„Unfassbar viel Spaß“ im Sommerlager
Sommer, Sonne, Strand und Matsche: Fast 2.000 Kinder und Jugendliche aus dem Bistum Essen sind während der Sommerferien mit katholischen Jugendverbänden unterwegs zu Sommerlagern und Ferienfreizeiten. Ob es an die Nordsee geht oder in die Berge: Der Spaß im „Abenteuer Sommerlager“ ist garantiert.
Mit über 100 Leuten sind die Messdiener der Gemeinde zur Heiligen Familie in Essen-Margarethenhöhe unterwegs nach Ebermannstadt bei Bamberg in der Fränkischen Schweiz. „Mit Gott, ohne Handy“ verbringe man den Tag, sagt Leiterin Franzi Gärtner (24). Trotzdem treten beim Sport „Team Mario“ gegen „Team Pokemon“ gegeneinander an, wenn auch nicht virtuell, sondern in der realen Welt.
Nicht nur für die teilnehmenden Kinder, auch für die 26 Leiter der Margarethenhöhe zwischen 16 und 26 Jahren, die sich daheim regelmäßig in der Messdienerleiterrunde treffen, ist das Lager eine tolle Gelegenheit, zwei Wochen zusammen zu verbringen und abends, wenn Ruhe einkehrt, auch mal mit der Liedermappe am Lagerfeuer zu sitzen. „Außerdem wird man regelmäßig für das belohnt, was man hier tagsüber leistet, wenn man sieht, wie unfassbar viel Spaß die Kinder haben“, findet Franzi Gärtner. Und hoch ist die Leistung allemal: Täglich sind zum Beispiel zwei der Leiter für’s Kochen zuständig und scheuen noch nicht einmal davor zurück, für 108 Mitesser Püree aus frisch geschälten Kartoffeln zuzubereiten.
Zum zwölfköpfigen Leitungsteam der Gemeinde Heilig Kreuz in Gladbeck gehören sechs Newcomer. „Aber das sind trotzdem alles alte Hasen, die seit zehn Jahren als Teilnehmer mit ins Lager gefahren sind“, sagt Stefanie Sanders (29), die selbst das Lager zum zwölften Mal als Leiterin begleitet. Im nordniederländischen Midwolda in der Nähe von Groningen hat die Gruppe mit 31 Kindern zwischen neun und 15 Jahren die riesige Scheune eines alten Bauernhofgeländes bezogen. Drinnen ist wettergeschützt das Hüttendorf untergebracht, der Dorfplatz mit Teppich ausgelegt. Die Beachvolleyball-Halle nebenan lädt abends zum Sport unter Schwarzlicht ein.
Jeder Tag hat sein eigenes Motto. „Am Sonntag hatten wir einen ‚Harry Potter-Tag‘ und haben beim ‚Quiddich‘-Spiel den Goldenen Schnatz gesucht“, erzählt Stefanie Sanders, „und im Gottesdienst am Morgen hat Pastor Andreas Lamm darüber gepredigt, Mut zu haben wie Harry Potter.“ Den Mut konnte die Gruppe anschließend gut gebrauchen. Denn das „Zahnbürstenmörder-Spiel“ versetzte alle derart in Schrecken, dass selbst die Leiter sich abends von anderen ins Bett bringen ließen, damit keiner allein dem unbekannten Mörder ausgeliefert war und aus dem Spiel ausscheiden musste.
Beim Sommerlager der Caritas Altena-Lüdenscheid für 56 Kinder gibt es neben den 17 ehrenamtlichen Betreuern und Küchenkräften auch eine hauptamtliche Leitung: Der Sozialpädagoge Daniel Intile begleitet das Lager auf Ameland, dessen Kinder sich – anders als in den Reisegruppen der Pfarreien – vor der Reise noch nicht kannten. „Wenn man dann zwei Wochen ein gemeinsames Zimmer hat, gibt’s manchmal Konflikte, die aufgefangen werden müssen“, erklärt Intile. Mit der Caritas sind unter anderem Kinder aus benachteiligten Familien, Förderschüler und auch drei Flüchtlingskinder unterwegs. „Wie die großen 14-jährigen sich um die Sechsjährigen kümmern, das ist richtig schön anzusehen. Und alle zusammen bedanken sich immer nach dem Essen: Das war spitze!“