Von Gospel bis Flamenco: Siegerchöre bringen Hoffnung zum Klingen

Die Sieger des Chorwettbewerbs "Hoffnungsschimmer 2025" zusammen mit
Chorwettbewerb zeigt kreative Wege, wie Musik Hoffnung stiftet und Gemeinschaft stärkt.
Siegerchöre setzen musikalisch starke Zeichen gegen Ausgrenzung, Trauer und kulturelle Trennung.
Sonderpreise würdigen inklusive Chorprojekte für Senioren und Menschen mit Behinderung.
Von der spanisch-südamerikanischen „Misa de los Pueblos“ über das Gospelrequiem „Deep River“ bis zu „Liedern gegen das Schweigen“ als Zeichen für Zivilcourage und Vielfalt reicht das Spektrum der Sieger des Chorwettbewerbs „Hoffnungsschimmer 2025“ im Bistum Essen. Stefan Glaser, Bischöflicher Beauftragter für die Kirchenmusik, überreichte Vertretungen der Chöre jetzt ihre Urkunden und die mit den Preisen verbundenen Finanzierungszusagen für die Chorprojekte, die sich alle um das Thema Hoffnung drehen.
Gewonnen haben:
- 1. Preis (5000 Euro): Der Projektchor der spanischsprachigen Gemeinde im Bistum Essen unter der Leitung von Chorleiter Andrés Salazar mit der „Misa de los Pueblos – Einheit im Glauben und im Gesang“.
- 2. Preis (3000 Euro): Die Chorgemeinschaft St. Nikolaus und St. Elisabeth der Essener Pfarrei Hl. Cosmas & Damian unter der Leitung von Simone Hirsch-Bicker.
- 3. Preis (2000 Euro): Der Kinder- und Jugendchor „Klosterspatzen Oberhausen“ der Propsteipfarrei St. Pankratius in Oberhausen-Osterfeld mit dem Projekt „Lieder gegen das Schweigen“ unter Leitung von Veit J. Zimmermann.
Mit zwei zusätzlichen Sonderpreisen in Höhe von jeweils 1000 Euro wurden zudem der integrative Seniorenchor im Marienheim, Essen-Überruhr, sowie der inklusive Sonnenchor des Caritasverbands Oberhausen ausgezeichnet. Mit den Preisgeldern werden zum Beispiel Aufführungen der eingereichten Projekte finanziert.
„Der Wettbewerb ,Hoffnungsschimmer 2025‘ zeichnet originelle Chorkonzepte aus, die über das gemeinsame Singen Hoffnungsmomente ermöglichen“, sagt Theresa Kohlmeyer, Leiterin der Abteilung Liturgie und Glaubenskommunikation im Bistum Essen. „12 Chöre und Initiativen haben sich an dem Wettbewerb beteiligt und wunderbar vielfältige Ideen eingereicht: Von Gemeindemusicals über Kammerchorkonzerte hin zu eigenen Kompositionszyklen zeigen die Projekte, wie bunt die Aktivitäten der Chöre im Bistum Essen sind.“
Musikalische Messe verbindet Spanien und Lateinamerika
In den spanischsprachigen Gemeinden in Essen, Gelsenkirchen und Bochum feiern Menschen aus Spanien und verschiedenen Ländern Süd- und Mittelamerikas gemeinsame Gottesdienste. Ihre unterschiedlichen Erfahrungen, zum Teil geprägt durch Verfolgung, Diskriminierung und Krieg, und unterschiedliche kulturellen Traditionen bilden im Alltag durchaus Herausforderungen für das Miteinander der Gläubigen. Dagegen möchte die „Misa de los Pueblos“ ein klingendes Zeichen der Hoffnung setzen: Sie verbindet die lateinamerikanischen Klänge und Rhythmen der „Misa Criola“ mit der spanischen Flamenco-/Rociera-Messe zu einem außergewöhnlichen liturgisch-musikalischem Ereignis, das nicht nur zum Zuhören, sondern auch zum aktiven Mitmachen einlädt. Ein innovatives Projekt, das Grenzen überwindet, Menschen zusammenführt und neue Räume für gemeinsame Glaubenserfahrungen öffnet – und deshalb den ersten Preis des Chorwettbewerbs „Hoffnungsschimmer 2025“ erhält.
Gospelrequiem stiftet Hoffnung nach Kirchenschließung
Das „Gospelrequiem Deep River“ (Musik: Christoph Haunschild) hat die Essener „Chorgemeinschaft St. Nikolaus und St. Elisabeth“ ausgewählt, um auf Gefühle wie Abschiedsschmerz, Trauer, Hoffnung und Unsicherheit in der Gemeinde zu reagieren, die sich in der Gemeinde mit Blick auf die für Herbst geplante Schließung der Kirche St. Elisabeth im Stadtteil Schonnebeck breit macht. Denn traditionell sind gerade Hoffnung und Trauer die beiden wichtigsten Themen der Gospelmusik. So stellt das ökumenisch ausgerichtete Chorprojekt mit seinen emotionalen Gesängen und den zahlreichen begleitenden Instrumenten einen Hoffnungsschimmer bei der Suche nach einer neuen religiösen Heimat dar und dient laut Jury als gutes Beispiel, wie kreativ und würdig eine Gemeinde den Abschied ihrer Kirche gestalten kann.
Kinder- und Jugendliche singen „Lieder gegen das Schweigen“
Die drittplatzierten „Klosterspatzen Oberhausen“ reagieren mit ihrem Projekt auf Polarisierungen und Ausgrenzungen in der Gesellschaft, die viele Menschen sprachlos machen. Hier entfachen die „Klosterspatzen“ einen Hoffnungsschimmer, weil sich Kinder und Jugendliche für Vielfalt und Zivilcourage einsetzen. Die „Lieder gegen das Schweigen“ sind für die Jury eine spannende Mischung aus neuen Kompositionen von Christian Tölle, Bearbeitungen historischer Werke sowie improvisierten Elementen. Begleitet wird der Chor von einem kammermusikalischen Ensemble. Auf innovative Art und Weise verbinden sich klassische Klangbilder mit zeitgenössischen Ausdrucksformen, um den Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben und die Hoffnung für das Publikum klingend erlebbar zu machen, heißt es im Urteil der Jury.
Neben den drei Preisträgern hat sich die Jury angesichts der Einsendungen entschieden, einen Sonderpreis an zwei Projektchöre zu vergeben. Der Seniorenchor im Marienheim, Essen-Überruhr und der Sonnenchor des Caritasverbandes Oberhausen hätten zwar die Ausschreibungskriterien nicht vollständig erfüllt, schreibt die Jury. Beide Chöre machten jedoch deutlich, dass das gemeinsame Singen in vielfältigen Formen stattfinden und damit jeder und jedem einzelnen Hoffnung schenken kann – egal in welcher Lebenssituation er oder sie sich befindet.
Ansprechpersonen
Leiterin der Abteilung Liturgie und Glaubenskommunikation
Dr. Theresa Kohlmeyer
Zwölfling 16
45127 Essen
0201/2204-647
Bischöflicher Beauftragter für Kirchenmusik
Stefan Glaser
Zwölfling 16
45127 Essen
Referentin für kirchenmusikalische Nachwuchsförderung
Anna Grundmeier
Zwölfling 16
45127 Essen
0151/28863997