von Thomas Rünker

Weihbischof Geßmann setzt bei seinen Insignien auf klare Linien und tiefe Bedeutung

Vor seiner Weihe am Sonntag, 2. Februar, hat der neue Essener Weihbischof Andreas Geßmann seine Bischofs-Insignien vorgestellt.

Was für die Königin die Krone, den Bürgermeister seine Amtskette und die Kapitänin auf hoher See ihre Uniform ist, das sind einem katholischen Bischof die Mitra, der Hirtenstab, das Brustkreuz und der Bischofsring: Insignien, die das Amt und die damit verbundenen Vollmachten nach außen hin sichtbar machen. Waren diese Bischofs-Insignien in früheren Zeiten durchaus prunkvoll gestaltet, hat sich seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 – 1965) ein schlichterer Stil durchgesetzt. Auch der neue Essener Weihbischof Andreas Geßmann hat für seine Insignien ganz bewusst eine einfache und zugleich elegante Gestaltung gewählt. Dabei lagen die Fertigung von Brustkreuz, Bischofring und Hirtenstab in den Händen von Goldschmiedemeister Ulrich Böckmann aus Gelsenkirchen-Buer, dessen Werkstatt bereits die Insignien für Weihbischof Wilhelm Zimmermann gefertigt hatte, den Vorgänger von Weihbischof Geßmann.

Die Mitra

Im Gottesdienst ist ein Bischof stets gut an seiner Kopfbedeckung zu erkennen, der Mitra. Die kegelförmige Haube mit rückwärts herabhängenden Bändern wird gewöhnlich auf das Scheitelkäppchen („Pileolus“) gesetzt. Der Bischof trägt die Mitra im Gottesdienst beim Einzug, wenn er sitzt, wenn er predigt, bei sakramentalen Handlungen – zum Beispiel bei einer Firmung – und wenn er an Prozessionen teilnimmt (außer bei eucharistischen Prozessionen). Er trägt sie nicht beim Gebet und beim Evangelium und vor dem eucharistischen Sakrament. Die Mitra von Weihbischof Geßmann wurde im Kloster Mariendonk bei Kempen am Niederrhein aus Shantungseide hergestellt. Auf der Mitra ist ein stilisiertes Kreuz abgebildet, das mit einem goldenen Streifen sowie einer begleitenden Silberlinie gestickt wurde.

Der Hirtenstab

Der Hirtenstab ist das zweite deutlich sichtbare Kennzeichen eines Bischofs. Bei Weihbischof Geßmann besteht er aus Nussbaum mit einer durchgehenden Maserung und einer aufgesetzten Silberkrümme. Insgesamt ist der Stab vierteilig (drei Holzteile und die Silberkrümme.) Alle Elemente werden miteinander verschraubt. An den Verbindungen der Holzteile sind Silberhülsen aufgebracht. Als Besonderheit befindet sich auf dem oberen Holzteil ein Knauf aus mattiertem Silber. Darauf ist die Heilige Schrift zu sehen – und unter der Bibel eine kleine wachsende Pflanze. Mit diesem Bild bringt der Weihbischof zum Ausdruck, dass im Hören auf das Wort Gottes und die Zeichen der Zeit eine lebensbejahende Kraft sowohl für jeden Menschen als auch für die Gemeinschaft wächst. Er ist davon überzeugt, dass gerade in einer vom Evangelium geprägten Kultur Wachstum möglich ist und Leben aufblühen kann. Wegen der aufwendigen Arbeiten und der geringen Vorlaufzeit wird der Hirtenstab erst kurz vor der Weihe von Weihbischof Geßmann fertig.

Das Brustkreuz

Das Brustkreuz ist ein bischöfliches Zeichen der Zugehörigkeit zu Jesus Christus. Es wird an einer Kordel oder an einer Kette um den Hals getragen. Das Kreuz von Weihbischof Geßmann besteht aus Silber und ist in der Oberfläche geradlinig, flach und fein mattiert. Es ist eine klassische Kreuzform ohne Korpus. Weihbischof Geßmann hat sich dabei für eine eckige Form entschieden, die an den Enden jeweils leicht abgerundet ist. Die Mischung aus markanten klaren Linien im Zentrum und zugleich geschwungenen Formen an den Rändern soll Zweifaches symbolisieren: Jesus Christus ist die Mitte des Lebens, der mit klaren Werten, Worten und Werken aufgetreten ist. Zugleich begegnete er Menschen mit Milde, Sanftmut und Barmherzigkeit.

Der Bischofsring

Der Bischofsring von Weihbischof Geßmann hat eine Siegelringform. Auf der Oberseite ist die aufgeschlagene Heilige Schrift zu sehen mit den Symbolen von Alpha und Omega. Das gleiche Bild verwendet Geßmann auch in seinem Bischofswappen, um die Bedeutung, die die Heilige Schrift für ihn hat, deutlich zu machen. Gleichzeitig ist der Bischofsring umrahmt. „Mit dem Ring wird die Aufmerksamkeit auf Jesus Christus gelenkt, dem Ursprung und Ziel unseres Lebens“, erklärt Geßmann.

Im Weihegottesdienst wird Weihbischof Geßmann der Bischofsring an den Ringfinger der rechten Hand gesteckt.

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