„Sternsinger sind ein Aushängeschild der Kirche“

Rund 1.500 Kinder und Jugendliche werden am 30. Dezember 2010 zur bundesweiten Eröffnung der 53. Aktion Dreikönigssingen in Essen erwartet. "Kinder zeigen Stärke" heißt das Leitwort der Aktion, die am Beispielland Kambodscha Kinder mit Behinderungen in den Mittelpunkt rückt.


Bundesweite Eröffnung der Aktion Dreikönigssingen 2011 in Essen

Königlich wird es in Essen zum Ende des Kulturhauptstadtjahres zugehen: Zur bundesweiten Eröffnung der 53. Aktion Dreikönigssingen werden am Donnerstag, 30. Dezember, in der Ruhrmetropole 1.500 Sternsinger erwartet. Die Mädchen und Jungen reisen vornehmlich aus der Region an, doch auch Gäste aus Bayern und aus weiteren Teilen der Bundesrepublik werden mit dabei sein. Das Ruhrbistum ist erstmals Gastgeber einer Aktionseröffnung der Sternsinger, die jedes Jahr ein anderes Bistum ausrichtet.

„Ich freue mich, dass die traditionsreiche Aktion von Kindern für Kinder in diesem Jahr in unserem Bistum eröffnet wird“, betonte Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck in Essen vor der Presse. Die Sternsingeraktion sei „von großer Bedeutung für die Kinder- und Jugendpastoral“. Kambodscha als Beispielland der „Aktion Dreikönigssingen 2011“ lenke den Blick vor allem auf dort lebende Kinder mit Behinderung. Es sei wichtig, möglichst viele Menschen für die sozialen Nöte zu sensibilisieren. „Diese soziale Not gibt es in Kambodscha, einem der ärmsten Ländern der Welt, aber auch hier bei uns“, so Overbeck, und verwies dabei auf die Tatsache, dass es in  der Stadt Essen rund 200 wohnungslose Straßenkinder gebe. „Die Aktion Dreikönigssingen zeigt, dass wir Kirche vor Ort sind, aber auch Kirche in der Einen Welt“, betonte der Bischof.


500.000 Kinder und Jugendliche machen mit

„Kinder zeigen Stärke“ heißt das Leitwort der 53. Aktion. „Bei der nächsten Sternsingeraktion zeigen Kinder durch ihren Einsatz Stärke“, ist sich der Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, Prälat Dr. Klaus Krämer, sicher. Er sei zuversichtlich, dass sowohl die Eröffnung in Essen als auch die Sternsingeraktion, an der sich rund 500.000 Kinder und Jugendliche beteiligen werden, „ein großer und schöner Event“ werde. Der Prälat berichtete, dass Kambodscha noch immer unter den Folgen einer barbarischen Diktatur und eines Bürgerkriegs leide. Mangelernährung und eine schlechte Gesundheitsversorgung seien Ursachen von Behinderungen, auch bei Tausenden Kindern. Hinzu komme das Problem von rund vier bis sechs Millionen versteckten Landminen, die bis heute Menschen töteten oder verstümmelten. „In Kambodscha zeigen Kinder, dass es möglich ist, ohne Beine Fußball zu spielen und ohne Hände zu schreiben", so Krämer.  Die Kinder dort machten deutlich, dass man mit einer Behinderung fast alles erreichen könne, wenn man die nötige Unterstützung bekomme.       
„Kinder sind oft ganz eindrucksvolle Vorbilder und Beispiele, wie sie in Schwierigkeiten mit großer Selbstverständlichkeit ihre Situation meistern, so dass sie Erwachsene immer wieder in Erstaunen versetzen können“, so der Prälat. Auch das sei eine Botschaft dieser Aktion. Doch in den so genannten Entwicklungsländern fehle es jedoch meist an dieser Unterstützung und an Konzepten für ein gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung. In armen Ländern hätten Kinder und Erwachsene mit einer Behinderung oftmals kaum Chancen auf eine Schulbildung oder bezahlte Arbeit. „Die meisten führen ein Leben in Ausgrenzung und Armut. Auch darauf wollen die Sternsinger mit ihrem Engagement hinweisen“, betonte Krämer.


Botschafter des Glaubens

„Wir wollen also nicht nur Geld sammeln, sondern auch Bildungsarbeit leisten und Bewusstsein für Menschen mit Behinderung schaffen“, unterstrich Pfarrer Simon Rapp, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), in Essen. Die Sternsinger „Botschafter unseres Glaubens und unserer Kirche“ und ein „Aushängeschild der Katholischen Kirche“. Rapp berichtete, dass an der letzten vom Kindermissionswerk und BDKJ durchgeführten Sternsingeraktion über 12.000 Pfarrgemeinden, Schulen und Gruppen teilgenommen hätten. Rund 40 Millionen Euro seien gespendet und 2400 Projekte gefördert worden. „Kinder und Jugendliche helfen mit, dass Not in aller Welt gelindert wird“, lobte des Bundespräses des BDKJ.

Dass rund 1.500 Jungen und Mädchen aus acht Diözesen bei der Eröffnung der Sternsingeraktion am 30. Dezember „das bunte Bild der Stadt Essen noch bunter machen“ werden, darüber freut sich Andreas Strüder, Diözesanseelsorger des BDKJ im Bistum Essen, schon jetzt. Um 10.00 Uhr treffen sich dann die kleinen Könige zu einer Auftaktveranstaltung auf dem Domplatz in der Essener Innenstadt. Geschmückt mit Kronen und Sternen ziehen die Mädchen und Jungen anschließend zum Colosseum-Theater, wo sie zunächst einen Gottesdienst mit Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck feiern werden. Nachmittags beschäftigen sich die Mädchen und Jungen in 17 Workshops kreativ mit der Situation von Kindern mit einer Behinderung in der Einen Welt. (do)

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