von Lisa Mathofer

Pilgerweg des Bistums Essen mit erster Wandertour eröffnet

Rund 120 Pilger wanderten zur Eröffnung des Pilgerwegs

Etappe vom Essener Süden bis zum Dom

Pilger feierten neue Routen und persönliche Pilgerziele

Bucheckern und Eicheln knirschen unter den Wanderschuhen, der Regen tropft gleichmäßig auf die bunten Rucksäcke, Jacken und Schirme der Pilger. Gegen das Wetter gut gerüstet laufen die Senioren, Familien und Jugendlichen, rund acht Kilometer liegen noch vor ihnen, ihr Ziel: Der Essener Dom. Mit Blick auf die rechteckigen, pink leuchtenden Wegweiser an Bäumen und Masten wandern sie weiter durch den Essener Stadtwald.

Einige Minuten zuvor haben Domkapitular Michael Dörnemannund Silvia Betinska, Leiterin des Pilgerweg-Projekts, den Pilgerweg des Bistums Essen um 11 Uhr offiziell eröffnet. Gemeinsam mit rund 120 Pilgern sind sie in die erste Etappe gestartet. Der Start an der Klusenkapelle in Essen-Stadtwald ist für Betinska bewusst gewählt: „Das ist ein historischer Ort, der schon seit Jahrhunderten auf dem Weg von Pilgern zum Essener Dom liegt.“

Durch dichte Wälder und die Innenstadt

Die Teilstrecke von dort bis zum Dom soll zum Ausprobieren einladen. Sie ist laut Silvia Betinska ein gutes Beispiel für die Vielfalt des Pilgerwegs im gesamten Bistum – durch dichte Wälder und über steinige Hügel, aber auch mitten durch Wohngebiete und Innenstädte. Für Michael Dörnemann folgt der neue Weg einem Trend und schließt eine Lücke für die Menschen im Ruhrbistum: „Viele Menschen entdecken das Pilgern wieder neu als wichtigenAnkerpunkt. Jetzt können sie sich direkt vor der Haustür aufmachen und Abstand vom Alltag gewinnen.“

Genau diese Chance nutzt auch Dorothee Günther bei der Schnupperetappe. „Man kann seine Gedanken sammeln, die Natur auf sich wirken lassen und einfach Freude am draußen sein haben“, sagt die 59-Jährige. Auch ihre Begleiterin, die 28-jährige Sarah Laudinski, freut sich über den neuen Pilgerweg in der Heimat: „Ich wander einfach gerne, man bekommt hier gut den Kopf frei.“

Gespräche mit neuen Bekanntschaften

Einige Meter weiter läuft Ludger Rullich, der sich zunächst alleine auf den neuen Pilgerweg gemacht hat. „Ich freue mich auf die Gespräche unterwegs, auf eine Menge neue Bekanntschaften. Das ist beim Wandern das Schöne: Dass man eine Menge Leute und Gleichgesinnte kennt und sich unterhält“, sagt der 63-Jährige. Eine Einstellung, die für Silvia Betinska das Pilgern ausmacht: „Es bedeutet unterwegs zu sein, aber auch eine innere Lebensweise, die uns alle verbindet.“

Eine kurze Pause am Essener Moltkepark, dann haben die Pilger die Etappe nach rund zweieinhalb Stunden geschafft. Begleitet vom Glockenläuten ist der Dom das Ziel und die trockene Herberge der erfolgreichen Wanderer. Dort feiert Domkapitular Michael Dörnemann in einem Gottesdienst den Start des Pilgerwegs, aber auch die erreichten Ziele der Wanderer: Einfach mal abschalten, die Natur auf sich wirken lassen und die Gemeinschaft genießen.

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