von Christian Breuer | Bistum Münster

Schepers: „Jeder hat sein Päckchen mit nach Kevelaer gebracht“

Rund 170 Frauen und Männer aus mehreren Malteser-Seniorenheimen, insbesondere aus Essen und Duisburg, sind am 28. August nach Kevelaer gepilgert.

Gemeinsam mit dem Essener Weihbischof Ludger Schepers feierten sie einen festlichen Gottesdienst in der Marienbasilika, wo sie von Wallfahrtsrektor Gregor Kauling begrüßt wurden. Schepers machte gleich zu Beginn deutlich: „Jeder hat sein Päckchen mit nach Kevelaer gebracht, das können Sorgen um Angehörige sein, aber auch allgemein um die Schöpfung und den Frieden in der Welt.“ Mit diesen Anliegen dürfen man zu Maria gehen.

In seiner Predigt ging der Weihbischof zunächst auf den Mitgliederschwund in der Kirche ein, „auch glaubende Menschen, die nach Gott fragen, wenden sich ab“, sagte er – das bereite ihm Sorgen. Doch auch Jesus selbst habe das schon erlebt, erinnerte Schepers, nach der wundersamen Brotvermehrung hätten bereits Jünger die Gemeinschaft verlas-sen. Als Jesus die Aposteln fragte, ob auch sie gehen wollten, antwortete Petrus: „Herr, wohin sollen wir gehen?“ (Joh. 6,68). Diese Frage ist in diesem Jahr das Motto der Wallfahrtsorte. Die Frage könne, legte Schepers dar, auch mit „Zu wem sollen wir gehen“ verstanden werden. „Hier in Kevelaer gehen wir zu Maria“, sagte der Weihbischof.

Denn Jesus habe am Kreuz Maria den Menschen zur Seite gestellt und sie gleichzeitig eingeladen, mit ihr gemeinsam zu Jesus zu gehen. Schon zu Lebzeiten Jesu hätten sich die Menschen hilfesuchend an Maria gewandt, erinnerte der Weihbischof an die Hochzeit zu Kanaa, bei der Jesus sein erstes öffentliches Wunder wirkte. Maria erweise sich seither immer wieder als „Mutter von gutem Rat“, sagte Schepers, an die man sich wie ein Kind wenden könne, das mit seinen Sorgen und Nöten die Nähe zur Mutter sucht.

Den Seniorinnen und Senioren, die nach Kevelaer angereist waren, wünschte Schepers, dass sie Menschen im Leben haben, denen sie vertrauen können und die ihnen zuhören. „Vielleicht“, wandte er sich direkt an die mitgereisten Betreuerinnen und Betreuer, „sind auch Sie das, wenn Sie sich um die Menschen kümmern. Für Ihren Dienst sage ich Ihnen ein herzliches Dankeschön.“ Und auch für sie sei Kevelaer ein Ort, an dem sie ihre Sorgen abladen und gestärkt in den Alltag zurückgehen könnten.

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