Wechsel im Bischöflichen Seelsorgeamt

Manche sagen auch "Schicht im Schacht" - nach fünf Jahren als Leiter des Dezernates Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat wurde Monsignore Wilhelm Tolksdorf heute aus seinem Amt veabschiedet.


Feierliche Verabschiedung von Monsignore Wilhelm Tolksdorf

Er sei immer ein Wanderer gewesen, so Monsignore Dr. Wilhelm Tolksdorf beim Blick zurück auf seine Jahre als Theologe und Priester. „Nach fast sechs Jahren als Dezernent im Bischöflichen Seelsorgeamt freue ich mich jetzt auf eine neue Herausforderung und Aufgabe.“ Zum 1. Januar 2005 hatte Tolksdorf die Leitung des heutigen Dezernates Pastoral übernommen. Jetzt führt ihn sein Weg an die Theologische Fakultät der Universität Fulda. Hier wird sich der 47-Jährige im Bereich der Pastoraltheologie habilitieren und einen Lehrauftrag übernehmen.

Wenn er auf die fast sechs Jahre im Dezernat Pastoral zurückschaue, sei er mehr als zufrieden. „Der Umstrukturierungsprozess, dem sich sowohl die Bischöfliche Verwaltung als auch die Gemeinden in den vergangenen Jahre stellen mussten, war schwierig. Die Mitarbeiter waren trotz allem aber hochmotiviert und kreativ“, betont der scheidende Dezernet. Selbstkritisch fügt er hinzu: „Die Trauerarbeit in den Gemeinden allerdings ist von uns in dem einen oder anderen Fall unterschätzt worden.“ Für Tolksdorf besteht in Zukunft die große Aufgabe in der Beantwortung der Frage, ob „wir als Kirche den Anschluss an die Realität der Gesellschaft schaffen“. Kirche müsse den Spagat schaffen, sowohl ihren eigenen Charakter zu wahren als auch ein Angebot in und für eine Gesellschaft zu sein, die andere Spielregeln habe.

Heute wurde Dr. Wilhelm Tolksdorf in Rahmen einer Feierstunde offiziell verabschiedet. Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck dankte dem scheidenden Dezernenten dafür, dass er die Aufgabe der Umstrukturierung in den vergangenen Jahren mit den notwendigen Maßnahmen mitgestaltet hat. Dieser Aufgabe sei er mit Fleiß und der ständigen Bereitschaft zum Gespräch und Gläubigkeit nachgekommen, so der Bischof. Overbeck: „Hinter allem stand und steht bei Monsignore Tolksdorf ein Bemühen, Seelsorge theologisch zu qualifizieren.

Dr. Wilhelm Tolksdorf, am 12. August 1962 in Bottrop geboren, wurde 1988 in Rom zum Priester geweiht. Erste seelsorgliche Erfahrungen sammelte er in der Pfarrgemeinde St. Martin in Bochum-Steinkuhl und als Kaplan in St. Josef, Duisburg-Mitte. Zum 1. Februar 1992 berief Bischof Dr. Hubert Luthe Tolksdorf zum Bischöflichen Kaplan und Geheimsekretär. Fünf Monate später folgte die Ernennung zum Domvikar an der Hohen Domkirche. Nach seiner Freistellung zur Promotion (1996) wurde er zum 1. Januar 2000 zum Rektoratspfarrer an St. Raphael in Duisburg-Bissingheim und acht Monate später zusätzlich zum Pfarrer an St. Joseph in Duisburg-Wedau ernannt. Ab dem 1. Mai 2002 war Tolksdorf Pfarrer der Essener Innenstadtgemeinde St. Gertrud. Anfang 2005 übernahm er die Leitung des Dezernates Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat.

Tolksdorfs Nachfolger im Amt des Dezernenten wird Dr. Michael Dörnemann (41). Er wuchs in Essen-Borbeck auf, studierte Theologie in Bochum und München und wurde 1995 zum Priester geweiht. Bis 1998 war er Kaplan in St. Gabriel, Duisburg-Neudorf, bevor er Subregens, stellvertretender Leiter, des Priesterseminars in Bochum wurde. In dieser Zeit promovierte Dörnemann in Kirchengeschichte. 2001 ernannte ihn der damalige Bischof Dr. Hubert Luthe zusätzlich zum Bischöflichen Beauftragten zur Förderung von geistlichen Berufen im Bistum Essen. 2006 wurde Dörnemann Pfarradministrator an Herz Jesu, Alt-Oberhausen, ein Jahr später Pfarrer der neu gegründeten Großpfarrei Herz Jesu. Zum Stadtdechanten von Oberhausen ernannte ihn Bischof Dr. Felix Genn im Oktober 2008.(dr)

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