von Thomas Rünker

Synodaler Weg stimmt für mehr Mitbestimmung der Gläubigen

Vollversammlung des Reformprozesses in der deutschen katholischen Kirche hat in Frankfurt einen weichenstellenden Grundtext verabschiedet, der Spielräume für eine Neuordnung von Macht und Gewaltenteilung eröffnet. Bischof Overbeck: „Der Wunsch nach Veränderung wird von einer großen Mehrheit getragen.“

Mit klarer Mehrheit hat die Vollversammlung des Synodalen Wegs am Donnerstagabend eine entscheidende Weichenstellung hin zu mehr Mitbestimmung aller Gläubigen in der katholischen Kirche vorgenommen. Nach intensiven Beratungen stimmten 88 Prozent der Delegierten für den Grundtext des Forums „Macht und Gewaltenteilung“, der damit die Basis für weitere konkrete Reformen in diesem Bereich bildet. Auch unter den Bischöfen lag die Zustimmungsquote mit 74% deutlich über der notwendigen Zweidrittel-Mehrheit.

Die Annahme des Grundtextes sei „ein sehr wichtiger Schritt auf dem Synodalen Weg und ein deutliches Signal: Gemeinsam wollen wir mutig und veränderungsbereit unsere Kirche neu gestalten“ sagte Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck nach der Abstimmung. „Der Wunsch nach Veränderung wird von einer großen Mehrheit getragen.“ Zusammen mit Claudia Lücking-Michel vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken leitet Overbeck das Forum „Macht und Gewaltenteilung“, das den Text in die Vollversammlung eingebracht hatte.

Dauerhafte Teilhabe aller Gläubigen

Die Perspektive des Forums auf Macht- und Gewaltenteilung in der Kirche „zielt auf klare Rollen, verbindliche Verfahren und echte Entscheidungen“, sagte Overbeck. Ernstgemeinte Teilhabe gehe nicht auf Zeit. „Deshalb wollen wir die synodalen Strukturen in unserer Kirche auf Dauer stellen, damit die Teilhabe aller Gläubigen an der Verkündigung des Evangeliums nachhaltig und wirkmächtig sein kann.“

Auf der dritten Synodalversammlung werden Texte aus allen vier Synodalforen beraten. Neben Macht und Gewaltenteilung bestimmen die Themen priesterliches Leben heute, Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche sowie Leben in gelingenden Beziehungen, also die Frage nach einer neuen Sexualmoral, die Diskussionen der noch bis Samstag laufenden Vollversammlung.

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