von Cordula Spangenberg

Über 200 Frauen demonstrierten am Essener Dom für Frauen-Rechte

Frauen-Gruppen fordern Zugang zu Kirchen-Ämtern, Toleranz gegenüber alternativen Lebensformen und konsequente Verfolgung von Verbrechen innerhalb der Kirche

Mit den Aufrufen „Es ist fünf nach zwölf für unsere Kirche“ und „Frauen, worauf wartet ihr?“ sind am Samstagmittag über 200 Frauen in der Essener Innenstadt auf die Straße gegangen, um für eine Erneuerung der katholischen Kirche zu demonstrieren. Mit Schellen und Trommeln, Bannern und Plakaten zogen Frauen und Männer vom Willy-Brandt-Platz am Hauptbahnhof zur Kundgebungsbühne am Essener Dom, wo sie von Dompropst Thomas Zander begrüßt wurden. In seiner kurzen Ansprache verwies er auf die Amazonas-Synode und den von der Deutschen Bischofskonferenz geplanten "synodalen Weg". "Das Fenster der Veränderung ist vom Papst geöffnet worden", rief er den Frauen zu. Neben Dompropst Thomas Zander nahmen auch Weihbischof Ludger Schepers und Generalvikar Klaus Pfeffer an der Kundgebung teil. 

Prof. Agnes Wuckelt, stellvertretende Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), stellte die Positionen und Forderungen der Demonstrantinnen vor. Die Teilnehmerinnen fordern eine ernstzunehmende Gleichberechtigung von Frauen mit Zugang zu allen kirchlichen Diensten und Ämtern. Die Kirche müsse sich gegenüber Menschen unterschiedlichster Herkunft und sexueller Orientierung offen zeigen, Brüche in Lebenswegen der Menschen akzeptieren und im Gegenzug Verbrechen und Fehlverhalten in den eigenen Strukturen konsequent verfolgen, hieß es während der Demonstration. 

Zu der Kundgebung aufgerufen hatten der kfd-Diözesanverband Essen, die Bewegung Maria 2.0 im Bistum Essen sowie die Initiative „#NichtmitUns…!“ der Pfarrei St. Josef Essen-Ruhrhalbinsel.

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