von Cordula Spangenberg

Sternsingen in Wattenscheid: Endlich wieder von Haus zu Haus unterwegs

Johanna Germing ist seit Kindertagen als Sternsingerin aktiv – inzwischen leitet die 21-Jährige die Aktion Dreikönigssingen ihrer Gemeinde St. Marien in Wattenscheid.

Die Kronen sind poliert, die Gewänder liegen bereit: In diesen Tagen starten überall im Ruhrbistum wieder die Sternsinger-Gruppen ihre Touren durch die Straßen und zu den Häusern, um ihre Lieder von den Heiligen Drei Königen und deren Besuch beim neugeborenen Kind Jesus zu singen, den Segen „20*C+M+B+23“ zu bringen und Spenden zu sammeln für Kinder in Not.

Johanna Germing ist schon seit früher Kindheit als Sternsingerin dabei. Inzwischen leitet die 21-jährige Studentin der Katholischen Theologie und Kunstgeschichte zusammen mit einer Freundin die Aktion Dreikönigssingen in ihrer Gemeinde St. Marien, Teil der Pfarrei St. Gertrud von Brabant in Wattenscheid, die in diesem Jahr auch eine Sternsinger-Delegation zum Treff mit dem Bundeskanzler nach Berlin schickt. „Mit den Kindern vorher die Lieder üben und dann mit ihnen von Haus zu Haus ziehen – das mache ich total gern“, sagt Johanna Germing.

In den beiden vergangenen Corona-Wintern hatten die Sternsingerinnen und Sternsinger allerhand neue Ideen, wie man auch unter Kontaktbeschränkungen Segen bringen und Spenden sammeln kann. Wie geht es jetzt weiter?

Johanna Germing: "Ich freue mich sehr, dass es jetzt endlich wieder richtig losgeht. Am Donnerstagmorgen feiern wir unseren Aussendungs-Gottesdienst. So wie wir das auch vor der Pandemie gemacht haben, ziehen wir anschließend bis Samstag in vier Gruppen durch die Straßen. In unserer Gemeinde muss ein Sternsinger-Besuch nicht vorab angemeldet werden. Wir klingeln einfach an den Haustüren und gehen in jedes Hochhaus. Beibehalten haben wir allerdings trotzdem unsere kontaktlose Segensstation im Bauernladen des Hofs Hinderfeld. Dort kann wie im vergangenen Jahr der Segen mitgenommen und gespendet werden."

Wie reagieren die Menschen, wenn die Sternsinger unangekündigt vor der Tür stehen?

Germing: "Viele sind erst überrascht, weil sie die Aktion Dreikönigssingen nicht kennen. Die meisten freuen sich dann aber über den Segen, spenden nicht nur Geld, sondern halten auch mal warmen Kakao oder eine Tafel Schokolade bereit und finden es beeindruckend, dass Kinder sich auf den Weg machen, um anderen Kindern zu helfen. Die meisten Kinder in unseren vier Gruppen sind um die zehn Jahre alt. Es sind aber auch 15-Jährige dabei, und die Fünfjährigen halten immerhin bis zur Mittagspause durch."

Werden die Sternsingerinnen und Sternsinger darauf vorbereitet, wen sie mit ihrem Einsatz unterstützen?

Germing: "Unsere Gemeinde St. Marien hält seit vielen Jahren Kontakt zu einem Internat im rumänischen Lipova, das es Dorfkindern aus armen Familien ermöglicht, die Schule zu besuchen. Dieses Internat ist eines der Projekte, die vom Kindermissionswerk fortlaufend unterstützt werden. Ich bin selbst schon dort zu Besuch gewesen und kann erzählen. Unsere Kinder hier in Wattenscheid wissen also genau, wohin das Geld geht, das sie gesammelt haben – rund 16.000 Euro sind da jeweils in den vergangenen Jahren zusammen gekommen."

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