zimmermann. Eine Erfahrung, die auch die beiden Jünger aus der biblischen Emmaus-Erzählung gemacht hätten, deren Gedanken sich nach dem Tod und trotz der Auferstehung Jesu nur um ihre Trauer drehten. „Die Jünger haben zwar gehört, dass Jesus auferstanden sein soll, aber sie haben noch nicht verkraftet, was da geschehen ist. Sie hatten auf eine veränderte Welt durch Jesus gehofft und mussten erleben, dass ihre Hoffnung mit Jesus am Kreuz gestorben ist“, erzählt Zimmermann.

Jesus als Impuls, der begrenztes Denken durchbricht

Um aus ihrer Trauer zu entkommen, brauchen auch die Jünger einen Anstoß von außen. Einen Anstoß, den ihnen Jesus gibt, indem er ihnen die Heilige Schrift erklärt. Indem er das Brot bricht und sie begreifen: Jesus ist wirklich auferstanden. Die Jünger würden nun nicht mehr nur auf die eigenen Verwundungen, nicht mehr nur auf sich selbst schauen, sondern nach vorne. Sie erlebten gewissermaßen selbst eine Auferstehung. Jesus habe den Kreis, in dem ihr Denken gefangen war, durchbrochen. Die Emmaus-Erzählung sei so nicht nur eine sich jährlich wiederholende Geschichte, sondern beinhalte den Hinweis, dass Anstöße von außen für das eigene Leben notwendig seien, predigt der Weihbischof. 

Notwendige Anstöße für gelenktes Leben und Handeln

Jesus sei für Christen immer wieder der Impuls von außen, der begrenztes Denken durchbreche: „Auch wir brauchen manchmal Anstöße, die uns helfen, nach vorne zu blicken und zurückholen in den Strom des Lebens. Finden wir uns mit einer Reihe unserer politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Fragen häufig nicht auch in einem gedanklichen Kreis gefangen? Bewegen wir uns nicht auch oft nur in den Kreisen, die unsere eigene Meinung stützen?“ Die Geschichte der Emmaus-Jünger könne Christen in der Gegenwart laut Zimmermann Mut zusprechen und zu einem neuen Anfang führen. Sie sei ein Beispiel für alle Menschen, unabhängig von Glaube und Weltanschauung, dass solche Anstöße von außen nötig sind – für ein in verantwortbaren Bahnen gelenktes Leben und Handeln.

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