Vielleicht wäre Hilfe möglich gewesen…

Der Gedanke an Suizid und auch der Suizidtod selbst isoliert die von ihm Betroffenen. Das Sprechen darüber kann helfen. Die Krisenbegleitung der Telefonseelsorge Duisburg Mülheim Oberhausen bietet Hilfe an.

Begleitung für Menschen in Lebenskrisen und von Suizid Betroffene

Vor zwei Wochen hat der Fall eines 66-jährigen Mannes die Öffentlichkeit bewegt, der einen Überfall auf sich und seine Frau in Südfrankreich vorgetäuscht hatte. Der Mann soll die Geschichte des Verschwindens und des Überfalls erfunden haben, um den Selbstmord seiner Frau gegenüber Angehörigen und Freunden zu verbergen.

Rosemarie Schettler, Leiterin der Krisenbegleitung der Telefonseelsorge Duisburg Mülheim Oberhausen, zeigt dieser Fall, welche tragischen Auswirkungen und welche belastende Tragweite Suizid auf die von ihm Betroffenen haben kann. Sie stellt sich die Frage - wenn schon der mögliche Suizidtod der Frau nicht zu verhindern war - , ob es nicht eine Alternative zur Vortäuschung einer Entführung gegeben hätte. „Das Paar muss sich in dem Versuch der Lösung einer für sie beide unerträglichen Situation unendlich allein gefühlt haben“, so die Diplom-Sozialpädagogin.

Typisch wäre, dass der Gedanke an Suizid und auch der Suizidtod selbst mehr noch als ein üblicher  Todesfall die von ihm Betroffenen isoliere. Zu viele Tabus und Schamschwellen würden berührt. Dabei wäre es so wichtig zu wissen, dass das Sprechen darüber helfen kann: am besten mit einem unbeteiligten Menschen, um die eigene innere Distanz wieder etwas vergrößern zu können.
 
Ein solches Gesprächsangebot - kurzfristig, verschwiegen und gebührenfrei - bietet schon seit vielen Jahren in Duisburg die Krisenbegleitung der Telefonseelsorge Duisburg, Mülheim und Oberhausen. Sie wird vom Bistum Essen und den evangelischen Kirchenkreisen der Städte Duisburg, Mülheim und Oberhausen finanziert. Dass Krisensituationen entstehen, sei nicht zu verhindern, doch – so Rosemarie Schettler – „die damit verbundene Isolation und Zuspitzung kann durch die Krisenbegleitung immer wieder verhindert oder abgeflacht werden.“ Die Krisenbegleitung ist unter der Telefonnummer 0203/22656 und per E-Mail und kriseduisburg@aol.com zu erreichen. (scho/do)

Pressestelle Bistum Essen

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