Sternsinger aus dem Bistum zu Gast in Berlin

Kleine Könige und Königinnen aus dem Ruhrbistum haben den Segensspruch "C+M+B 2012 - Christus mansionem benedicat" in den vergangenen Tagen an die Türen des Bundespräsidenten und der Bundeskanzlerin geschrieben. Die Sternsinger setzen bei der diesjährigen Aktion ein deutliches Zeichen für die Rechte der Kinder auf der ganzen Welt.

Kleine Könige aus dem Ruhrbistum besuchen Bundeskanzlerin und Bundespräsident

Pünktlich um 11 Uhr klopften die Sternsinger aus dem Ruhrbistum an die große schwere Holztür im Schloss Bellevue. Der Hausherr ließ sich nicht lange bitten und öffnete das Tor. Bundespräsident Christian Wulff empfing am Dreikönigstag gemeinsam mit seiner Frau Bettina 55 Sternsingerinnen und Sternsinger aus dem Bistum Essen. Wulff lobte beim traditionellen Empfang im Schloss Bellevue den Mut der Kinder, zu Gunsten armer Altersgenossen an fremde Türen zu klopfen und um Hilfe zu bitten. "Wer an fremden Türen anklopft, der hat im späteren Leben Mut; und ich glaube, dass mir meine Sternsingerzeit durchaus auch geholfen hat, dass wenn man damals mutig gestanden hat, auch heute mutig für seine Sache einstehen kann", sagte der Bundespräsident.

Ein ganz besonderer Moment für die Sternsinger

Unter dem Leitwort "Klopft an Türen, pocht auf Rechte" machten sich die 55 Dreikönigssänger aus dem Bistum Essen im Altern zwischen 7 und 17 Jahren bereits gestern auf den Weg in die Bundeshauptstadt. Nach einer anstrengenden Zugfahrt standen gestern Abend in der Jugendherberge dann nochmals Proben für den großen Auftritt auf den Plan. „Es ist für die Kinder ein ganz besonderer Moment, da wollen sie gut vorbereitet sein“, erklärt Katharina Schwark vom BDKJ-Diözesanverband Essen. Nach einer kurzen Nacht war der große Moment dann endlich da und die Anstrengungen der letzten Wochen machten sich bezahlt: Trotz der großen Anzahl von Medienvertretern meisterten die kleinen Könige ihre Aufgabe mit Bravur und der Bundespräsident samt Ehefrau zeigten sich begeistert und lobten das Engagement der Kinder für ihre Rechte und die Rechte der Kinder auf der ganzen Welt.

Zum Abschluss überreichten die Könige Wulff als Symbol für ihren Leitspruch die Miniatur eines Holzportals mit einem Klöppel. Der Präsident betonte, er freue sich, dass das Geschenk "in das Eigentum des Schlosses Bellevue übergeht, damit bleibt es auch ein bisschen euer Eigentum". Er kündigte an, es passe "wunderbar in die Kinderecke" seines Arbeitszimmer.

Nach einer Stadtrundfahrt geht es für die Sternsinger dann auch schon wieder ins Ruhrbistum. „Viele von Ihnen sind am Wochenende in ihren Gemeinde noch als Sternsinger im Einsatz“, betonte Schwark.

„Knackige Botschaft“ für die Bundeskanzlerin

Bereits am Donnerstag empfing Bundeskanzlerin Angela Merkel Sternsinger aus den 27 deutschen Bistümern im Bundeskanzleramt, unter ihnen auch Sternsinger aus der Pfarrei St. Marien in Schwelm. Jolande Kirschbaum (17), Friederike Finis (15), Maximilian Ortmann (15) und Daniel Clemens (15) sowie Begleiterin Doris Hens hatten die Ehre, das Ruhrbistum bei der Bundeskanzlerin zu vertreten.

Auch wenn die 108 als Kaspar, Melchior und Balthasar verkleideten Kinder fröhliche Lieder sangen und segneten, waren sie nicht nur lieb und leise. Die Sternsinger aus ganz Deutschland brachten der Bundeskanzlerin zum Regierungsstart eine klare Forderung mit: mehr Einsatz für die Schwächsten dieser Welt! Sie pochten mit ihren Sternen auf den Boden und traten mit einem eigens geschriebenen Rap für Kinderrechte weltweit ein. Merkel zeigte sich beeindruckt und erfreut über den königlichen Besuch und dessen „knackige Botschaft“. Sie schwärmte angesichts glänzender Gewänder und Sternen von einem „leuchtendem Beispiel“ für den Einsatz für andere

772 Millionen Euro, mehr als 60.800 Projekte

Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Knapp 772 Millionen Euro wurden seither gesammelt, mehr als 60.800 Projekte für benachteiligte Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 53. Aktion zum Jahresbeginn 2011 hatten die Mädchen und Jungen aus 11.622 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten rund 41,8 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Rehabilitation sowie Nothilfe. (kna, PKM, BDKJ, ja)

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