von Thomas Rünker

Von Kicker bis Drachenboot: Vielfältige Sportangebote vernetzen die Beschäftigten im Bistum Essen

Line Dance, Radfahren, Fußball… - nie zuvor gab es so viele verschiedene Sportangebote für die Beschäftigten im Bistum Essen. Das Besondere: Alle Angebote organisieren die Mitarbeitenden für ihre Kolleginnen und Kollegen selbst. So gelingt Vernetzung über fachliche Grenzen und verschiedene Einrichtungen und Organisationen hinweg.

Beschäftigte organiseren Sportangebote für Kolleginnen und Kollegen

Drachenboot-Team startet mit Segen aus Hongkong

Monatliche Feierabend-Fahrradtouren ab Essener Dom

Die Nummer drei bekommt das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Als rechter Stürmer ist das Männchen mit dem gepflegten Scheitel fürs Toreschießen zuständig – und mit der bisherigen Saison ganz augenscheinlich sehr zufrieden. Wobei sich heute niemand mehr daran erinnert, ob die Siegermannschaft des diesjährigen Kickerturniers in der Kaffeelounge des Bischöflichen Generalvikariats in Essen tatsächlich mit der magentafarbenen Truppe um Stürmer Nummer 3 gewonnen hat – oder nicht doch mit der Gegnermannschaft in den weißen Trikots. Klar ist nur: Sport spielt bei den Beschäftigten der katholischen Kirche im Bistum Essen eine große Rolle, egal ob auf dem Kickertisch oder anderswo zu Lande, neuerdings auch zu Wasser – und manchmal sogar in der Luft.

Drachenboot-Mannschaft startet mit Segen und Unterstützung aus Hongkong

Erstmals hat die Diözese in diesem Jahr ein Drachenboot ins Rennen geschickt und damit gleich ihre internationalen Kontakte ausgespielt: Das Essener Partnerbistum Hongkong – in Süd-China sollen Drachenboote ja ihren Ursprung haben – schickte nicht nur per Video einen aufmunternden Segen seines Bischofs Kardinal Stephen Chow, sondern designte auch die Stirnbänder, die die Mannschaft bei der weltgrößten Drachenboot-Fun-Regatta in Duisburg trug. Das hat den Beteiligten aus verschiedenen Pfarreien und Verwaltungsabteilungen der Kirche jede Menge Spaß gebracht – auch wenn sportlich nach drei Vorrunden-Rennen Schluss war. Mannschaft wie Publikum können sich nach der Premiere in diesem Sommer demnächst durchaus weitere Regatta-Teilnahmen vorstellen.

Nach einer langen Corona-Pause war das Bistum in diesem Jahr auch wieder beim Essener Firmenlauf mit dabei: 51 Läuferinnen und Läufer, darunter Generalvikar Klaus Pfeffer, Ressortleiter Markus Potthoff, Seelsorgende, Verwaltungsbeschäftigte sowie zahlreiche Lehrkräfte der Essener Bistums-Schulen, machten sich gemeinsam vom Essener Dom aus auf den Weg zum Start an der Philharmonie – und liefen von dort über die gut fünf Kilometer lange Strecke zum Grugapark. Dort wurden sie von einem Unterstützungsteam empfangen, das beim Gepäcktransfer half, aufmunternde Worte bereithielt und den Weg zum Getränkestand weisen konnte. Auch wenn gerade beim Firmenlauf das olympische Motto „dabei sein ist alles“ im Vordergrund steht, konnte das Bistums-Team auch mit sportlichen Leistungen glänzen: Schnellste Läuferin war Marie Wecking, Referendarin an der Sekundarschule am Stoppenberg, mit einer Zeit von 25 Minuten und 25 Sekunden. Als schnellster Läufer landete Daniel Bugiel, Büroleiter des Bischofshauses – sonst ein Fachmann für Langstrecken zwischen 42,195 und 100 Kilometern - mit 18 Minuten 32 Sekunden unter den Top 100 der insgesamt rund 10.500 Firmenlauf-Teilnehmenden.

