Sternsinger bieten „Segen to Go“ und bringen „Segensbriefe“ nach Hause
„Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit.“ Unter diesem Motto startet nach dem Jahreswechsel in den Pfarreien des Bistums Essen die Aktion Dreikönigssingen 2022. Gekleidet als Heilige drei König, die einem Stern folgten, um das Jesus-Kind in der Krippe zu besuchen, ziehen dann wieder hunderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Ruhrgebiet und dem Märkischen Sauerland durch die Straßen, um den Menschen Gottes Segen für das neue Jahr zu wünschen und Geld für Kinder in Not zu sammeln.
Sternsinger am Essener Dom
Am Dreikönigstag, 6. Januar, stehen Sternsingerinnen und Sternsinger von 11 bis 13 Uhr vor dem Essener Dom in der Fußgängerzone. Vor dem Glaspavillon der Cityseelsorge „grüßgott“ singen sie an der frischen Luft und mit reichlich Abstand von Weihnachten, bitten um Spenden für Kinder-Hilfsprojekte und verteilen die Segensaufkleber für Zuhause.
Inhaltlich dreht sich das Gesundheits-Motto dabei um weit mehr als Corona – im Fokus der Aktion steht in diesem Jahr eine gute medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten, zum Beispiel im Südsudan und anderen Ländern Afrikas. Und doch bestimmen die Folgen der Pandemie auch im zweiten Corona-Jahr maßgeblich die weltgrößte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Viele Gemeinden haben die traditionellen Hausbesuche erneut abgesagt und bieten stattdessen an zentralen Orten in der Nachbarschaft – zum Beispiel vor Geschäften oder in Kirchen – „Segen to go“ an: Wer mag, kann sich dort einen Aufkleber mit dem Haussegen „20*C+M+B+22“ mitnehmen und sich daheim selbst über die Tür kleben. „C+M+B“ steht dabei für den jahrhundertealten lateinischen Sternsingersegen „Christus mansionem benedikat“: Christus segne dieses Haus. Wo es die Segensaufkleber gibt, kann auch direkt für die Sternsingeraktion gespendet werden.
Sternsinger laden zu "Segens-Drive-Ins" und verteilen „Segensbriefe“
Andere Gemeinden verteilen den Haussegen zusammen mit Informationen über die Aktion und der Bitte um Spenden als „Segensbriefe“ in den Briefkästen und setzen so auf eine kontaktlose Übermittlung der guten Neujahrswünsche in die eine und der dringend benötigten Hilfsgelder in die andere Richtung. Neben der klassischen Banküberweisung und Spendendosen sammeln die Sternsingerinnen und Sternsinger ihre Spenden auch auf digitalem Weg.
Wo Sternsingerinnen und Sternsinger in den kommenden Tagen durch die Straßen ziehen, sind besondere Hygienemaßnahmen Pflicht. So werden sich die Kinder und Jugendlichen in der Regel nur vor den Türen der Häuser aufhalten. Einige Gemeinden setzen zum Beispiel auf Kescher oder haben ihre Spendendosen anderweitig an langen Stielen befestigt, um die Abstandsregeln einhalten zu können. Zudem bitten viele Gemeinden um Vorab-Anmeldungen der Haushalte, die einen Sternsingerbesuch wünschen. Nach guten Erfahrungen im vergangenen Januar setzen zwei Bochumer Gemeinden außerdem erneut auf „Segens-Drive-Ins“: Am Samstag, 8. Januar, kann man sich den Sternsingersegen ab 10 Uhr in den Stadtteilen Laer (vor der Fronleichnamkirche, Alte Wittener Str. 23, bis 14 Uhr) und Ehrenfeld (Parkplatz Pieperstraße 14, bis 16 Uhr) auch ins Auto oder aufs Fahrrad reichen lassen.
Fast 900.000 Euro Spenden im vergangenen Januar
Trotz der massiven Einschränkungen konnten die Sternsingerinnen und Sternsinger im Bistum Essen im vergangenen Januar fast 900.000 Euro an Spenden für die Aktion Dreikönigssingen sammeln. Durch viel Engagement und Kreativität konnten die 74 Gemeinde-Gruppen aus dem Ruhrbistum so immerhin zwei Drittel des Vorjahres-Spendenergebnisses erreichen. Bundesweit verbuchte die Aktion mit einem Spendeneingang von gut 38 Millionen Euro knapp 80 Prozent des Vorjahreswertes.
„Lasst uns die Welt verändern – Gemeinsam geht’s!“
„Lasst uns die Welt verändern – Gemeinsam geht’s!“, haben das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) angesichts der vielfältigen Aktivitäten die gemeinsam getragenen Aktion Dreikönigssingen in Corona-Zeiten überschrieben. Wie konkret die Sternsingeraktion vor Ort verläuft, erläutern die meisten Pfarreien und Gemeinden auf ihren jeweiligen Internetseiten. Zudem haben sie mit der Aktion in diesem Jahr länger Zeit: Endet die Sternsingerzeit in der Regel am Wochenende nach dem Dreikönigstag am 6. Januar, kann in diesem Jahr bis zum 2. Februar gesammelt werden.