Unterwegs für eine bessere Bildung

Haiti- der kleine Karibikstaat ist das ärmste Land Amerikas. Jean Baptiste Michel Bel ist als Adveniat-Gast aus Haiti im Ruhrbistum. In Gesprächen und Begegnungen berichtet er von der Not und Armut, aber auch von der Hoffnung und Solidarität, der Kraft und dem Lebensmut der Bevölkerung Haitis.


Adveniat-Gast aus Haiti stellt Schul-Projekt vor

Haiti – ein Land im Ausnahmezustand. Am Beispiel Haitis, dem ärmsten Land Amerikas, lenkt die diesjährige Adveniat-Weihnachtsaktion den Blick auf die vergessenen Weltregionen, die besonders unter der derzeitigen Wirtschaftskrise zu leiden haben.

Unter dem Motto „Den Armen eine gute Nachricht!“ ist die Aktion Adveniat 2009 am ersten Advent gestartet. Gemeinsam mit  Gästen aus Haiti will Adveniat Wege aus der Armut aufzeigen und Zeichen der Solidarität und der Hoffnung setzen. Als Gast im Bistum Essen nutzt Jean-Baptiste Michel Bel,  Koordinator für Erziehungswesen im Erzbistum Cap-Haitien, Begegnungen und Gespräche in Schulen, Gemeinden und Verbänden des Ruhrbistums, um zu zeigen, dass die Kirche in Lateinamerika vor der Not und Armut nicht resigniert, sondern an die Kraft und den Lebensmut der Bevölkerung glaubt. Als Gast von Weihbischof Ludger Schepers im Bischöflichen Generalvikariat, im Bischöflichen Gymnasium am Stoppenberg, im Bischöflichen Abteigymnasium in Duisburg, in der Pfarrei St. Georg, Essen-Ruhrhalbinsel, sowie der Pfarrei St. Cyriakus in Bottrop  erzählte er von den Menschen auf Haiti -  besonders von den Kindern und ihrer Freude am Lernen.

 „Zwei Latrinen für 290 Schüler einer Pfarreischule, keine richtige Küche und erst recht kein Schulmaterial, kein Lineal, keine Bücher oder Stifte“, beschreibt Jean-Baptiste Michel Bel die Situation der meisten Pfarrschulen im Gespräch mit Weihbischof Ludger Schepers. Aber auch die Lehrerausbildung  sei nicht optimal. Seine Aufgabe als Koordinator für Erziehungswesen in der Erzdiözese Cap-Haitien sei es, die pädagogische Arbeit der Lehrer zu begleiten und Fortbildungen anzubieten. „Unsere Lehrer müssen professioneller werden, wir müssen weiterhin an der Qualität arbeiten“, weiß Bel. Seit 17 Jahren macht er sich, der selbst vier Studienabschlüsse hat, für dieses Lehrer- und Schulprojket stark. Er ist in Schulen unterwegs, berät Lehrer und Schulleiter, macht Unterrichtsbesuche, bringt Verbesserungsvorschläge ein und bietet Fortbildungsseminare für Lehrer an. „Nicht zuletzt die Tatsache, dass sich in Haiti fast jeder ‚Lehrer‘ nennen darf, ist ein Problem. Es gibt keine Ausbildung oder ein Studium“, erklärt Bel.

Eine gute und erfolgreiche Lehreraus- und fortbildung kann das Erzbistum Cap-Haitien nur mit Hilfe von Adveniat anbieten. Deshalb freut sich Bel besonders, dass er „sein“ Projekt als gute Investition von Spendengeldern im Ruhrbistum in den Wochen vor Weihnachten vorstellen kann. „Unsere Pfarrschulen sind wichtig, weil hier die Kinder die Grundlagen lernen, die unabdingbar sind, um auf Dauer unser Land Haiti wieder nach vorne zu bringen. Es ist der einzige Weg, dass unsere Bevölkerung lesen, schreiben und rechnen lernt.  Auch wenn das Optimum noch nicht erreicht ist, wir sind auf einem guten Weg“, freut sich Jean-Baptiste Michel Bel. Auf Haiti wird einmal mehr der direkte Zusammenhang von Armut und fehlender Bildung deutlich. Das Schulprojekt des Erzbistums Cap-Haitien sei die richtige Antwort, diese Spirale zu durchbrechen, die Unterstützung der Pfarrschulen sei auf jeden Fall mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein, betont Jean-Baptiste Michel Bel abschließend.(dr) 



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