von Thomas Rünker

SPD-Politiker Kutschaty wünscht sich „wahrnehmbare Stimme“ der Kirche

Beim Austausch des Ordensrats im Bistum Essen mit dem Essener SPD-Landtagsabgeordneten Thomas Kutschaty kamen am Samstag, 9. November, viele politische und persönliche Themen zwischen dem Ruhrgebiet, Düsseldorf und Berlin zur Sprache.

„Die Kirchen sollen sich nicht zurückziehen, sondern eine wahrnehmbare Stimme in der Öffentlichkeit bleiben“. Diesen Wunsch äußerte der Landtagsabgeordnete und frühere NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) am Samstag, 9. November, bei einem Gespräch mit dem Ordensrat im Bistum Essen. Er bedauere, dass die Kirchen derzeit „so viel um sich selbst drehen“ und regte an, dass sich die kirchliche Sozialeinrichtungen wie Seniorenheime, KiTas, Krankenhäuser oder Jugendtreffs „stärker öffnen und zu Zentren im Stadtteil werden“ sollten. Dann würde auch das kirchliche Engagement dort sichtbarer, so Kutschaty. „Wir müssen weg von der Idee, dass Kirche nur das Kirchengebäude ist.“

Der Austausch der 38 Vertreterinnen und Vertretern aus Ordensgemeinschaften im Bistum Essen mit dem Essener SPD-Politiker drehte sich um die verschiedensten Politik-Bereiche sowie um persönliche Themen: Angefangen bei der aktuellen bundespolitischen Situation nach dem Bruch der Regierungskoalition, ging es auch um Kutschatys Laufbahn vom Landespolitiker über das Ministeramt und die Spitzenkandidatur bei der Landtagswahl 2022 bis zu seinem aktuellen Landtagsmandat. Ein Thema, das sowohl die Landespolitik als auch viele Ordensgemeinschaften gleichermaßen berührt war zudem der Fachkräftemangel in vielen sozialen Berufen.

Gefragt nach den Werten, die ihn als Politiler leiten, verwies der Jurist Kutschaty zunächst auf den ersten Satz des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Ausgehend von Kants kategorischem Imperativ und der „Goldenen Regel“ aus der Bibel („Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen!“, MT 7,12) sei für ihn bei allen Entscheidungen die Frage relevant, welche Auswirkungen diese auf die folgenden Generationen haben. Gerade als Sozialdemokrat sei für ihn zudem die Chancengleichheit im Hier und Jetzt entscheidend. „Hier wünsche ich mir ein noch stärkeres Engagement der Kirchen“, sagte Kutschaty.

 

Ansprechüersonen

Vorsitzende des Ordensrates

Schwester Judith Schmidt

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45127 Essen

Referent des Weihbischofs und für Orden und Geistliche Gemeinschaften

Hieronymus Meßing

Zwölfling 16
45127 Essen

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen