Weihbischof Schepers besucht Misereor-Projekte im Hochland von Sri Lanka

Weihbischof Schepers hat sich in Sri Lanka auch über die Teeproduktion informiert. Foto: Georg Thünemann | Misereor
Unter dem Leitwort „Auf die Würde. Fertig. Los!“ rückt die Fastenaktion 2025 die schwierige Situation der Hochland-Tamilinnen und -Tamilen in Sri Lanka in den Fokus, die Weihbischof Ludger Schepers zusammen mit einer Misereor-Delegation in den vergangenen Tagen besucht hat. Diese ethnische Gruppe stammt von Arbeiterinnen und Arbeitern ab, die im 19. und 20. Jahrhundert während der britischen Kolonialherrschaft aus Indien nach Sri Lanka gebracht wurden. Viele von ihnen leben bis heute unter prekären Bedingungen auf Teeplantagen, sind schlecht bezahlt und haben nur eingeschränkten Zugang zu grundlegenden Sozialleistungen, sauberem Trinkwasser und Bildung.
Engagement für Menschenrechte und wirtschaftliche Perspektiven
Während ihrer Reise besuchte die Delegation Projekte des Misereor-Partners Caritas Sri Lanka SEDEC, die sich für die Rechte dieser Bevölkerungsgruppe einsetzen. Die Organisation informiert die Hochland-Tamilinnen und -Tamilen über ihre Rechte und ermutigt sie, diese einzufordern. Darüber hinaus unterstützt das von Misereor geförderte Projekt Menschen dabei, sich ein zusätzliches Einkommen zu sichern – beispielsweise als Näherin, Weber oder Betreiberin eines kleinen Geschäfts. Kinder und Jugendliche erhalten zudem über Theater, Musik und Kunst neue Perspektiven für ihre Zukunft.
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Die Gruppe um Weihbischof Schepers traf sich auch mit N. Rajanayagi, der Protagonistin der diesjährigen Misereor-Fastenaktion, die auf den Plakaten zur Kampagne zu sehen ist. „Seit fünf Generationen arbeitet meine Familie auf der Plantage. Meine Mutter hat Tee gepflückt, meine Großmutter hat Tee gepflückt und ihre Mutter hat auch schon Tee gepflückt“, berichtete N. Rajanayagi, die auf einer Plantage im Hochland Sri Lankas geboren und aufgewachsen ist, dort geheiratet und ihre Kinder bekommen hat. Das Leben in der Siedlung ist von beengten Verhältnissen geprägt: „Wir haben überhaupt keine Privatsphäre, alle wissen, worüber man streitet. Und es ist immer laut.“
Mit der Unterstützung von Misereor und Caritas Sri Lanka-SEDEC konnte Rajanayagi jedoch einen anderen Weg einschlagen. Statt als Teepflückerin auf den Plantagen zu arbeiten, eröffnete sie einen kleinen Laden. Eine finanzielle Starthilfe ermöglichte es ihr, ein Wellblechgeschäft zu bauen und erste Waren einzukaufen. Heute verkauft sie alltägliche Dinge wie Snacks, Kokosnüsse, Räucherstäbchen, Streichhölzer und Gewürze an die Menschen in ihrer Gemeinde. So hat sie sich eine wirtschaftliche Existenz aufgebaut und ein Stück Unabhängigkeit gewonnen.
Weihbischof Schepers betonte zum Abschluss der Reise: „Ich bin Misereor sehr dankbar, dass in vielen kleinen Projekten, vor allen Dingen auch Frauen, wirklich eine Stärkung ihrer Persönlichkeit erfahren, die unglaublich ist. Und die Projekte von Misereor, die wir besucht haben, haben gezeigt, wie manchmal innerhalb von kurzer Zeit mit wenig Mitteln viel Erfolg möglich war.“
Eröffnung der Fastenaktion
Misereor eröffnet seine Fastenaktion 2025 am Sonntag, 9. März, um 10 Uhr mit einem festlichen Gottesdienst mit dem Essener Bischof Franz-Josef Overbeck und Misereor-Hauptgeschäftsführer Andreas Frick in der Kirche St. Antonius in Essen-Frohnhausen. Der Gottesdienst wird live im ARD-Fernsehen übertragen. Partnerinnen und Partner aus Sri Lanka werden zu Gast sein und über ihre Aktivitäten zugunsten der Hochland-Tamilinnen und -tamilen informieren. Am Sonntag, 6. April, werden dann in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands Spenden für die Arbeit von Misereor gesammelt.
Ansprechpartnerin
Referentin für Weltkirche und Mission
Dorothea Meilwes
Zwölfling 16
45217 Essen
0201/2204-271