Wer zwar Paddeln und Laufen für ernsthafte Sportarten hält, aber beim Kickern zögert, sollte nicht auf die schon erwähnte Nummer drei bei ihren Torschüssen schauen, sondern auf die meist vier Menschen, die die silbernen Stangen mit den Spielfiguren bedienen. Mit der Umrüstung der ehemaligen Kantine zu einem zeitgemäßen Bürotreffpunkt für dienstliche Besprechungen und private Pausen samt Kaffeeautomaten und Wasserspender hat auch ein professioneller Kicker Einzug in die kirchliche Verwaltungszentrale mitten in der Essener Innenstadt gehalten. Der sorgt seitdem für so manche Schweißperle sowie – je nach Spielstand – lautstarke und emotionale Äußerungen der Freude oder der Enttäuschung. Gekickert wird nicht nur, um zwischen zwei Sitzungen den Kopf freizubekommen, sondern auch einmal im Jahr beim großen Kicker-Turnier. Neben Mitarbeitenden aus der Verwaltung haben sich in diesem Jahr auch Seelsorgende sowie Beschäftigte aus dem KiTa-Zweckverband im Bistum Essen zu einigen der 20 Zweier-Teams zusammengetan. Am Ende hatten Bernadette Wahl, Referentin für Glaubenskommunikation, und Pastoralreferent Johannes Geis die meiste Trainingserfahrung aus früheren Jugendheimzeiten und das nötige Talent im Handgelenk.

Personalabteilung unterstützt mit Know-how und Finanzen

Alle Sportangebote im Bistum verbindet, dass sie von Beschäftigten selbst ins Leben gerufen, organisiert und betreut werden. Im Hintergrund unterstützt die Personalabteilung diese Angebote mit Know-how und Finanzen, sponsert zum Beispiel Startgebühren oder große Teile der Trikot-Kosten. Die körperliche Fitness sei bei diesen Sportangeboten ein schöner Nebeneffekt, sagt Stefan Ruhl, Co-Leiter des Bereichs Personal im Bistum Essen. „In erster Linie unterstützen wir als Dienstgeber diese Angebote, weil sich dadurch Beschäftigte aus den unterschiedlichsten Bereichen kennenlernen und miteinander vernetzen“, erläutert er. So werde die große fachliche und persönliche Vielfalt in der Belegschaft deutlich. „Zugleich hoffen wir natürlich auch, mit unseren Teams bei den großen Sportveranstaltungen von dem einen oder der anderen als möglicher künftiger Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.“ Das hat beim Firmenlauf in Essen und der Duisburger Drachenboot-Regatta zumindest schon über die neuen Trikots funktioniert, auf die die Teams mehrfach angesprochen wurden: Vielleicht ist die magentafarbene Optik (die das Bistum schon deutlich länger trägt als die Fußball-Nationalmannschaft) ein Blickfang, vielleicht auch der auffällige Schriftzug „Du bewegst Kirche“.

Nach Land und Wasser gehört die traditionsreiche Fußballmannschaft „Himmelsstürmer“ des Bistums zu den Teams, die – nicht nur dem Namen nach – gelegentlich auch in der Luft unterwegs sind. In diesem Jahr musste sich das erfahrene, aber ersatzgeschwächten Team beim Turnier der deutschen Bistümer in Limburg jedoch in der Vorrunde geschlagen geben.

Alternativ zu den zahlreichen Freiluft-Aktivitäten haben Bistums-Beschäftigte in diesem Jahr auch ein neues Indoor-Angebot gestartet: In einer benachbarten Tanzschule in der Essener Innenstadt haben sich zehn Mitarbeiterinnen jeweils einmal wöchentlich in der Mittagspause im Line Dance probiert. Beim Reihentanz zu Country- oder Popmusik gibt’s ganz ohne Wettbewerbsdruck viel Spaß und die Erkenntnis, dass auch Bewegung in der Pause erholsam sein kann.

Monatliche Fahrradtouren zum gemeinsamen Start in den Feierabend

Darauf setzen auch die Feierabend-Touren, zu denen zwei Bistums-Beschäftigte ihre Kolleginnen und Kollegen einmal im Monat mit dem Fahrrad einladen: Um 17 Uhr geht‘s dann vom Essener Dom eine rund 25 Kilometer lange Runde durch Essen, meist durch eher unbekannte Ecken – und fast immer mit einem Biergarten, der zum geselligen Pausieren einlädt. Bei so viel Fahrrad-Begeisterung ist es fast selbstverständlich, dass eine große Bistums-Truppe auch beim Essener Stadtradeln dabei war und so mit dafür gesorgt hat, dass das ökumenische „ACK-Team KREUZ und quer“ in diesem Jahr mit weitem Abstand die meisten Kilometer eingefahren hat.

„Tu deinem Leib des Öfteren etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen“, hat die Heilige Teresa von Avila schon im 16. Jahrhundert gesagt. Und sie hätte vermutlich nichts dagegen gehabt, dass sich verschiedene Seelen beim gemeinsamen Sport einander näherkommen und hinterher mehr Freude an der gemeinsamen Arbeit haben. Von diesem Effekt berichten im Bistum Essen jedenfalls alle, die gemeinsam sportlich aktiv sind.

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen