Süße Marmelade für ein leichteres Leben

Holunder-Vanille und Johannisbeere mit Rum - durch den Kauf köstlicher Marmeladensorten unterstützte Franz Vorrath die Bosnienhilfe. Die Konfitüre wurde von Ursula und Heribert Hölz persönlich in das Büro des Weihbischofs geliefert.

Himbeer-Erdbeer, Holunder-Vanille oder Schwarze Johannisbeere mit Rum – schon beim Lesen der Etiketten läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Kenner wissen, wie köstlich die Marmeladen schmecken, die Ursula und Heribert Hölz, die „Gesichter“ der Bosnienhilfe der Caritas Duisburg, in ihrer eigenen kleinen Küche produzieren. Mit dem Erlös aus dem Verkauf unterstützen Sie eine Suppenküche in Zenica.

Am Donnerstag besuchte das Ehepaar Weihbischof Franz Vorrath in seinem Essener Büro. Im Gepäck zehn Gläser ihrer beliebtesten Marmeladensorten und eine Handvoll spannender Geschichten aus Bosnien. Am 4. März dieses Jahres konnte die Bosnienhilfe auf 20 Jahre Engagement in dem vom Balkankrieg gebeutelten Land zurückblicken. Bei der Jubiläumsfeier versprach der Weihbischof spontan, zehn Gläser Marmelade zu kaufen.

Nun sind die Früchte des Sommers gereift, die Marmelade ist gekocht und Franz Vorrath machte sein Versprechen wahr. „Ich weiß doch, wie hervorragend die Konfitüre schmeckt“, lachte der Weihbischof und lobte ausdrücklich die Marmeladen-Aktion, die Ursula Hölz seinerzeit ins Leben rief, um einer bettelarmen bosnischen Familie zu einem einfachen Haus zu verhelfen. Das Häuschen konnte 2003 bezogen werden und seitdem kommt der Erlös aus dem Verkauf der Suppenküche in Zenica zu Gute. „123 Essen können wir am Tag zur Verfügung stellen“, freute sich Heribert Hölz. Es wird den Bedürftigen, die zum Teil weit außerhalb der Stadt wohnen, nach Hause geliefert. Viele von ihnen leiden, so Hölz, vor allem an der Perspektivlosigkeit. „Wenn wir in einem Jahr wieder über dieses Thema sprechen, wird sich nichts geändert haben“, gab er zu bedenken.

Voller Anerkennung für die Arbeit von Familie Hölz fragte Weihbischof Vorrath interessiert nach Bemühungen zur Hilfe zur Selbsthilfe, etwa durch die Ansiedlung von Kleinindustrie. Kleinbauerngenossenschaften habe man aufgebaut und Schafherden sollen Unabhängigkeit schaffen, erklärte das Ehepaar. Allerdings sei es in einem Land wie Bosnien mit fehlender Infrastruktur und kargem Felsboden äußerst schwer, Fuß zu fassen.

7.000 Gläser Marmelade wurden in den Anfängen eingekocht. 1.500 Kilogramm Gelierzucker wurden dazu benötigt. „Ein halbes Jahr lang verzichten wir komplett auf unsere Wohnkultur“, berichtet Ursula Hölz, „im Flur, in der Küche und in unserem Wohnzimmer stapeln sich Gläser, Obst und Zubehör“. Aber sie sieht es gelassen. „Manche sagen ,wir seien verrückt“, lachte sie, „vielleicht ein bisschen verrückt im Kopf und sicher sehr verrückt im Herzen“. (ga)

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