von Ulrich Lota

„Pilger ohne Schmerzen sind keine Pilger“

Es ist das Erkennungszeichen der Pilgerreise: Ein weißes Halstuch mit einer magentafarbenen Muschel. Heute nähern sich die ersten 150 Jakobspilger ihrem Ziel – und sind schon von weitem gut erkennbar.

Das vorletzte Ziel der fünftägigen Wanderung ist der Monte do Gozo. Von hier aus bietet sich den Pilgern ein erster Blick auf Santiago de Compostela und die Türme der berühmten Kathedrale. Keine Frage: So sehen glückliche und zufriedene Wallfahrer aus. Von Sarria aus hatten sie sich am vergangenen Sonntag in fünf kleinen Gruppen auf den Weg über Arzúa und Lavacolla in die Stadt des Heiligen Jakobus gemacht. Jetzt treffen die ersten am Fuße des Hügels ein und steuern den kleinen Tisch mit dem Pilgerstempel an. Danach geht es noch einmal über das weitläufige Gelände hinauf zum Pilger-Denkmal mit dem im Tagesprogramm versprochenen grandiosen Fernblick.

Wenn sich Freude mit Wehmut mischt
So mancher Teilnehmer verspürt „eine Mischung aus Freude und Wehmut“. Glücklich, das Ziel der Wallfahrt fast erreicht zu haben, bald anzukommen und zugleich traurig, dass sich die Pilgerreise bereits wieder ihrem Ende nähert. „Ich könnte jetzt noch gut weiterlaufen“, sagen einige, auch wenn Füße, Knie oder Hüften schmerzen. „Pilger ohne Schmerzen sind keine Pilger“, findet Meinrad Rupieper, der die Gruppen mit einem Begleitfahrzeug begleitet, und schmunzelt.

Gerade die Tagesetappen der vergangenen beiden Tage seien sehr anspruchsvoll gewesen. So manchen quälten heftige Blasen an den Füßen oder blutende Fersen. Nur wenn es gar nicht mehr ging, nutzten einige die Fahrdienste von Rupieper. „Heldentaten werden nicht erwartet“, meint auch Klaus Kleffner, einer der vielen Gruppenleiter der Pilgerer und freut sich, dass alle am Nachmittag wohlbehalten das Ziel der Pilgerfahrt erreichen.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt von

youtube.com

wird aus Datenschutzgründen erst nach expliziter Zustimmung angezeigt.

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen