Schüler löcherten den Bischof mit Fragen

Es ist ganz schön spannend, einmal zu erfahren, wie ein Bischof so lebt, was er macht und welche Hobbys er hat. Gelegenheit dazu hatten Grundschulkinder aus Hattingen. Sie besuchten Ruhrbischof Overbeck im Rahmen der "Besonderen DOM-Woche" im Bischofshaus in Essen und löcherten ihn mit Fragen.



„Besondere DOM-Woche“ der Essener Schatzkammer

Einmal einen Bischof im Sitzkreis zu haben und ihn mit Fragen „löchern“ zu können, diese Gelegenheit hat man nicht alle Tage. Doch für die Kinder der Klasse 3b der Städtischen Katholischen Grundschule St. Franziskus in Hattingen ging dieser Wunsch am Mittwoch im Essener Bischofshaus in Erfüllung. Sie waren im Rahmen der „Besonderen DOM-Woche“ zu Gast bei Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck.

Und der hatte seine Freude an den kleinen Gästen, die einmal wissen wollten, wie denn ein Bischof so lebt und was er macht. Ihr Wissensdurst war riesig. Immer wieder flogen die Finger in die Luft, um dem Ruhrbischof ganz unbefangen Fragen zu stellen: ob er denn zum Beispiel ins Kino ginge, was Overbeck bejahte. Schließlich sei die „Lichtburg“ gleich um die Ecke. Dass der Bischof Vollmilchschokolade mag, selber nicht kocht, schon viele Länder bereist hat und auch etliche Fremdsprachen spricht, auch das erfuhren die Kinder. Spannend war für die Schüler auch zu erfahren, was denn ein Militärbischof so tut, hörten vom Krieg in Afghanistan, von den schwierigen und ärmlichen Lebensverhältnissen der Menschen dort. „Das beschäftigt mich sehr“, so der Bischof, „und zeigt euch auch, wie gut ihr es hier in Deutschland vergleichsweise habt.“ Die Grundschüler hörten fasziniert zu. Den Besuch im Bischofshaus bei Saft und Süßigkeiten werden sie wohl nie vergessen.

Nebenan in der Domschatzkammer staunten Kinder der Klasse 3c der Ruhrschule in Oberhausen über die vielen goldenen und silbernen Kunstwerke. Hier führte die Leiterin der Schatzkammer, Dr. Birgitta Falk, die kleinen Besucher durch eine Welt, die sie in Staunen versetzte. Und zu jedem Exponat gab es eine spannende Geschichte. Auch der „Chef“ des Domes, Dompropst Otmar Vieth, Domorganist Jörg Schwab, Dombaumeister Ralf Meyers und auch die Domsakristane André Pawlik und Pawel Dejtrowski werden in dieser Woche Schülerinnen und Schülern etwas aus dem Leben im und mit dem Dom erzählen.

Noch bis zum 25. Januar bietet das Team der Domschatzkammer katholischen Schulen des Bistums Essen mit der „Besonderen DOM-Woche“ Gelegenheit, den Dom und die Domschatzkammer auf unterschiedliche Weise zu erkunden und kennenzulernen. „Eine ähnliche Woche wurde schon vor vier Jahren mit viel Erfolg durchgeführt“, so Dompropst Otmar Vieth. Den Dom erfahren kann man aber auch in speziellen kurzen Unterrichtseinheiten, die das Schulprogramm der Domschatzkammer in verkürzter Weise präsentieren. Von den insgesamt angebotenen 25 Modulen à 45 Minuten sind 21 von verschiedenen Schulen und Schulformen gebucht worden. „Fast 500 Kinder werden am Ende der Woche den Dom besucht haben“, freut sich Dr. Ina-Germes Dohmen, Mitarbeiterin der Domschatzkammer.


Ein ganz neuer Weg durch den Dom

Sie hat unter dem Titel „Orte des Glaubens – Orte des Vertrauens“ einen rund 30-seitigen Wegweiser durch den Essener Dom verfasst. „Die kleine Broschüre ist kein kunsthistorischer Führer, sondern möchte den Dom als Geschichtsort und zugleich als Ort des Glaubens verständlich machen“, betont Germes-Dohmen. Der Wegweiser lade zu einem Rundgang ein und wolle den jeweiligen Besucherbedürfnissen nach Informationen und Gebet entgegenkommen. „Kurze Sachtexte erläutern die Geschichte des Doms und die seiner Kunstwerke, Bibeltexte sprechen vom Glauben, der in dieser Kirche seit Jahrhunderten gelebt und bekannt wird. Die Gebete verstehen sich an den unterschiedlichen Orten des Glaubens als Impuls für das eigene Beten“, erläutert Germes-Dohmen. Der Führer ist an der Kasse der Domschatzkammer für 2,50 Euro erhältlich.


Die Glaskunst der Essener Dominsel

Mit den Fenstern des Domes beschäftigt sich der neue Kurzführer „Glaskunst auf der Essener Dominsel“. Er richtet sich vor allem an Einzelbesucher. „ Die alten Kirchenfenster wurden im Zweiten Weltkrieg während der Bombenangriffe auf die Essener Innenstadt zerstört. Während des Wiederaufbaus in der Nachkriegszeit fiel der Entschluss, nicht historisierend die ursprüngliche Fenstergestaltung nachzuahmen, sondern renommierte, zeitgenössische Künstler mit neuen Entwürfen zu betrauen“, so der Verfasser des Kurzführers, Rainer Teuber, Mitarbeiter der Domschatzkammer. Von 1953 bis 1968 seien insgesamt 53 Entwürfe realisiert worden. „Auf vielfältige Weise zeigen sie Glaubensinhalte, laden ein zur Meditation und lassen die Kirche je nach Tageszeit in mystischem Licht schimmern oder im Glanz der Morgensonne hell erstrahlen“, so Teuber. Der Kurzführer macht mit der modernen Glaskunst vertraut und erläutert deren bildliche Darstellungen. Ein Grundriss der gesamten Kirchenanlage erleichtert die Orientierung. Den Flyer gibt es ebenfalls an der Kasse der Domschatzkammer zum Preis von 1,00 Euro. (do/gedo)

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