Weihbischof Schepers: Weihnachten fordert uns heraus, über die Idylle hinauszuschauen
Weihbischof Ludger Schepers hat in seiner Predigt zum zweiten Weihnachtsfeiertag dazu aufgerufen, die Bedeutung von Weihnachten über die Heilige Nacht hinaus zu verstehen. „Weihnachten birgt die Gefahr, bei der Idylle der Heiligen Nacht stehen zu bleiben“, sagte Schepers in seiner Predigt am sogenannten Stephanustag im Essener Dom. Es sei jedoch entscheidend, auch die Konsequenzen des Lebens und Wirkens Jesu Christi in den Blick zu nehmen – bis hin zu seinem Tod am Kreuz.
Schepers betonte, dass Jesus nicht gestorben sei, weil Gott ein Opfer verlangt habe, sondern weil Jesus einen Gott verkündigt hat, „der sich auf die Seite der Kleinen und Armen gestellt hat und nicht auf die Seite der Großen und Reichen“. Dieses Engagement habe ihn in Konflikt mit den damaligen Autoritäten gebracht. Das gleiche gelte für den Märtyrer Stephanus, dessen Gedenken am 26. Dezember gefeiert wird. Sein Leben sei ein Beispiel für die Konsequenzen, die eine Nachfolge Christi mit sich bringen könne.
Der Weihbischof stellte einen Bezug zu aktuellen gesellschaftlichen und kirchlichen Herausforderungen her. Angesichts von Themen wie sozialer Ungleichheit, Fremdenfeindlichkeit und innerkirchlichen Reformdebatten, etwa zur Weihe von Frauen, ermutigte Schepers die Gläubigen, sich aktiv einzubringen.